Jugend gab gegen Oldies den Ton an

Das Team vom Ernestiner SV Gotha ist zwar Aufsteiger, heurige Hasen sind sie jedoch keineswegs. Eine Vielzahl der Akteure kann auf Regionalligaerfahrung bei Blau-Weiß Goldbach verweisen. Am 1. Spieltag bekam der HC Suhl gleich die Stärke zu spüren. Der Thüringer Ex-Meister unterlag in Gotha! Eine Woche später hatten der routinierte Aufsteiger in Eisenach allerdings nichts zu bestellen. Jugendlicher Elan siegte gegen Routine, der ThSV Eisenach II bezwang Gotha 37:26 (18:12).

Doch das Resultat gibt den Zwei-Klassen-Unterschied nicht wider. Zu klar dominierten die ThSV-Youngster nach dem 4:4 (7.). Die Eisenacher Trümpfe stachen. Der 17-jährige Stefan Kneer, ein noch „zu schleifender Handball-Rohdiamant“, der noch viel erreichen kann, vorausgesetzt er behält „Bodenhaftung“, Klarheit im Kopf, gab den Gästen immer wieder Rätsel auf. Gegen die Bälle des Gymnasiasten war kein Kraut gewachsen! Bis zur Halbzeitpause warf das ThSV-Team einen Sechs-Tore-Vorsprung heraus (18:12). Marcel Liebetrau stellte nach 38 Minuten erstmals ein 10-Tore-Plus her (25:15). Ein erneut gut aufgelegter Benjamin Trautvetter, der in der Vorsaison einen deutlichen Leistungssprung vollzug, lochte gar zum 30:17 (45.) ein. Die leichtfüßigen Gastgeber beherrschten gegen die „gereifteren Herren“ klar die Szenerie. Torwarttalent Stefan Schwurack ließ mit einer Glanzparade gegen den frei vor ihm auftauchenden Detlef Irmisch aufhorchen (50.).

Eisenachs Trainerduo Andreas Schwabe/Uli Enke war zwar mit dem Erfolg, nicht aber mit der Abwehrleistung zufrieden. „Eine 20-Tore-Differenz wäre Standard gewesen“, hielt Schwabe seine Kritik nicht zurück. Seine Schlußleute Christian Henkens und Stefan Schwurack nahm er allerdings von der Kritik aus. „Gegen stärkere Oberliga-Kontrahenten werden diese Nachläßigkeiten eiskalt bestraft“, warnte Andreas Schwabe seine Jungstars.

Gästecoach Thomas Dietze erkannte den Klassenunterschied neidlos an. Selbst seine Haudegen aus Goldbacher Regioalligazeiten wie Lars Gewalt, Andreas Eisenacher oder Marco Wellendorf standen auf verlorenem Posten.

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ThSV II: Scwurack, Henkens; Kneer (9), Emmelmann (5/1), Köhler (4), Menge (2), Seitle (7/2), Liebetrau (4), Trautvetter (5), Riehn (1), Eckhardt

Zeitstrafen: Eisenach 3 x 2 Min./ Gotha 5 x 2 Min.

Siebenmeter: Eisenach 3/3 – Gotha 2/2

W.Göbel/Th.Levknecht

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