Gelingt dem ThSV Eisenach II der nächste Schritt zum Titel?
Tabellenführer gastiert bei den zuletzt 7:1-Punkte erobernden Wölfen Erfurt
Nach einer vierwöchigen, vom Spielplan verordneten Pause, greift der ThSV Eisenach II am Wochenende wieder ins Punktspielgeschehen ein. Der Tabellenführer, mit 6 Pluszählern Vorsprung auf den Zweiten HBV Jena, gastiert am Samstag, 22.03.2025 beim zuletzt auftrumpfende Aufsteiger Wölfe Erfurt. Die Partie wird um 18.30 Uhr in der 1.500 Zuschauer fassenden im Oktober 2011 eröffneten Riethsporthalle (Essener Straße 20) angepfiffen. Seit dieser Saison trägt das vom Ex-Eisenacher Zweitbundesligaspieler Alexander Koke trainierte Team hier seine Heimspiele aus, zeigt sich mit dieser Heimstätte hoch zufrieden. Im Schnitt kommen 309 Besucher zu den Heimspielen, was im Zuschauerranking der Liga die Spitzenposition bedeutet. Auf Platz 2 in dieser Tabelle liegt der ThSV Eisenach II mit durchschnittlich 279 Zuschauern, wobei die Tendenz steigend ist.
Aufsteiger hat sich akklimatisiert
„Wir sind in der Liga angekommen. Wir haben Zeit gebraucht und auch Lehrgeld gezahlt, uns von deutlichen Niederlagen nicht demoralisieren lassen“, beschreibt Alexander Koke die Lage bei den Wölfen Erfurt. Zuletzt verzeichnete der Aufsteiger 7:1 Zähler, stockte seine Bilanz auf 14 Pluspunkte auf, belegt den 9. Tabellenplatz in der 12 Mannschaften umfassenden Oberliga Männer. In den letzten drei Spielen markierte Aurel-Philipp Bartsch zusammen 30 Treffer. „Wir sind mit unserer jungen Mannschaft, in der zwei 17-Jährige entscheidende Positionen einnehmen, inzwischen konkurrenzfähig“, erklärt Alexander Koke. Mit dem Ex-Eisenacher Adrian Winkler und Philipp Hilscher stehen zwei erfahrene Torhüter im Kader. Und dann gibt es da noch den ehemaligen Bundesliga-Rückraum-Shooter Matthias Gerlich. Dieser half schon bei den Relegationsspielen gegen den SV Town & Country Behringen/Sonneborn kräftig mit. Der 2,04-Meter-Hüne, 2016 bis 2018 beim ThSV Eisenach, zuvor bei den Rhein-Neckar Löwen und beim SC DHfK Leipzig, gerade das 37. Lebensjahr vollendend, nur noch in einer Polizeimannschaft am Ball, „hilft uns, wenn es zeitlich und organisatorisch passt“, so Alexander Koke. Es habe sich eine freundschaftliche Bande zwischen Verantwortlichen der Wölfe Erfurt mit Präsident Andre Ahrens an der Spitze und Matthias Gerlich entwickelt. Ob Matthias Gerlich am Samstag dabei ist, ließ Alexander Koke offen. „Das Mitwirken solcher Routiniers wie Matthias Gerlich bei uns und Duje Miljak beim ThSV Eisenach II erhöht die Attraktivität der Liga. Für junge Spieler ist es zudem super, solch erfahrenen Mitspieler an der Seite zu haben“, befindet Alexander Koke. Der ThSV Eisenach II dominiere die Liga und stehe völlig verdient an der Spitze.
Trainingseinheit mit der SG Schnellmannshausen
Welche Serie reißt? Die kürzere des Aufsteigers oder die längere des Tabellenführers? Qendrim Alaj, der Spielertrainer des ThSV Eisenach II, hat hierzu eine klare Antwort. „Wir sind der Favorit, wollen unsere Erfolgsserie fortsetzen, den 14. Sieg hintereinander einfahren, werden mit breiter Brust auflaufen. Den Gastgeber dürfen wir nicht unterschätzen, er hat sich in der Liga gefestigt, wie die Ergebnisse zeigen. Wir konzentrieren uns nicht zu sehr auf den sportlichen Gegner, wollen diesem vielmehr unser Spiel aufzwingen“, blickt Qendrim Alaj auf den Samstagabend. „Wir haben die Chance, mit einem Sieg in Erfurt beim darauffolgenden Auswärtsspiel in Breitungen, bei der HSG Werratal, den Meistertitel perfekt zu machen“, fügt der Eisenacher Spielertrainer hinzu. Auf die verschiedenen Abwehrvarianten der Wölfe Erfurt sei sein Team gewappnet. Von optimaler Vorbereitung könne indes keine Rede sein. „Durch die lange Pause fehlt uns der Rhythmus. In den letzten beiden Wochen war Training nur eingeschränkt möglich. Diese Woche regiert der Sommergewinns-Kommersch in der Werner-Aßmann-Halle. Wir sind am Dienstagabend nach Treffurt gefahren, haben mit der SG Schnellmannshausen eine gemeinsame Trainingseinheit absolviert“, berichtet Qendrim Alaj. Zu dieser gehörte auch ein kleines Trainingsspiel, das der ThSV Eisenach II mit 23:17 für sich entschied. Die Gastgeber um Trainer Jan Gesell hatten nur wenige Akteure zur Stelle. Pascal Luhn, Moritz Raddau, Hussin Maghames, Kai Hengst & Co. forderten dennoch den Oberligisten, der seinerseits vor allem über Tempogegenstöße zum Torerfolg kam. Letztlich hätten beide Mannschaften von dieser gemeinsamen Trainingseinheit profitiert, befanden beide Trainer.
Auch junger Papa Ardit Ukaj beim ThSV Eisenach II dabei
Bis auf die langzeitverletzten Hristijan Remenski, Felix Cürten und Marec Stupka wird der ThSV Eisenach II am Samstagabend wahrscheinlich alles an Deck haben. Mit dabei auch Ardit Ukaj, der gerade Vaterfreuden genießt. Seine Frau Aulona schenkte vor wenigen Tagen ihrem gemeinsamen Sohn Arijon das Leben. Die Jugendbrigade um Linkshänder Maarten Elwert, Kreisspieler Conrad Ruppert und Außen Leif Katzwinkel wird wieder viel Verantwortung übernehmen. Die jüngsten Erfolge des ThSV Eisenach II basierten auf der Abwehrarbeit, voran der Deckungsinnenblock mit Duje Miljak, Ole Gastrock-Mey und Leonard Tölke. Konzentrierte Abwehrarbeit, gepaart mit schnellem, kreativen und passgenauem Angriffsspiel, konsequent abgeschlossen, sollen zum Erfolg in der Landeshauptstadt führen.
Gastgeber gehen ohne Druck in die Partie
Bei den Wölfen Erfurt stehe hinter dem Einsatz von Kreisläufer Aron Kellner aufgrund einer Kapselverletzung ein Fragezeichen, informierte Alexander Koke zu Wochenmitte auf Nachfrage. Fehlen werde verletzungsbedingt Michael Rehtanz. Der junge Max Riedel ist mit 88 Treffern in 15 Spielen erfolgreichster Werfer seines Teams. Von einem „einfachen Spiel“, spricht Alexander Koke. „Wir wollen mit unserer guten Heimspielatmosphäre im Rücken unsere beste Leistung zeigen, so lange wie möglich mithalten und dann schauen, ob eine Überraschung möglich ist“, blickt der Trainer der Wölfe Erfurt auf den Samstagabend.
Geleitet wird die Partie vom Schiedsrichtergespann Mario Schmid und Jochen Willner.
Im ThSV-Fanbus, Abfahrt um 15.30 Uhr von der Werner-Aßmann-Halle, sind auch für Kurzentschlossene noch einige Plätze frei.
Th. Levknecht