Handball: ThSV Eisenach mit klarem Heimsieg
Bjarki Elisson stillt Torhunger
Linksaußen steuert 15 Treffer zum 37:30 des ThSV Eisenach über Eintracht Hildesheim bei
Der ThSV Eisenach vermeldet den erwartet klaren Sieg! Ohne drei Stammkräfte (Sklenak, Lilienfelds, Trautvetter) wurde Eintracht Hildesheim sicher mit 37:30 (20:13) bezwungen, trauerte den am vergangenen Wochenende durch die unerwartete 31:32-Niederlage bei TuSEM Essen verloren Punkten nach. Mit diesen wären die Wartburgstädter nach dem Erfolg über Hildesheim bis auf Platz 4 geklettert! So rangieren sie auf Platz 7.
Das Endresultat schmeichelt gar der Eintracht aus Hildesheim. „Beim Stand von 36:26 verwerfen wir einen Siebenmeter und schludern dann die letzten 4 Minuten“, kritisierte Eisenachs Coach Velimir Petkovic. Dessen Linksaußen Bjarki Elisson drückte der Partie seinen Stempel auf. Der Isländer, in der nächsten Saison bei Erstligist Füchse Berlin, versenkte insgesamt 15 Bälle! „Der Eisenacher Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung“, erklärte Gerald Oberbeck, der Coach von Eintracht Hildesheim. „Vom vor der Saison benannten Stammaufgebot war heute keiner dabei“, verwies Mister Handball aus Hildesheim auf eine lange Verletzten- und Krankheitsliste. Noch am Morgen des Spieltages hatten Matthias Struck und Christian Zufelde krankheitsbedingt abgesagt. „Zwanzig Gegentore bis zur Halbzeit waren einfach zu viel. Nach dem Seitenwechsel haben wir gekämpft und konnten für die zweiten 30 Minuten ein Remis erreichen“, bilanzierte Gerald Oberbeck. „Wir waren vor Eintracht Hildesheim gewarnt, das wenige Tage zuvor einen 7-Tore-Rückstand gegen die HSG Nordhorn-Lingen noch in ein 22:22-Remis verwandelte“, erklärte Velimir Petkovic. Der in der Auftaktviertelstunde energisch den Zweikampf suchende Aivis Jurdzs hatte mit seinem 5. Treffer zum 9:5 (15.) klar die Richtung vorgegeben. Ballstafetten zu Goalgetter Bjarki Elisson hieß ein Erfolgsrezept der Wartburgstädter. Manch sehenswerte Aktion bejubelten die 1.823 Zuschauer. Einer Dublette zwischen Nick Heinemann und Bjarki Elisson entsprang der Treffer zum 20:13-Pausenstand. Stanislaw Gorobtschuk rechtfertigte das Vertrauen seines Trainers, von Beginn mit den Aufgaben im Tor betraut zu werden. Er parierte insgesamt 18 Bälle, darunter 2 Strafwürfe. „Ich hatte zur Halbzeitpause gefordert, den Vorsprung auszubauen“, ließ Velimir Petkovic aus der Kabinenansprache wissen. Aivis Jurdzs bediente Branimr Koloper, der vom Kreis zum 23:13 versenkte (34.) und die erstmalige Laola-Welle auf den Rängen auslöste. Linkshänder Jan Forstbauer, per Zweitspielrecht der MT Melsungen im Thüringischen, setzte sich mehrfach erfolgreich in Szene. Routinier Hannes Jon Jonsson und der nach seiner Meniskus-Operation Anfang Januar erstmals mitwirkende Marcel Schliedermann wechselten sich auf der mittleren Aufbauposition ab. Velimir Petkovic wartete mit vielerlei taktischen Raffinessen auf, agierte streckenweise mit zwei Kreisläufern, Branimir Koloper und Nicolai Hansen, im Angriff, versuchte es mit einer offensiven Abwehrvariante. Aber auch Kollege Gerald Oberbeck griff in die Taktikkiste, mit personenbezogenem Deckungsspiel, beispielsweise gegen Aivis Jurdzs. Überzahlsituationen vermochten die Gäste jedoch kaum zu nutzen. Hildesheims Regisseur Andreas Simon versuchte Struktur und Torgefahr in das Angriffsspiel zu bringen. Die wuchtigen Rückraumspieler der Gäste wurden allerdings von der Eisenacher Abwehr ausgebremst. Die hohe Zahl der technischen Fehler im Schlussgang, die auch einen deutlicheren Sieg verhinderte, lag Eisenachs Coach Velimir Petkovic allerdings im Magen.
Eine tadellose Leistung lieferten die Unparteiischen Ramesh Thiyagarajah und Suresh Thiyagarajah ab, erstmals in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle amtierend.
Aivis Jurdzs gab die Richtung vor
Die Gäste begannen ausgesprochen couragiert. „Nach dem 4:4 unterliefen uns allerdings zu viele Fehler“, räumte Gerald Oberbeck ein. Dessen Regisseur Andreas Simon versuchte es von der Siebenmeterlinie vergeblich mit einem Heber gegen Stanislaw Gorobtschuk (11.), scheiterte von gleicher Stelle wenig später am Eisenacher Keeper (26.). Die Gastgeber überwiegend von Hannes Jon Jonsson dirigiert, kamen indes auf Touren. Allen voran Aivis Jurdzs, dessen Bälle scharf und platziert im Netz zappelten (9:5, 15.). Bjarki Elisson versenkte per Tempogegenstoß (17:11, 24.) oder mit stoischer Ruhe und Variabilität die dem ThSV Eisenach zuerkannten Strafwürfe (19:13, 29.).
Branimir Koloper löste erste Laola-Wlle aus
Mit einer bestems getimten Vorlage von Schlussmann Stanislaw Gorobtschuk auf Bjarki Elisson, der mit seinem 10. Treffer zum 21:13 einnetzte, starteten die Eisenacher in den zweiten Abschnitt. „Unsere jungen Leute sind noch nicht konstant genug“, warb Gerald Oberbeck für den streckenweise völlig harmlosen Auftritt. Die Eisenacher kombinierten munter drauf los. Der Treffer von Branimir Koloper zum 23:13 (34.) war der Auslöser zur ersten Laola-Welle. Nur sporadisch konnten sich Andreas Simon, Savvas Savvas und Maurice Lungale in Szene setzen. Allerdings fuhren die Eisenacher ihre Konsequenz etwas zurück, sodass die Hildesheimer nicht so arg unter die Räder kamen, wie beim Hinspiel (29:14 für die Eisenacher). Jan Forstbauer versenkte zum 33:23 (49.). Ballverlagernde Aktionen ließen die Gäste „alt aussehen“. Das vorzeitige Aus für Branimir Koloper nach der 3. Zeitstrafe (52.). hatte nur statistischen Wert. Er verfolgte den Rest der Partie herzlich begrüßt im Block der Eisenacher Trommler. Die Eisenacher Fans stimmten, bevor sie sich in den Faschingstrubel oder in eine Kneipenparty in Eisenachs Innenstadt mit viel Live-Musik stürzten, selbst kräftig das Rennsteiglied, Thüringens Nationalhymne, an…
Statistik
ThSV Eisenach: Gorobtschuk (18 Paraden), Villadsen (n.e.); Elisson (15/7), Wöhler (2), Jurdzs (7), Jonsson (1), Luther (2), Jaanimaa (n.e.), Forstbauer (5), Schliedermann, Hansen (1), Heinemann (2), Koloper (2)
Eintracht Hildesheim: Wetzel (8 Paraden), Kinzel (34. – 44. und bei 2 Strafwürfen/ 3 Paraden); Nikolov (2), Stüber (4), Simon (7/2), Zechel (3), Lungela (4), Herbold (2), Von Hermannis (1), Grenac (3), Savvas (4)
Zeitstrafen: ThSV Eisenach 7 x 2 Min., Rot für Koloper nach 3. ZS (52.)
Eintracht Hildesheim 2 x 2 Min.
Siebenmeter: ThSV Eisenach 8/7
Eintracht Hildesheim 4/2
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah/ Suresh Thiyagarajah
Zuschauer: 1.823
Beste Spieler: ThSV Eisenach: Elisson
Eintracht Hildesheim: –
Spielfilm: 4:4 (9.), 9:5 (15.), 14:10 (22.), 20:13 (30.), 23:13 (34.), 27:20 (42.), 32:22 (47.), 36:26 (54.), 37:30 (60.)
Zusätzliche statistische Angaben
Siebenmeter
ThSV Eisenach: Bjarki Elisson verwandelt 5 x gegen Wetzel und 2 x gegen
Kinzel, scheitert 1 x an Wetzel
Eintracht Hildesheim: Andreas Simon verwandelt 2 x gegen Gorobtschuk,
scheitert 1 x an Gorobtschuk und wirft 1 x gegen
Gorobtschuk über das Tor
Zeitstrafen
ThSV Eisenach: Koloper 3 x 2 Min., Hansen 2 x 2 Min., Jonsson und Luther je
2 Min.
Eintracht Hildesheim: Stüber und Simon je 2 Min.
Th. Levknecht