Im Kollektiv und mit den Fans dem Rekordmeister einheizen

ThSV Eisenach empfängt am Freitagabend den mit Top-Stars besetzten THW Kiel

Der Name THW Kiel sagt alles. Da brauche ich nicht näher darauf einzugehen, erklärt Misha Kaufmann, der Coach des ThSV Eisenach, mit Blick auf das Heimspiel des Aufsteigers am Freitag, 15.12.2023 um 20.00 Uhr gegen den Rekordmeister.

Individuell sind die „Zebras“ aus Schleswig-Holstein den Männern von der Wartburg klar überlegen, doch als Kollektiv – mit der Unterstützung von über 3.000 eigenen Fans – wollen die Eisenacher den Gästen gehörig einheizen.

In unserer Halle haben wir schon einiges abgerissen. Was wollen wir am Freitagabend tun? Jeden Tropfen Energie gemeinsam mit unseren Zuschauern zu ganz viel Emotionen, Leidenschaft und Herz nutzen, um den großen THW Kiel vor Probleme zu stellen, blickt Misha Kaufmann auf den Freitagabend.

Er kann auf seinen vollen Kader bauen. Zu dem gehört auch Keeper Dominik Plaue, der einst im Trikot des THW Kiel im Dezember 2015 sein Bundesligadebüt feierte.

Patrick Wiencek, Hendrik Pekeler, Rune Dahmke, Steffen Weinhold, Damagoj Duvnjak, Nikola Bilyk und Niclas Ekberg, alles Namen von internationalen Top-Stars! Sie und weitere laufen am Freitagabend auf das Parkett der Werner-Aßmann-Halle. In den Reihen der Norddeutschen mit einem Durchschnittsalter von knapp 29 Jahren, stehen 17 Spieler, die nahezu 3.500 Bundesligaspiele absolviert haben. Hinzu kommen unzählige Spiele auf internationaler Ebene. Was für eine geballte Erfahrung! Das Durchschnittsalter des ThSV Eisenach beträgt 25 Jahre, einige wenige Spieler schnupperten zusammen in 250 Spielen Erstligaluft.

© Ch. Heilwagen / ThSV Eisenach
ThSV-Keeper Dominik Plaue debütierte im Dezember 2015 im Tor des THW Kiel in der 1. Bundesliga.

THW Kiel in Sachen Titelverteidigung in Lauerstellung

Der Saisonstart verlief für den Serienmeister nicht wie gewünscht. Der THW Kiel um Trainer Filip Jicha hat bereits 10 Minuspunkte auf dem Konto, rangiert auf dem 5. Tabellenplatz. Im Titelrennen sollte man ihn dennoch nicht abschreiben. Zuletzt gelangen 5 Siege, darunter auch über die Füchse Berlin.

Wir reden nicht mehr von der Meisterschaft, da haben andere Teams im Moment deutlich bessere Karten. Aber natürlich wollen wir bereit sein, wenn der ein oder andere oben auch mal nicht aufpasst. Und deshalb wollen und müssen wir unsere Hausaufgaben erledigen, beschreibt Kreisläufer und Kapitän Patrick Wiencek die Lage.

Anzeige

International sind die „Zebras“ bestens im Rennen, führen in der starken Champions-League Gruppe A nach einem 26:25-Heimsieg über das „norwegische Millionenprojekt“ Kolstad Handball die Tabelle an. Der Jahresendspurt in der Bundesliga steht nun im Focus des THW Kiel. Im DHB-Pokal schieden die Norddeutschen durch eine unerwartete Heimniederlage gegen die HSG Wetzlar frühzeitig aus, waren dadurch zu Wochenmitte spielfrei und froh über ein paar Tage Regeneration mehr nach dem schwer erkämpften 31:27-Erfolg beim HC Erlangen.

© Fotostudio Gräbdeünkel / ThSV Eisenach
Filip Jicha, der Coach des THW Kiel, läuft vor 10 Jahren als Spieler des THW Kiel in der Werner-Aßmann-Halle ein.

ThSV-Coach Misha Kaufmann: Die Tendenz stimmt!

Der ThSV Eisenach verpasste am Dienstagabend den Einzug in das Viertelfinale des DHB-Pokals. Im Auswärtsspiel beim HSV Hamburg fiel erst in der Schlussphase die Entscheidung gegen die Wartburgstädte, als die Hanseaten vom 25:25 zum 28:25 trafen und beim Abpfiff über einen 31:28-Erfolg jubelten.

Ja, das war sehr schade für uns. Wir haben die Partie lange kontrolliert und das Spiel dann doch in der zweiten Halbzeit aus der Hand gegeben. In einer leider für uns typischen Phase sind uns ärgerliche, ja dämliche Fehler unterlaufen, die nicht passieren dürfen. Beim Stand von 25:25 geben wir die Bälle leichtfertig weg, Hamburgs Torhüter Johannes Bitter hält zwei Bälle und schon war die Messe beim 28:25 gelesen. Da fehlt uns einfach die Erfahrung. Fakt ist: Die Tendenz in unseren letzten Spielen stimmt. Nur Kleinigkeiten entscheiden, konstatiert Misha Kaufmann.

An die Leistung vom Derbysieg über den SC DHfK Leipzig will der ThSV Eisenach anknüpfen.

Gegenüber dem Pokal-Aus müssen wir die Zahl der technischen Fehler unbedingt minimieren, weiß Rückraumspieler Jannis Schneibel, der mit dosierten Einsätzen nach langer Verletzung zu alter Leistungsstärke finden soll.

Der Eisenacher Aufstiegsregisseur hofft dabei auch auf die Vorbereitung zum zweiten Teil der Saison nach der kurzen Festtagspause. Mit dabei am Freitagabend ist in seinem zweiten Heimspiel der kürzlich verpflichtete Routinier Mait Patrail. Der 35-jährige 2-Meter-Mann kommt vornehmlich in Unter- und Überzahlphasen, soll da seine Erfahrung einbringen.

Er erfüllt seinen Job. Er bringt das, was wir wussten. Er passt super in unsere Mannschaft. Wir sind froh, solch erfahrenen Mann in unseren Reihen zu haben, erklärt Misha Kaufmann mit Blick auf den Rückraum-Recken.

Th. Levknecht

© Ch. Heilwagen / ThSV Eisenach
Kürzlich vom ThSV Eisenach verpflichtet: der routinierte Rückraum-Hüne Mait Patrail.
Anzeige