«Konstanz über die Saison entscheidet!» – Nachgefragt bei Adalsteinn Eyjolfsson, dem Coach des ThSV Eisenach

Das war ein Saisonauftakt nach Maß: der Kantersieg an der Waterkant. Am Samstag, 30.08.2014 empfängt der ThSV Eisenach zum ersten Heimspiel der Saison um 19.30 Uhr die HSG Nordhorn-Lingen (Tickets noch in allen Kategorien ab 18.15 Uhr an der Tageskasse!)

Wir sprachen mit Adalsteinn Eyjolfsson, dem Coach der Wartburgstädter:

Hand aufs Herz, mit einem solch souveränen 36:25-Sieg zum Saisonauftakt in Rostock hatten sicherlich auch Sie nicht gerechnet. Was war ausschlaggebend?
Wir sind mit viel Respekt an die Ostseeküste gefahren, kannten die Stärken der Rostocker. Wir wussten aber ebenso, ein Spiel dauert 60 Minuten und erst dann wird abgerechnet. Ruhe bewahren, hieß unsere Maxime. Auch nach dem feurigen Start der Gastgeber wurden wir nicht unruhig, warteten auf unsere Chance. Ruhe und der Glaube an uns selbst waren angesagt. Unsere Abwehr mit einem starken Rene Villadsen im Tor sowie unser schnelles Umkehrspiel über die zweite Welle waren ausschlaggebend für den souverän herausgespielten Doppelpunktgewinn.

Der Angriffs- und Deckungswechsel zwischen und Hanns Jon Jonsson und Branimir Koloper, ein taktisches Mittel auch in künftigen Spielen?
Wir werden über einen längeren Zeitraum mit einem Angriffs- und Deckungswechsel arbeiten, eventuell auch Girts Lilienfelds für Abwehraufgaben ablösen. Mehrere Faktoren, auch der Kontrahent, geben den Ausschlag für dieses taktische Mittel.

Mit diesem Sieg untermauerten Sie die Ihrem Team von der Konkurrenz zugedachte Rolle als heißer Aufstiegsanwärter …?
Wir haben als Erstliga-Absteiger gute Karten, ist die Mannschaft doch an sich zusammen geblieben. Unsere Langzeitverletzten werden wohl aber erst im Februar wieder zur Verfügung stehen. Wir haben uns mit drei jungen deutschen Spielern in der Breite verstärkt.
Ob wir mit dem Sieg in Rostock unsere Anwartschaft auf einen Aufstiegsplatz untermauert haben? Ich sehe sechs Mannschaften vorn, eine davon sind wir. Zwei Punkte zum Auftakt sind gut. Mehr nicht! Wir müssen weiter punkten. Die Konstanz über die Saison entscheidet, nicht Einzelspiele.

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… aber auch die Erwartungshaltung im eigenen Fanlager ist hoch?
Das ist in Eisenach nichts Neues, dass die Erwartungshaltung hoch ist. Wir müssen die Stimmung wie vor zwei Jahren, im Aufstiegsjahr, wieder wecken. Die Fans spielen eine große Rolle, vor allem in den Heimspielen! Unsere Halle muss wieder «kochen»! Es wird eine lange Saison bis zum Juni nächsten Jahres, mit Höhen und Tiefen. Mannschaft und Fans müssen eine verschworene Einheit bilden; nur gemeinsam können wir unser Ziel erreichen!

Alle drei Neuzugänge beteiligten sich an der Trefferausbeute. Wie sind Sie mit den drei externen Neuzugängen zufrieden, welche Rolle sollen sie einnehmen?
Wir freuen uns, dass sich mit Marcel Schliedermann, Jan Forstbauer und Tom Seifert drei junge deutsche Spieler für den ThSV Eisenach entschieden haben. Marcel Schliedermann und Jan Forstbauer gehören zu den talentiertesten Spielern ihres Jahrganges und waren folgerichtig in der jeweiligen Juniorenauswahl am Ball. Wir werden alles tun, um sie in ihrer persönlichen Zielstellung zu unterstützen, ebenso um ihre Ziele mit dem ThSV Eisenach umzusetzen. Die Integration unserer Neuzugänge schreitet bestens voran.
Marcel Schliedermann soll sich mit Hannes Jon Jonsson die Führungsrolle teilen. Er war in der Vorsaison einer der vier besten Mittelmänner der 2. Liga. Jan Forstbauer soll sich mit Girts Lilienfelds, der nahezu ein Jahr verletzungsbedingt fehlte, im rechten Rückraum ergänzen. Beide sollen für Stabilität auf dieser Position sorgen. In Rostock haben das beide sehr gut gemacht. Der ganz junge Tom Seifert soll für Konkurrenzkampf auf der Rechtsaußenposition sorgen.

Mit der HSG Nordhorn-Lingen gastiert ein einst national und international erfolgreicher Club. Holger Glandorf war viele Jahre das Aushängeschild. Wie beurteilen Sie das aktuelle Team?
Die HSG Nordhorn-Lingen ist wahrlich ein Traditionsverein in Deutschland, mit vielen Erfolgen in der Vergangenheit. Sie reisen heute mit einem über mehrere Jahre zusammen gewachsenen erfahrenen Team an. Eine eingespielte Mannschaft, jeder weiß, was der Nebenmann macht. Mein Trainerkollege Heiner Bültmann kann auf erfolgreiche Arbeit zurückblicken. In den letzten Jahren pendelte die HSG Nordhorn-Lingen zwischen den Plätzen 4 und 7, also in der Nähe der Aufstiegsplätze. Mit Tonn Leenders, von 2009 bis 2012 bereits in Nordhorn, kehrte ein altbekannter Spieler zurück. Markenzeichen des Teams sind eine gute 6:0-Deckung, aus der zur 1., 2. und 3. Welle gestartet wird, auch über die schnelle Mitte. Ich stufe die HSG Nordhorn-Lingen als Top-Mannschaft der Liga ein. Wir müssen mit aller Konsequenz zu Werke gehen.

Welche Marschroute geben Sie ihrer Mannschaft mit auf den Weg?
Wir müssen sehr geduldig agieren, im Angriff sehr diszipliniert spielen. Das Rückzugsverhalten wird enorm wichtig sein. Wir wollen mit dem Pfund einer guten Abwehrarbeit wuchern, passende Antworten auf alle taktischen Maßnahmen der Gäste parat haben.

Schicken Sie die erfolgreiche Formation der Vorwoche auf das Parkett?
Alle in Rostock aufgebotenen Akteure sind spielfähig. Wir werden also die gleiche Formation aufbieten. Alle stehen bereit.

Th. Levknecht

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