Gute Leistung blieb unbelohnt

Eine gute spielerische und kämpferische Leistung des personell geschwächten ThSV Eisenach blieb am Mittwochabend im Saarland unbelohnt. Die HG Saarlouis hatte mit einem 29:25 (13:14) das bessere Ende für sich. Ohne Girts Lilienfelds und Stanislaw Gorobtschuk (beide erkrankt) sowie ohne Daniel Luther und Alexander Schiffner (beide verletzt) lieferten die Wartburgstädter der gastgebenden HG Saarlouis vor 1375 Zuschauern bis zur 50. Minute einen packenden Fight auf Augenhöhe.
Temposcharfe Angriffszüge unter Einbeziehung aller Mitspieler, von Regisseur Tomas Sklenak initiiert, und eine kompakte Abwehr mit einem erneut überzeugenden Radek Musil im Tor, der insgesamt zwanzig Bälle (darunter zwei Strafwürfe) parierte, waren die Markenzeichen des ThSV Eisenach, der zehn Minuten vor der Sirene 21:20 führte. Doch dann setzte die HG Saarlouis zu einem fulminanten Schlussspurt an, bestrafte durch Kräfteabfall begünstige Eisenacher Fehler resolut, warf sich vornehmlich durch den nun aus dem Rückraum explodierenden Jonathane Julevecourt mit 26:23 (56.) in Führung und sicherte sich die beiden Pluszähler. Zur Absicherung für Eventualitäten waren beim ThSV Eisenach Sven Luckert (Tor) und Linkshänder Konstantin König ins Saarland nachgeeilt.

«Für uns war mehr drin in einer insgesamt guten Partie», erklärte Adalsteinn Eyjolfsson nach dem Abpfiff. «Mit taktischen Mitteln legten wir Torjäger Daniel Fontaine an die kurze Leine, bekamen im zweiten Abschnitt auch Danijel Grgic in den Griff. Im Schlussabschnitt trumpfte Jonathan Julevecourt auf, dem wir zu viel Raum boten und der die Partie mit seinen Treffern entschied. In einer temposcharfen Begegnung waren die letzten Minuten auch eine Frage der Kräfte. Uns unterliefen zwei, drei Fehler, der Torwart parierte zwei, drei Bälle, hinzu kam in einer wichtigen Szene eine umstrittene Entscheidung gegen Eryk Kaluzinski; wir haben alles versucht, wurden nicht belohnt», fasste der Eisenacher Trainer die sechzig Minuten in der Stadtgartenhalle zusammen.
Der ThSV Eisenach bestritt die Partie zum übergroßen Teil in der Stammformation mit Adrian Wöhler auf Links- und Nick Heinemann auf Rechtsaußen, Eryk Kaluzinski, Tomas Sklenak und Duje Miljak in der Aufbaureihe, Benjamin Trautvetter am Kreis, der in der Defensive von Branimir Koloper abgelöst wurde, und Radek Musil im Tor. Philipp Lindner und Roel Adams kamen zu Kurzeinsätzen.

«In einer umkämpfter Partie und angesichts des straffen Terminkalenders im März war es wichtig, dass beide Mannschaften an diesem Abend von Verletzungen verschont blieben. Der ThSV Eisenach hatte sich bestens auf unser Spielkonzept vorbereitet. Mit Positionswechseln hatten wir im zweiten Abschnitt die richtigen Antworten. Danijel Grgic im Schlussgang vom Parkett zu nehmen, erwies sich als richtig. In dieser Phase übernahm Jonathan Julevecourt Verantwortung, stand unsere Deckung kompakter, parierte unser Torhüter wichtige Bälle», bilanzierte Andre Gulbicki, der Coach der HG Saarlouis, und fügte schmunzelnd hinzu, «wir spielen gern gegen Eisenach.» In dieser Saison knöpfte die HG Saarlouis den Wartburgstädtern alle vier Zähler ab!

Rasanter Kombinationswirbel der Eisenacher im ersten Abschnitt
Die Eisenacher starteten überaus selbstbewusst, sorgten mit temposcharfem Kombinationswirbel für Raunen auf den Rängen der Stadtgartenhalle. Einen Ballgewinn durch Adrian Wöhler verwertete der blitzschnell startende Nick Heinemann zum 2:4 (8.). Dann legte Regisseur Tomas Sklenak zwei Mal für Duje Miljak auf, der aus der Bewegung zum 2:5 (10.) und 2:6 (11.) einlochte. Verschiedene Abwehrsysteme der Hausherren vermochten den Spielfluss der Thüringer nicht auszubremsen. In der Offensive bauten die Hausherren auf die individuellen Qualitäten ihres Kapitäns und Ex-Eisenacher Danijel Grgic, der im Doppelpack zum 6:7 Anschluss für sein Team traf (17.). Die Eisenacher wirbelten bei Ballbesitz weiter. Kapitän Benjamin Trauvetter schloss zwei der vielen sehenswerten Spielzüge zum 5:8 (18.) und 7:9 (19.) ab, verwandelte einen an Nick Heinemann verursachten Siebenmeter zum 8:10 (21.). Die Saarländer bissen sich vornehmlich an Eisenachs Torhüter Radek Musil die Zähne aus. Er blieb auch im Siebenmeterduell mit Danijel Grgic Sieger (24.), war beim Tempogegenstoß von Otto Fetser zum 11:10 (25.) machtlos. Unbeeindruckt setzten die Eisenacher auf ihr temposcharfes Kombinationsspiel. Da trafen die Außen Nick Heinemann und Adrian Wöhler aus dem Rückraum, zappelte eine Miljak-Fackel im Gastgeberkasten (11:13. 29.), traf der in den Angriff aufgerückte Branimir Koloper zum 12:14 (29.). Es folgte Spielhälfte übergreifend ein Durchhänger der Wartburgstädter, die in Unterzahl die Treffer der Saarländer vom 12:14 (29.) zum 16:14 (33.). kassierten.

Entscheidung in der Schlussphase
Die Thüringer hielten an ihrem erfolgreichen Spielkonzept fest. Duje Miljak und der urplötzlich abziehende Tomas Sklenak sorgten für den 16:16-Gleichstand (35.). Lehrbuchreif die Ballstafette der Eisenacher zum 18:18 (40.)., durch den am Kreis auftauchenden Tomas Sklenak abgeschlossen. Die ThSV-Abwehr mit Duje Miljak, Branimir Koloper und Eryk Kaluzinski im Innenblock verrichtete Schwerstarbeit. Keeper Radek Musil kaufte im großen Stil Dirk Holzner das Leder ab. Kurz zuvor hatte Adrian Wöhler per Tempogegenstoß zum 20:21 eingelocht (47.). Eryk Kaluzinski behauptete sich im Zweikampf zum 21:22 (50.). Andre Gulbicki, der Trainer der HG Sarlouis, bewies Mut, «Volkstribun» Danijel Grgic vom Parkett zu nehmen. Es folgte die Zeit des Jonathane Julevecourt, der mit fünf Treffern der Schlussphase seinen Stempel aufdrückte, zum Matchwinner für die Saarländer wurde. Die 23:22-Führung der Gastgeber egalisierte Benjamin Trautvetter auf Zuspiel von Duje Miljak (53.), doch dann schlugen die «Fackeln» von Jonathane Julevecourt zum 26:23 (56.) ein, scheiterten Duje Miljak und Benjamin Trautvetter am HG-Keeper Jan Peveling, blieb die Pfeife der Referees Maier/Kilp nach einem Foulspiel an Eryk Kaluzinski stumm (57.). Die Entscheidung zuungunsten des ThSV Eisenach war gefallen.

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Heimspiel gegen Nordhorn am Mittwoch, 14.03.2012
Die 2. Handballbundesliga der Männer trägt ihren nächsten Spieltag am kommenden Wochenende aus. Die Heimstätte des ThSV Eisenach, die Werner-Aßmann-Halle, ist da allerdings fest in der Hand des Sommergewinns, des größten deutschen Frühlingsfestes. Hier finden die Sommergewinnsvorabende, die Kommersche, ein Mix aus Musik, Tanz und Stiegker Humor statt. Der ThSV Eisenach bestreitet sein Punktspiel gegen den langjährigen Erstbundesligisten HG Nordhorn erst am Mittwoch, 14.03.2012. Anpfiff in der Werner-Aßmann-Halle ist um 20.00 Uhr. Tickets sind in den bekannten Vorverkaufstellen in Eisenach und Waltershausen erhältlich.

Statistik
HG Saarlouis: Jonczyk, Peveling (ab 31.); Krings (4), Fontaine (1), Leist, Janiszewski (3), Dude (2), Fetser (4/2), Grgic (8), Holzner (2), Czertowicz, Julevecourt (5), Lohrbach

ThSV Eisenach: Musil; Trautvetter (6/2), Sklenak (5), Wöhler (3), Miljak (5), Kaluzinski (2), Adams, Heinemann (3/1), Koloper (1), Lindner

Siebenmeter: HG Saarlouis 4/2; ThSV Eisenach: 4/3

Zeitstrafen: HG Saarlouis 2 x 2 Min.; hSV Eisenach 3 x 2 Min.

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