Kontinuität an der Spitze des Thüringer Handballverbandes

Bildquelle:

Stefan Scholz als Präsident bestätigt/ Verband überschritt die magische Schwelle von 10.000 Mitgliedern/ Jugendarbeit soll forciert werden

In den 70 Vereinen des Thüringer Handballverbandes sind aktuell 10.126 Mitglieder (6.494 männlich, 3.632 weiblich) organisiert. Das bedeutet einen Zuwachs von 2,67 % gegenüber dem Jahr 2023. Zum 13. Ordentlichen Verbandstag des Thüringer Handballverbandes hatten 55 Vereine ihre Delegierten in die Landessportschule Bad Blankenburg entsandt. Ein Haupttagesordnungspunkt war die Wahl des neuen Präsidiums. Bevor es dazu kam, zeichnete Thomas Zirkel, Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes, Stefan Scholz für dessen jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement für den Handball als Spieler, Schiedsrichter, Funktionär auf verschiedenen Ebenen bis zum Präsidenten des Thüringer Handballverbandes mit der GutsMuths-Ehrenplakette in Silber aus. Stefan Scholz wurde dann
nahezu einstimmig im Amt des THV-Präsidenten bestätigt. Als Vizepräsident Spielbetrieb/ Recht fungiert weiterhin Martin Tews. In ihren Ämtern bestätigt wurden Nico Geyersbach als Vorsitzender des Jugend- und Entwicklungsausschusses und Thomas Zingler als Vorsitzender des Bildungsausschusses. Bei weiteren Wahlgängen entschieden die Delegierten in geheimer Wahl zwischen zwei Kandidaten. In das Ehrenamt des Vizepräsidenten Finanzen/Recht wurde mehrheitlich Volker Krempel gewählt. Der 54-Jährige aus Ruhla begleitet dieses Amt bereits seit 4 Jahren. Bei der Wahl für den Vorsitzenden des Ausschusses Leistungssport votierten die Delegierten für Ruben Arnold. Der 40-Jährige ist im Thüringer Handballclub Erfurt-Bad Langensalza organisiert und übernimmt diese Aufgabe neu. In seiner „Bewerbungsrede“ versprach er frischen Wind, gepaart mit neuen Ideen. Die Stelle des Vorsitzenden des Schiedsrichterausschusses war neu zu besetzen, der bisherige Amtsinhaber Lutz Pfefferkorn kandidierte nicht wieder. Hier erhielt der in Altenburg geborene Johannes Rudolph eine deutliche Mehrheit an Stimmen. Bestätigt wurden Jörn Riedenklau als Vorsitzender des Verbandsgerichtes und Helge-Olaf Käding als Vorsitzender des Verbandssportgerichtes.

Th. Lecknecht; Thomas Zirkel (li.), Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes, zeichnet THV-Präsident Stefan Scholz für dessen jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement im Thüringer Handball als Spieler, Schiedsrichter und Funktionär mit der GutsMuths-Ehrenplakette in Silber aus

Plädoyer für weltoffenes Thüringen
In seinem Grußwort bezeichnete LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Zirkel das Handballspiel der Männer zwischen Deutschland und Frankreich als emotionalen Höhepunkt der jüngsten Olympischen Spiele. Mit dabei bei den Silbermedaillen-Gewinnern, der Eisenacher Marko Grgic. Thomas Zirkel sprach verschiedene Probleme an, wie das Finden von Ehrenamtlichen, Kapazitäten und Sanierung von Sportstätten, strategische Überlegungen im Sportland Thüringen. Positiv wertete er die Aufstockung der Lottomittel für den Thüringer Sport. Eine Agenda für den Sport sei vom Thüringer Landtag verabschiedet worden. Der Landessportbund stehe für ein weltoffenes Thüringen, dokumentiere diese Werte nach draußen. Auch Stefan Scholz betonte, Fremdenfeindlichkeit habe keinen Platz im Thüringer Handball. Verbandsstrukturen optimieren In seinem Bericht über die Wahlperiode 2021 bis 2024 erinnerte THV-Präsident Stefan Scholz an die schwierige Zeit der Corona-Pandemie, in der dennoch sportliche Entscheidungen trotz stark eingeschränkten Spielbetriebes auf dem Parkett gefallen seien. Er führte personelle Veränderungen während dieser Zeit im THV-Präsidium an. Als eine wichtige Aufgabe stufte er die (Wieder-) Aufnahme der Kontakte und der Zusammenarbeit mit wichtigen Partnern, allen voran dem DHB, dem Mitteldeutschen Handballverband (MHV), Landessortbund Thüringen (LSB) und den anderen Sportfachverbänden, ein. Ein weit überdurchschnittliches Zuschauerinteresse belegte Stefan Scholz an konkreten Beispielen, wie das Ostthüringenderby der Männer zwischen dem SV Aufbau Altenburg und dem LSV Ziegelheim im November des Vorjahres und das Relegationsspiel der Männer zwischen den Wölfen Erfurt und dem SV Town & Country Behringen/Sonneborn mit jeweils mehr als 1.000 Zuschauern.
Negativ zu konstatieren sei, dass es durch Zuschauer zu fremdenfeindlichen und unsportlichen Äußerungen gekommen sei. Der THV habe sich der Bekämpfung dieser Vorkommnisse besonders angenommen. Der THV nahm ein Angebot des DHB an, durch eine externe Beratung und Bewertung der Verbandsstrukturen deutliche Verbesserungspotentiale herausarbeiten zu lassen. Seit Mai 2024 laufe diese externe Beratung durch den Anbieter „klubtalent“, informierte Stefan Scholz.Als Highlight im Nachwuchsbereich bezeichnete Stefan Scholz die neu geschaffene Regionalliga der B-Jugend. Mit der Saison 2022/2023 sei der Start über sechs Bundesländer hinweg erfolgt. Im weiblichen Bereich stellte der THC Erfurt/ Bad Langensalza in der Saison 2022/2023 sogar den Meister. Mittlerweile ging dieser Spielbetrieb auf Ebene der B-Jugend in die neu geschaffenen Bundesligen über. Mit der Gründung eines Jugendpräsidiums soll die Jugendarbeit zielgruppenorientierter gestaltet werden. Martin Tews führte diesen Vorschlag in die Diskussion ein. Der Verband soll nur die Rahmenbedingungen vorgeben.

Rollstuhl-Handball in Eisenach
Neue Wege im Sportbetrieb für Menschen mit Beeinträchtigungen wurden gegangen. Stefan Scholz verwies auf die von Bernd Fichtner in Eisenach gegründete Rollstuhl-Handballmannschaft „Blue Lions des ThSV Eisenach“. Diese bestritt mehrere Freundschaftsspiele, organisierte eigene Turniere, reiste
zu Turnieren. Eine Rollstuhlhandball-Bundesliga ist in Vorbereitung. Qualifikationsturniere fanden bereits statt.

Satzungs- und Ordnungsänderungen
Die Delegierten verabschiedeten eine Vielzahl von Satzungs- und Ordnungsänderungen.
Th. Levknecht

Anzeige