Im Odenwald wird Handball vornehmlich gekämpft

So grandios der 34:24-Sieg über Tabellenführer HSG Düsseldorf am Samstag auch war, durch eine englische Woche steht am Mittwoch, 29.09.2010 für den ThSV Eisenach bereits die nächste Ligaaufgabe an. Die Wartburgstädter reisen in den Odenwald. Die TSG Groß Bieberau ist in der Großsporthalle Im Wesner um 20.00 Uhr Gastgeber.
Nicht nur der ThSV Eisenach, auch die TSG Groß Bieberau setzte am vergangenen Spieltag ein dickes Ausrufezeichen. Mit einer aus Verletzungs- und Krankheitsgründen gerade spielfähigen Mannschaft mit neun Feldspielern (darunter zwei A-Jugendliche) eigentlich ohne Illusionen zur 500-Kilometer-Fahrt ins Erzgebirge aufgebrochen, feierte die TSG Groß Bieberau einen 25:24 (10:13)-Auswärtserfolg beim EHV Aue. Thomas Göttmann, der Coach der Odenwalder, lobt seine Feierabend-Profis, die sich wieder einmal als Stehaufmännchen entpuppt hätten. „Heute waren alle präsent. Besonders die gute Leistung unserer Nachwuchsspieler Nils Arnold und Bastian Gaydoul hat mich beeindruckt“, betonte Thomas Göttmann. Rückraumspieler Matthias Konrad, neun Treffer bei zehn Versuchen, wurde für den EHV Aue um die Ex-Eisenacher Timo Meinl und Zbynek Vesely zum Alptraum.
„Der Auswärtssieg von Groß-Bieberau in Aue und unsere vorjährige Punktspielniederlage im Odenwald, wir sind hinreichend gewarnt“, betont Karsten Wöhler, der Geschäftsführer der ThSV-Marketing GmbH. „Wir müssen auf den starken Rückraum der Gastgeber aufpassen“, erklärt Adalsteinn Eyjolfsson, der Coach der Wartburgstädter, der die erfolgreiche Formation vom Samstag aufbieten kann. „Wir wollen an die Leistung der letzten beiden siegreichen Spiele anknüpfen, mit konzentrierter Spielweise über 60 Minuten unsere Stärken zum Tragen bringen, dürfen den Gastgeber keinesfalls unterschätzen“, beschreibt Karsten Wöhler die Marschroute des ThSV Eisenach. Wichtig für die Eisenacher, kann Alexander Koke wieder erfolgreich in die Chefrolle auf der mittleren Aufbauposition schlüpfen, können Eryk Kaluzinski und der am Montag seinen 23. Geburtstag feiernde Daniel Luther für Stabilität im Deckungsverband sorgen?
In den vergangenen Spieljahren baute die TSG Groß Bieberau vornehmlich auf ihre Heimstärke. Die Abwehrrecken Alexej Rybakov, Florian Bauer und Andreas Neumann agieren hier besonders zupackend. Bei Ballbesitz wird sofort zum Tempogegenstoß angesetzt. Der zentrale Mann soll nach seiner Verletzung in der Vorsaison wieder Dennis Rybakov werden. Der Shooter ist für die TSG Groß Bieberau von unschätzbarem Wert. Der ThSV Eisenach wird sich auf einen Handballkampf einstellen müssen; Keule statt Florett.
Das Erfolgsmodell der TSG Groß Bieberau ist denkbar einfach: Manager Georg Gaydoul setzt seit vier Jahren auf Thomas Göttmann als Trainer. Der Coach aus Fränkisch-Crumbach, auch dem eigenen Nachwuchs, der A-Jugend der JSG Gersprenztal zur Seite stehend, formt die Talente der Region, schweißt das Team zu einer Einheit, das mit aggressivem Abwehrspiel dem Kontrahenten arge Kopfschmerzen bereitet. Die eigenen Möglichkeiten realistisch erkennend, von der Qualifikation für die eingleisige zweite Liga redet bei der TSG Groß Bieberau niemand. Aber jenen, die sich das ganz klar auf die Fahnen geschrieben haben, wollen die Odenwalder einige Zähler abjagen. Am Samstag in Aue ist das gelungen. Der ThSV Eisenach indes will nicht dazu gehören.
Tickets für ThSV-Anhänger sind in ausreichender Zahl an der Tageskasse in Groß Bieberau erhältlich.

Anzeige