Handball: Vor der Zweiligapartie ThSV Eisenach – SG BBM Bietigheim

„Wir wollen jedes der noch anstehenden 23 Spiele gewinnen. Auch das in Eisenach.“
Auszeit mit Hannes Jon Jonsson, ehemals exzellenter Spielgestalter des ThSV Eisenach, jetzt Trainer der SG BBM Bietigheim

Zum Neustart in der 2. Handballbundesliga der Männer empfängt der ThSV Eisenach am Samstag, 06.02.2021 um 19.30 Uhr die SG BBM Bietigheim. Wie stets in Zeiten der Corona-Pandemie, ohne Zuschauer. Trainer der SG BBM Bietigheim ist Hannes Jon Jonsson, von 2012 bis 2015 mit dem ThSV Eisenach als exzellenter Spielmacher am Ball, als Spieler der Saison von der Liga gewählt und auch mit dem Thüringer Traditionsverein in die 1. Bundesliga aufgestiegen.

Eine schwere Zeit liegt hinter der SG BBM Bietigheim: Zweifache corona-bedingte Quarantäne, damit einhergehende krankheitsbedingten Ausfälle verbunden mit einem veritablen Leistungstief und einen ohnehin verkorksten Saisonauftakt – all das scheinen die samstäglichen Gäste des ThSV Eisenach langsam, aber sicher hinter sich lassen zu können

Wir sprachen mit Hannes Jon Jonsson vor dessen Trip in seine einstige Wirkungsstätte:
Neuer Anlauf auf Liga eins, unter dieser Überschrift stand im Sommer die Saison für Ihre Mannschaft. Doch dann kam es aufgrund der Corona-Pandemie erst einmal ganz anders. Tiefpunkte waren sicherlich die 17:28-Heimniederlage gegen den TV Großwallstadt und die derbe 26:39-Pleite in Dessau. Wie reflektieren Sie diese Zeit?
Der vorzeitige Abbruch der Saison 19/20 schmerzte uns sehr. Ich bin mir ziemlich sicher, wir hätten den Wiederaufstieg geschafft. Diesen hatten wir uns für die laufende Saison fest vorgenommen, wollten diesen mit breiter Brust in die Tat umsetzen. Doch dann ereilte uns die Absage von „Mimi“ Kraus, der seine Karriere beendete. Das war von unserer Seite nicht so geplant. Das galt es zu verdauen. Dann schlug die Corona-Pandemie voll zu. Quarantäne-Zeiten, ernsthafte Corona-Erkrankungen bei Spielern, Spielausfälle – und das alles über einen längeren Zeitraum. Kamen erkrankte Spieler zurück, befanden sie sich nicht in einem leistungssportlichen Zustand. Mentale Effekte gingen einher. Enttäuschungen kamen hinzu. Ja, das hatten wir uns alles ganz anders vorgestellt. Aber inzwischen geht es wieder bergauf.

Das Personal war so knapp, dass Sie sich für den Notfall selbst bereithielten?
Die Personaldecke war ganz, ganz dünn. Ich stand selbst im Kader. Aber nur bei allerhöchster Not wäre ich nochmals eingesprungen. Das war aber nicht der Fall.

Sie sprachen es gerade an, inzwischen geht es bergauf, zuletzt mit den Siegen in den Nachholpartien im Januar beim TuS Fürstenfeldbruck (33:30) und am Dienstag in heimischer Halle über die HSG Konstanz (29:24). Was spricht aktuell für Ihr Team?
Nach den vielen Corona-Erkrankungen sind wir wieder fit. Auch Tim Dahlhaus ist wieder voll einsatzfähig. Wir haben eine gute Mannschaft mit einem guten Kader und einem guten Trainer. Wir sind alle gut drauf, haben die schlechte Phase abgehakt, schauen nun mit Optimismus von Spiel zu Spiel. Wir haben sechs der letzten 8 Spiele gewonnen.

Ihre Mannschaft ist in den oberen Teil der Tabelle gerückt. Was geht da noch bis zum Saisonende?
Vor uns stehen noch 23 Spiele, in denen 46 Punkte zu vergeben sind. Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Natürlich auch das am Samstag in Eisenach.

Sie waren von 2012 bis 2015 für den ThSV Eisenach am Ball. Was ist aus dieser Zeit haften geblieben? Die Partie am Samstagabend in der Werner-Aßmann-Halle, eine besondere für Sie?
In der Wartburgstadt beim ThSV Eisenach, das war eine sehr schöne Zeit. Sportlich interessant und erfolgreich. Ich habe viele Menschen kennen und schätzen gelernt. Ich habe mich in diesen Jahren als Spieler und als Mensch weiterentwickelt. Spiele in der Werner-Aßmann-Halle sind auch jetzt was ganz Spezielles für mich. In der Vorsaison konnte ich bei unserem Auftritt viele Freunde und Bekannte begrüßen. Das tat mir gut. Schade, dass am Samstag keine Zuschauer in der Halle sein dürfen.

Sie möchten bestimmt den 3. Sieg in Folge im neuen Kalenderjahr einfahren. Wie sieht Ihr Matchplan aus? Welches Personal können Sie wahrscheinlich aufbieten?
Unser Matchplan? Ganz einfach: gute Abwehr mit gutem Torwart, Tempogegenstöße, Disziplin und Mut im Angriff. Wir haben nahezu alle an Deck. Kreisspieler Jonathan Fischer fällt durch eine Fußverletzung aus. Juan de la Pena muss aufgrund einer gebrochenen Nase zuschauen.

Th. Levknecht

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