Handball: Steigerung wurde belohnt

Mit einem Sieg beendete Handball-Zweitbundesligist ThSV Eisenach seine Saisonvorbereitung. In einem internationalen Handballvergleich gegen den chinesischen Meister Chinese Army Team verließen die Schützlinge von Zdenek Vanek vor 200 Zuschauern als 34:30 (17:19) -Sieger das Parkett der heimischen Werner-Aßmann-Halle. Eine Steigerung nach einem 22:25 Rückstand (42.) wurde letztendlich belohnt. Der junge Simon Herold (18 Jahre) im ThSV-Gehäuse gab mit einer Vielzahl gelungener Paraden das Signal. Der selbstbewusst auftrumpfende Till Riehn (19) visierte immer wieder erfolgreich den Kasten der Gäste an, war mit 8 Treffern maßgeblich an der Torausbeute beteiligt.
Die Eisenacher setzten zu Beginn auf Tempogegenstöße über den nach einer Verletzung wieder mitwirkenden Zbynek Vesely. Der pfeilschnelle Rechtsaußen versenkte eine präzise Steilvorlage von Keeper Karsten Lehmann zum 4:2 (8.). Die Gäste aus dem Reich der Mitte hatten rasch diese Taktik erkannt. Durch schnelles Herauslaufen unterband der chinesische Schlussmann einen dieser Konterversuche (10.), glichen im Gegenzug zum 4:4 aus. Mit schnellen Kombinationen behielten die Eisenacher jedoch vorerst das Zepter in der Hand. Der im linken Rückraum beginnende Daniel Baumgarten traf zum 7:5 (12.). Technisch brillant lupfte Andrej Kastelic das Leder zum 8:5 (13.) ins Netz. Nach dem 9:7 (Baumgarten 15.) schickten die sicher amtierenden Unparteiischen Beyer/Düwel die Eisenacher Markus Dau und Andrej Kastelic für zwei Minuten auf die Bank. Die Gäste nutzten die Überzahl zu drei Treffern zum 9:10-Zwischenstand (18.). Gefahr drohte dem Gäste-Kasten vornehmlich, wenn die Außen Zbynek Vesely und Andrej Kastelic in Wurfposition gebracht wurden. Vesely glich zum 10:10 aus (19.). Die Gäste zeigten sich ausgesprochen engagiert und mit viel Spielwitz. Leichtfüßig marschierten sie durch die nicht sattelfeste Abwehr der Wartburgstädter, nutzten Zuspielfehler zum 12:15 (24.). Markus Dau hatte erneut Probleme, in Bedrängnis den Ball unter Kontrolle zu bringen. Die «Streuung» bei Krisztian Szep-Kis war erheblich. Der Ungar visierte mehrfach die Werbebanden über dem gegnerischen Tor an. Mit einem 2-Tore-Vorsprung für den Meister Chinas ging es in die Halbzeitpause.
Mit Wiederanpfiff übernahm Tomas Sklenak wieder die Regierolle, löste ihn Daniel Baumgarten für Abwehraufgaben ab. Doch im Abschluss haperte es zunächst noch. Andrej Kastelic hämmerte beim Stand von 19:21 (33.) den Ball vom Siebenmeterpunkt an die Latte. Wie es erfolgreich gehen kann, zeigte eine Dublette von Krisztian Szep-Kis und Andrej Kastelic zum 21:22 (39.). Die sprungkräftigen Chinesen bauten ihren Vorsprung auf 22:25 aus (42.).
Nun waren es ausgerechnet die Youngster im ThSV-Trikot, die das Signal zur Wende gaben. Torhüter Simon Herold meisterte mehrere Bälle, seine Vorderleute agierten endlich nicht mehr so brav, standen kompakt. Respektlos stieg der 18-jährige Robert Weiß hoch, setzte den Ball zum 24:25-Anschlusstreffer ins Netz. Nach zwei Herold-Glanzparaden glich Zbynek Vesely nach einem Tempogegenstoß zum 25:25 (45.) aus. Tomas Sklenak zeichnete sich für die Eisenachger Führung zum 26:25 (45.) aus. Es folgte die große Schlussviertelstunde des Till Riehn. Nahezu aus allen Lagen traf der junge Rückraumspieler, sorgte per Schlagwurf für das 30:28 (54.). Binnen zwei Minuten meisterte Simon Herold beim Stand von 30:29 zwei Siebenmeter, erhielt dafür prasselnden Beifall der Getreuen auf den Rängen. Eine schnelle Ballstafette schloss Tomas Sklenak zum 31:29 (57.) ab. Till Riehn zirkelte das Leder zum 32:29 ins Tor (58.). Zbynek Vesely und Markus Dau erhöhten gar auf 34:29 (60.).
Der lange Atem und klare Worte von Trainer Zdenek Vanek zur Halbzeitpause hatten sich letztendlich ausgezahlt. «Doch warum geht es nicht gleich so», fragte sich nicht nur der ThSV-Coach nach dem Abpfiff.

Am Samstag wird es ernst
Am Samstag, 03.09.05 wird es ernst. Die erste Pflichtspielaufgabe führt das Team um Karsten Lehmann in der 1. DHB-Pokal-Hauptrunde zum Zweitliga-Aufstieger SG Bietigheim/Metterzimmern in die Nähe von Stuttgart.
Anwurf ist um 19 Uhr in der Sporthalle Großsachsenheim. Die eigentliche Heimstätte der SG Bietigheim/Metterzimmern in Bietigheim-Bissingen steht wegen eines alljährlichen Volksfestes nicht zur Verfügung. Daher der Umzug in den Nachbarort Großsachsenheim.