In der Ruhrpott-Schmiede kalt und konzentriert auftreten

Wartburgstädter gastieren im Aufeinandertreffen von zwei abwehrstarken Teams der Liga zum Auftakt einer englischen Woche am Freitag bei TuSEM Essen

Die Handballbundesligen pausierten aufgrund von Länderspielen. Das nutzte das Team des Handball-Zweitbundesligisten ThSV Eisenach für einige freie Tage, zur Regeneration und zum Akku-Auftanken für die anstehenden 14 Punktspiele. In der Trainings- und Spielstätte des ThSV Eisenach, der Werner-Aßmann-Halle, fanden zudem die beiden restlos ausverkauften und überaus stimmungsvollen Sommergewinns-Vorabende statt, sodass Handball ohnehin nicht möglich war. Der Sommergewinn selbst, eines der größten deutschen Frühlingsfeste, findet diesen Samstag und Sonntag statt, mit großem Festumzug am Samstag ab 14.00 Uhr. Auch der ThSV Eisenach ist mit Versorgungsständen und einer Hüpfburg entlang der Feststrecke (Schiffplatz) dabei. Die Zweitbundesliga-Spieler werden am Samstagnachmittag da sein.

Zunächst geht es für sie am Freitag, 17.03.2023 in den Ruhrpott. TuSEM Essen ist um 19.30 Uhr in der Sporthalle „Am Hallo“ Gastgeber. Zwei der abwehrstärksten Teams der Liga stehen sich gegenüber. Der ThSV Eisenach kassierte im Schnitt bisher 24,8 der TuSEM 25,5 Gegentore je Partie. Es ist das 33. Aufeinandertreffen beider Mannschaften um Erst- und Zweitligazähler.

Einerseits war unser Team gut im Spielrhythmus, anderseits hat ihm die kurze Pause gutgetan. Wir gastieren bei einer insbesondere in heimischer Umgebung brandgefährlicher Mannschaft, erklärt Rene Witte, der Geschäftsführer des ThSV Eisenach.

Seinen letzten Satz belegen Zahlen. TuSEM Essen hat von den 23 Pluszählern 17 in der Sporthalle „Am Hallo“ geholt (Heimbilanz 17:5 Punkte). Zuletzt waren es 13:1 Zähler in Folge.

Wir starten in eine englische Woche mit zwei Auswärtsspielen. Ich hoffe, unsere Jungs melden sich gut aus der kleinen Pause zurück. Am Freitagabend ist von Beginn volle Konzentration vonnöten, damit wir was Zählbares mitnehmen und entspannt am Samstag das Sommergewinnsfest genießen können. Am Sonntag ruft unserer Coach alle schon wieder zum Training, kommt doch am Mittwoch der TSV Bayer Dormagen um Punkte, so Rene Witte.

ThSV-Abwehrchef Meyer: Der Partie von Beginn unseren Stempel aufdrücken!

Für uns gilt es, gute Lösungen im Angriff zu finden, aber auch schnelles Rückzugsverhalten ist gefordert, blickt Misha Kaufmann, der Eisenacher Coach, Richtung Trip zum Team von der Essener Margarethenhöhe.

Auch er spricht von einem „unangenehmen Kontrahenten, mit einer guten Abwehr mit einem guten Torhüter“. ThSV-Abwehrchef Philipp Meyer verweist auf das Hinspiel, das der THSV Eisenach nur knapp gewonnen hat.

Wir müssen in der Abwehr an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen, im Angriff einfache Fehler vermeiden, unsere Torchancen effektiv nutze. Kurzum, wir wollen der Partie von Beginn unseren Stempel aufdrücken, erklärt Philipp Meyer.

Sein Trainer Misha Kaufmann hofft, dass bis Freitagabend angeschlagene oder erkrankte Spieler soweit hergestellt sind, dass sie zum Einsatz kommen können.

TuSEM Coach Hegemann: Eine große Herausforderung gegen den Tabellen-Zweiten
Von einer „großen Herausforderung gegen den Tabellen-Zweiten, der sehr, sehr stabil ist“, spricht TuSEM Coach Michael Hegemann.

In eigener Halle, mit der Unterstützung durch unsere Zuschauer, wollen wir gewinnen, betont der Ex-Nationalspieler, seit dem Sommer im Cheftrainer-Sessel beim TuSEM.

Die kurze Punktspielpause sorgte für das Abklingen von Verletzungen und Krankheiten.

Ich werde wohl Freitagabend alle an Deck haben, ließ Michael Hegemann am Mittwochmittag auf Anfrage wissen.

TuSEM hinkt eigenen Ansprüchen hinterher
Gastgeber TUSEM Essen ist mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden. Der aktuell 10. Platz entspricht nicht den vor der Saison artikulierten Ansprüchen. Man wollte „oben anklopfen“. Im „Niemandsland der 2. Liga“ zu verschwinden, ist keine Option. Ein Sieg über den Tabellen-Zweiten aus Thüringen würde die Stimmungslage verbessern. Insbesondere im Angriff klemmt derzeit die Säge. Nach der Winterpause enttäuschte das Team. Schwankende Leistungen der Akteure sind wohl ein Grund. Keeper Lukas Diedrich war einer der tragenden Stütze der erfolgreichen Hinrunde, konnte zuletzt nicht an diese Leistungen anknüpfen. Leistungsträger wie Justin Müller und Felix Klingler fehlten zuletzt angeschlagen. Auch Kreisläufer Markus Danger war zuletzt nicht dabei. Am Freitag werden sie wohl wieder auflaufen. Vieles dreht sich um Rückraum-Mitte-Akteure Eloy Morante und Justin Müller sowie dem Rückraum-Linken Dennis Szczesny. Rechtsaußen Jan Reimer markierte bisher 90 Treffer und ist damit bester Werfer seines Teams.

Th. Levknecht

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