Handball vom Feinsten beim ThSV

Selbst Sergio Casanova bestaunte 36:23-Sieg des ThSV Eisenach über Obernburg. Drei Kempa-Treffer binnen 60 Minuten – eine absolute Rarität. Am Samstagabend war es in der Werner-Aßmann-Halle zu erleben. Die über 1000 Fans waren hin und hergerissen! Andrej Kastelic legte zum in den Kreis fliegenden Zbynek Vesely, der zum 19:10 versenkte (38.). Auch zum zweiten Kempa-Tor war Routinier Andrej Kastelic der Vorlagengeber. Krisztian Szep-Kis vollendete zum 25:16 (47.). Und schließlich bediente Tomas Sklenak «Flieger» Zbynek Vesely zum 32:20 (56.). «Das war Angriffshandball vom Feinsten», bescheinigte Obernburgs-Coach Dr. Frantisek Fabian den Wartburgstädtern nach deren 36:23 (16:10) über sein Team. «Eisenach war eine Klasse besser.»

Da staunte selbst Sergio Casanova. Der Spanier, einst von Rainer Osmann als Nobody beim ThSV Eisenach verpflichtet, in der 1. Bundesliga gereift, schaute in seiner ehemaligen Heimstätte vorbei, war herzlich begrüßter Gast. Der beidhändig werfende Rückraumspieler wechselte nach dem Abstieg der Eisenacher aus der 1. Bundesliga zu TUSEM Essen, wurde Europapokalsieger und wurde wenige Wochen später nach Lizenzentzug mit dem TUSEM in die Regionalliga zurückgestuft. Eine langwierige Schulterverletzung zwang ihn zum Pausieren. Nun ist er, zusammen mit dem Ex-Eisenacher Evars Klesniks, mit TUSEM Essen als souveräner Tabellenführer in der Regionalliga auf bestem Wege in die 2. Bundesliga. Der Schwarzschopf musste am Samstag viele Hände schütteln, feierte mit den ThSV-Fans im Foyer ausgelassen einen glanzvollen Handballabend.

Mit einer Angriffs- und Abwehrgala demontierte der ThSV Eisenach den Tabellenelften!
Mit ihrer 6:0-Deckungsformation, dahinter ein erneut bestens aufgelegter Schlussmann Karsten Lehmann, zogen die Vanek-Schützlinge den Gästen den Zahn. Das ThSV-Abwehrbollwerk um Daniel Baumgarten hatte auch den Ex-Suhler Jörg Lützelberger, demnächst beim VfL Gummersbach in der 1. Bundesliga, mit fairen Mitteln bestens im Griff.

Die Fans feierten – wir zuletzt oft – ihre Mannschaft mit Standing ovations, den 6. Sieg in Folge. Etwas Wehmut mischt sich in die Freude, steht doch nur noch das Heimspiel am 13. Mai gegen Bayer Dormagen an. Die Punktspielserie neigt sich dem Ende. Gegen Dormagen will der ThSV Eisenach ab 15.00 Uhr in und um die Werner-Aßmann-Halle mit einem bunten Familienfest eine erfolgreiche Saison ausklingen lassen. Für Sportvereine bietet der ThSV Eisenach günstige Ticket-Rabatte. Informationen und Verkauf in der ThSV-Geschäftsstelle (Tel. 03691/82800 bzw. 72360).
Als die Mikrofone ausgeschaltet und die Notizblöcke der Journalisten geschlossen waren, brachte es Dr. Frantisek Fabian, der Trainer des Tuspo Obernburg auf den Punkt: «In dieser Verfassung ist der ThSV Eisenach das stärkste Team der Liga». Wer hätte das der zu Saisonbeginn neuformierten Eisenacher Truppe mit Zdenek Vanek in seiner ersten Trainerstation zugetraut?

STATISTIK
ThSV Eisenach: Lehmann, Nositschka (ab 48.); Kneer (2), Sklenak (4), Riehn, Emmelmann (3), Dau (5), Mellack, Baumgarten, Vesely (6), Kastelic (8/6), Liebetrau (n.e.), Szep-Kis (8)
Tuspo Obernburg: Hacko, Ritschel (bei einem Strafwurf und ab 55.); O. Schulz (2), Milde (1), S. Schulz (4), Toth (2), M. Klein (3), Karrer, Lützelberger (3), Schüßler (1), Alonso (4), Bepler, Reuter (2)
Zeitstrafen: Eisenach 2 Min.; Obernburg 3 x 2 Min.
Siebenmeter: Eisenach 6/6; Obernburg 2/0
Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg/Ebendorf)

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