Handball: Entscheidende Botschaft per SMS

Mit einem 39:34 (22:12)-Erfolg über die SG Bietigheim/Metterzimmern verbuchte der ThSV Eisenach zwei ganz wichtige Zähler zum Ligaverbleib. Die Wartburgstädter kletterten auf Tabellenplatz 13. Bei noch je zwei zu absolvierenden Heim- und Auswärtsspielen ist der Klassenerhalt in greifbare Nähe gerückt. Am Sonntag, 29.04.07 gastieren die Eisenacher beim ebenfalls um den Klassenerhalt ringenden Tuspo Obernburg (17.30 Uhr in Elsenfeld, Sparkassen-Arena).
Bereits vor der Halbzeitsirene feierten die über 1150 Zuschauer mit einer Laola-Welle das Team um Kapitän Timo Meinl. In 4:6 Unterzahl starteten die Eisenacher zu einem Tempogegenstoß. Goran Jerkovic bediente Linksaußen Andrej Kastelic, der technisch delikat zum 20:10 nach gerade einmal 28 Spielminuten einlochte. Die Gäste der SG Bietigheim/Metterzimmern waren völlig konsterniert. «Die zweikampfstarke Abwehr der Eisenacher hat uns klar den Schneid abgekauft», bekannte Gäste-Trainer Severin Englmann. Das taktische Konzept von Hans-Joachim Ursinus, dem Coach des ThSV Eisenach, erwies sich als Volltreffer. «Ich wusste, die Arbeitstiere müssen die Kohlen aus dem Feuer holen. Die angeschlagenen Spieler konnte ich nur für bestimmte Aufgaben bringen», so Hans-Joachim Ursinus.
Am Nachmittag sandte er die wichtige Botschaft an seine »Arbeitstiere» Stephan Mellack, Till Riehn, Robert Weiß, Philipp Emmelmann und Benjamin Trautvetter per SMS: «Kampfgeist und Aggressivität in der Abwehr!» Die Antwort folgte zunächst per SMS: «Wir sind heiß wie Fritten.»
Am Abend gab es dann die Antwort auf dem Parkett in Form eines Feuerwerks.
Die Eisenacher mussten neben dem langzeitverletzten Krisztian Szep-Kis auch auf Kilian Kraft (Knieverletzung und Oberschenkelprellung) vollends verzichten. In der Offensive bildeten Till Riehn, Tomas Sklenak und Goran Jerkovic die Rückraumreihe. Die angeschlagenen Sklenak und Jerkovic wurden in der ersten Halbzeit für Abwehraufgaben von Stephan Mellack und Robert Weiß ersetzt. «Wir spielten mit einer Abwehr- und einer Angriffsmannschaft», freute sich Hans-Joachim Ursinus über seinen aus der Verletzungsnot geborenen Coup. Die aggressiv agierende Abwehr ließ die wuchtigen Gäste nicht zur Entfaltung kommen. Der Deckungsinnenblock mit den Youngstern Till Riehn und Robert Weiß rührte mit den Nebenleuten Beton an.
Das ThSV-Angriffsspiel nahm an Fahrt und Spielwitz zu. Till Riehn dirigierte und traf selbst, wie zum 10:5 (14.). Den Gästen, immerhin mit der Empfehlung von sechs Auswärtssiegen angereist, wurde regelrecht schwindlig. Nur wenn der Top-Torjäger der Liga, Jeremias Rose, marschierte, drohte dem ThSV-Kasten Gefahr. «Die Eisenacher hatten zudem auf der Torhüterposition klare Vorteile», bilanzierte Severin Englmann. Die ThSV-Schlußleute Timo Meinl und Andreas Nositschka ergänzten sich während der 60 Minuten prächtig.

STATISTIK
ThSV Eisenach: Meinl, Nositschka (ab 40.); Hoffmann (3), Sklenak (3), Weiß (1), Riehn (7), Luther (n.e.), Emmelmann (1), Trautvetter (11), Mellack (1), Vesely (n.e.), Kastelic (7/1), Jerkovic (5), Laufer

SG Bietigheim/Metterzimmern: Gysin, Honisch (16.-40.); Winnen (6/4), Grimm (1), Amann, Heuberger (2), Kuntzag, Hinisch, Lanci, Rose (10/1), Catak (5/1), Löffler (6), Bartels (3), Sauerland (1)

Zeitstrafen: Eisenach 6 x 2 Min. – Bietigheim 6 x 2 Min.
Siebenmeter: Eisenach 1/1 – Bietigheim 6/5