Klassiker, Mitteldeutschland-Derby und Spitzenspiel

ThSV Eisenach empfängt am Freitagabend den Dessau-Roßlauer HV und will die Gäste aus Sachsen-Anhalt von Platz 2 verdrängen

Der ThSV Eisenach musste am vergangenen Wochenende seinen 2. Tabellenplatz an den Dessau-Roßlauer HV abtreten. Die Wartburgstädter unterlagen nach einer Serie von 9 ungeschlagenen Spielen (8 Siege, 1 Remis) bei der HSG Nordhorn-Lingen knapp mit 22:23, das Team aus Sachsen-Anhalt knöpfte dem bis dato verlustpunktfreien Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten, mit dem Ex-Eisenacher Kristian Beciri, beim 28:28-Remis einen Zähler ab. Der ThSV Eisenach belegt aktuell mit 17:5 Punkten den 3. Tabellenplatz, der Dessau-Roßlauer HV rangiert mit 18:4 Zählern auf dem 2. Tabellenplatz. Der ThSV Eisenach hat es selbst in der Hand, das zu ändern. In einem Klassiker (das 57. Aufeinandertreffen beider Teams sei 1965), zugleich das Spitzenspiel des 12. Spieltages der 2. Handballbundesliga der Männer, empfängt der ThSV Eisenach am Freitag, 18.11.2022 um 19.30 Uhr in der heimischen Werner-Aßmann-Halle den Dessau-Roßlauer HV. Spannung und Brisanz sind angesagt!

Tempospiel der Gäste drosseln
Die Gastgeber haben die Niederlage an der deutsch-niederländischen Grenze ausgewertet.

Wir hatten die Hand am Sieg. Letztendlich gaben Kleinigkeiten den Ausschlag: 1 oder 2 mehr gehaltene Bälle, 1 oder 2 mehr erzielte Treffer. Zu monieren, unser schlechtes Überzahlspiel in der Crunchtime-Phase. Uns hat generell die Tiefe gefehlt, wir waren zu oft quer unterwegs. Uns fehlten die Lösungen, die Gefährlichkeit, und wenn die Chance da war, verwarfen wir. Positiv herauszustreichen, unsere sehr gute flexible Abwehr, die unser taktisches Konzept bestens umgesetzt hat. Von unseren 23 Gegentoren fielen nur 14 aus dem Positionsangriff heraus. Das stimmt mich positiv. Aus unserem nicht durchschlagskräftigem Angriffsspiel wollen wir die richtigen Schlüsse ziehen, erklärte ThSV-Coach Misha Kaufmann.

Gegen das Überraschungsteam der Liga um Trainerfuchs Uwe Jungandreas müssen seine Schützlinge höllisch aufpassen. Der Dessau-Roßlauer HV ist für sein schnelles Spiel bekannt, vom Kopf der Mannschaft, Vincent Sohmann, initiiert.

Ein wichtiger Baustein für den angestrebten Erfolg, den Gästen das Tempospiel zu nehmen. Ich rechne mit zwei aggressiven Verteidigungsreihen, einer umkämpften Partie in hitziger Atmosphäre, blickt Misha Kaufmann auf den Freitagabend. Die Achse Torwart – Mittelmann – Kreis ist bei den Gästen spieltragend, fügt der Eisenacher Coach hinzu.

ThSV Eisenach: Alle Mann an Deck
Er hat vermutlich alle Mann an Deck. Philipp Meyer, der Abwehrchef, gab in Nordhorn ein gutes Comeback nach längerer Verletzungspause.

Er ist wieder da, mit einer guten Aura und Körpersprache. Ein Top-Spieler, der uns mit seiner Anwesenheit besser macht, unterstreicht Misha Kaufmann.

Er hofft auf eine Steigerung auf der Torhüterposition. ThSV-Keeper Erik Töpfer war selbst mit seiner und der seines Kollegen Johannes Jepsen am vergangenen Sonntag nicht zufrieden. Beide werden besonders gefordert sein, im Duell mit Philip Ambrosius auf der Gegenseite, der das Ranking der Torhüterparaden der Liga anführt. Auf Platz 1 der Tabelle der „Siebenmeterkiller“ steht Eisenachs Johannes Jepsen.

Gäste im Stimmungshoch und mit stimmgewaltiger Unterstützung
Das Team aus der Anhalt-Arena, begleitet von 200 Fans, kommt im Stimmungshoch.

Vor der Saison konnten wir nicht mit einer solchen Bilanz nach 11 Spieltagen rechnen. Unser Ziel war der Klassenerhalt. Und dieses Ziel steht auch weiterhin. Die gute Rückrunde der Vorsaison, u.a. mit einem Sieg über den VfL Gummersbach, die positive Entwicklung in allen Mannschaftsteilen, Trainingsqualität, Einstellung und gute Vorbereitung stimmten uns schon optimistisch, konstatiert Uwe Jungandreas. Wir freuen uns über eine sehr schöne Momentaufnahme, wollen die Euphorie am Kochen halten. Mit was anderem beschäftigen wir uns nicht, fügte er hinzu.

Mit Rückraumspieler Timo Löser, aktuell der beste Werfer der Liga aus dem Feld, steht ein echter Shooter in seinen Reihen. Ob die zuletzt verletzungsbedingt fehlenden Yannick Danneberg, Yannick Pust und Luka Baumgart in Eisenach wieder dabei sind, war zu Wochenmitte noch offen. Uwe Jungandreas, seit 2014 auf dem Trainerstuhl und bis 2024 unter Vertrag, bekennt, ohne die gute Zusammenarbeit mit dem SC DHfK Leipzig und dem SC Magdeburg wäre 2. Handballbundesliga in Dessau wohl nicht möglich. Sportlich und finanziell nicht.

Bei uns erhalten junge Spieler viel Spielpraxis, was uns und ihnen hilft, so der DRHV-Trainer.

Zuletzt kam per Zweitspielrecht des SC DHfK Leipzig der 18-jährige Rückraumspieler Paul Bones.

Der ThSV Eisenach rechnet mit einer großen Zuschauerkulisse, empfiehlt den Ticketvorverkauf zu nutzen. Eintrittskarten für dieses Ostduell sind im Vorverkauf online unter www.thsv-eisenach.de und in der ThSV-Geschäftsstelle erhältlich. Die Tageskasse öffnet am Samstag um 18.00 Uhr.

Th. Levknecht

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