Kurz vor und nach der Pause auf die Überholspur – ThSV Eisenach

Wartburgstädter bezwingen EHV Aue mit 33:28 (16:16) / Vlado Stenzel herzlich begrüßt

In der zweiten Vorrundenpartie des Sparkassencups im Handball verbuchte der ThSV Eisenach den zweiten Sieg. Dem 29:25 über den SC DHfK Leipzig folgte ein 33:28 (16:16) über den EHV Aue. Der ThSV Eisenach drehte kurz vor und nach der Pause die Partie, vom 10:13-Rückstand (25.) zur 19:16-Führung (32.). Herzlich begrüßter Gast war Ex-Bundestrainer Vlado Stenzel, der kürzlich seinen 80. Geburtstag feierte.

«Gegen eine 4:2-Deckung sind 33 Tore in Ordnung. Einiges funktionierte aber nicht. Beim Timing gab es Reserven. Der Deckung fehlte die Aggressivität. Die Mannschaft hatte sich die Aufgabe wohl einfacher vorgestellt. Der EHV Aue gefiel im ersten Abschnitt mit gutem Tempo und guten Lösungen. Im Rückzugsverhalten agierten wir nicht konsequent genug. Diese Partie war ein kleiner Vorgeschmack auf die bevorstehenden Punktspiele in der 2. Liga. Wir werden nicht vom Start weg in Führung liegen. Bei 2- oder 3-Tore-Rückständen dürfen wir nicht den Kopf hängen lassen, müssen vielmehr weiter marschieren. Beim Abpfiff muss für uns der Sieg stehen. Das zählt», resümierte Adalsteinn Eyjolfsson, der Coach des ThSV Eisenach. Er muss beim Sparkassencup auf die Rückraum-Asse Dener Jaanimaa und Tomas Sklenak (beide Kreuzbandriss), Kreisspieler und Kapitän Benjamin Trautvetter (OP am Knie) und Adrian Wöhler (Blutvergiftung nach Wespenstich) verzichten.

Dem EHV Aue, ohnehin mit kleinem personellen Aufgebot für die Saison, fehlen beim Sparkassencup mehrere Leistungsträger. «Wir spielen quasi mit unserer zweiten Angriffsreihe», beschreibt Runar Sigryggsson das Dilemma. Dem Coach der Erzgebirger fehlen die Rückraumspieler Ladislav Brykner, Janar Mägi und Arni Sigtryggsson. Dadi Runarrsson, der Sohn des Trainers, ist mit der Nachwuchs-Auswahl Islands am Ball. In der Partie gegen den ThSV Eisenach fehlte auch Keeper Radek Musil. Der Ex-Eisenacher klagte über Rückenprobleme. «Er hätte die Partie gern bestritten. Doch wir gehen kein Risiko ein. Wir wollen zum ersten Punktspiel so viele gesunde Spieler wie möglich zur Verfügung haben», erläutert Runar Sigtryggsson die Lage. «Ich bin mit der Leistung gegen Eisenach – angesichts unserer angespannten personellen Situation – nicht unzufrieden. Gegenüber dem Vortag zeigten wir uns verbessert. Im ersten Abschnitt lief es im Angriff ganz gut. Im zweiten Abschnitt haben Kräfte und damit Konzentration nachgelassen», resümierte Adalsteinn Eyjolfsson. Augenzwinkernd fügte er hinzu, «die Punkte in Eisenach hole ich doch lieber Mitte November». Dann gastiert der EHV Aue um Zähler in der 2. Handballbundesliga in der Wartburgstadt….

Mit Aivis Jurdzs kam Power in die Eisenacher Reihen
Die Eisenacher erreichten zunächst nicht die Betriebstemperatur des Vortages. Die Abwehr gestattete den Gästen viel Spielraum. Im Angriff fehlte die Präzision. Ein Tempogegenstoß mit Vorlage von Nick Heinemann zu Bjarki Elisson zum 3:2 (8) besaß Seltenheitswert. Mit Ballstafetten zu Rechtsaußen Jan Faith hatte der EHV Aue ein erfolgreiches Mittel gefunden. Eric Meinhardt dirigierte mit Einsatz und Übersicht das Angriffsspiel der Schützlinge von Runar Sigtryggsson. Der ThSV Eisenach legte vor, der EHV Aue glich postwendend aus (7:7, 13.). Aue eroberte sich das Leder, schloss Tempogegenstöße zum 8:11 ab (17.) und hatte bei zwei Pfostentreffern eine deutlichere Führung auf der Hand. Eisenachs Trainer Adalsteinn Eyjolfsson wechselte seine Rückraumbesetzung. Mit Avis Jurdzs kam merklich mehr Power. Er netzte selbst ein oder legte mit viel Übersicht ab. Auch Hannes Jon Jonsson gefiel als Zuspieler. Die jungen Moritz Rahn (links) und Tim Seifert (rechts) schlossen von den Außenpositionen erfolgreich ab (14:13, 27.). Bjarki Elisson bot sich immer wieder am Kreis an.

Bjarki Elisson bot sich stets am Kreis an
Hellwach kehrte der ThSV Eisenach aus der Kabine, eroberte sich gleich dreifach das Leder und schloss zum 19:16 (32.) ab. Trainer Adalsteinn Eyjolfsson wechselte kräftig durch. Auch Neuzugang Jan Forstbauer kam zu seinen ersten Einsatzminuten beim Sparkassencup. Der EHV Aue versuchte mit einer noch offensiveren Abwehrarbeit das Eisenacher Angriffsspiel zu bremsen. Das gelang begrenzt, kostete aber viel Kraft. Felix Kempe, Kevin Roch und Marvin Sommer hielten mit ihren Treffern den EHV Aue auf Tuchfühlung (23:21). Ein Zwischenspurt verschaffte den ThSV Eisenach ein 5-Tore-Polster (26:21, 47.). Der vom VfL Bad Schwartau gekommene Jan Schliedermann deutete seine Qualitäten an. Der EHV Aue verkürzte noch einmal (27:25), doch die Routiniers Aivis Jurdsz und Hannes Jon Jonsson lochten für den ThSV Eisenach selbst ein oder bedienten mustergültig Bjarki Elisson (30:26, 58.) und Tom Seifert (32:27, 59.).

Statistik

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ThSV Eisenach: Villadsen, Gorobtschuk; Elisson (7), Jurdzs (8), Jonsson (4/1), Luther (4), Forstbauer, Schliedermann (2), Stölzner, Hansen (1), Heinemann, Lilienfelds (2), Koloper (1), Seifert (3), Rahn (1), Hempel, Richardt

EHV Aue: Petursson; Schäfer, Meinhardt (4/2), Roch (6), Sommer (2), Faith (8), Gunnarsson, Mazur (2), Kempe (4), Paraschiv

Zeitstrafen: ThSV Eisenach: 4 x 2 Min. – EHV Aue 3 x 2 Min.

Siebenmeter: ThSV Eisenach 1/1 – EHV Aue 2/2

Zuschauer: 400

Schiedsrichter: König/Teichmöller

Th. Levknecht

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