Langer Atem zahlt sich aus

ThSV Eisenach startet mit 27:24 (13:13-Erfolg beim TuS Ferndorf in die Rückrunde / Fynn Hangstein markiert 11 Treffer

Meine Mannschaft war von Beginn bereit zu einem leidenschaftlichen Fight. Ja, wir hatten einige Hänger, haben uns im Angriff schwergetan, am Schluss setzte sich unsere Qualität durch. Die Abwehr legte einmal wieder den Grundstein zum Erfolg, bilanzierte Misha Kaufmann, der Coach des ThSV Eisenach, nach dem 27:24 (13:13) -Erfolg seiner Schützlinge über den TuS Ferndorf.

Die 634 Zuschauer in der Sporthalle Stählerwiese in Kreuztal sahen eine von beiden Seiten intensiv geführte Partie mit 26 Strafminuten (14 für Eisenach) und 17 Strafwürfen (davon 11 für den TuS Ferndorf). Während eines 17-minütigen Einsatzes feierte der neu verpflichtete Keeper Fran Lucin seinen Einstand beim ThSV Eisenach. Beim TuS Ferndorf kam Blitztransfer Christoph Neuhold (vom HC Elbflorenz) zu seinem ersten Einsatz.

ThSV-Manager Witte: Wir hoffen nun auf die Zulassung von Zuschauern!

Nach einer Punktspielpause weiß man nicht so richtig, wo man steht. Ich bin sehr froh, dass uns der Rückrundenstart erfolgreich gelungen ist. Der TuS Ferndorf stand mit dem Rücken zur Wand, das war zu sehen. Wir haben konsequent dagegengehalten. Unsere taktischen Vorgaben sind aufgegangen. Die Ausfälle von Alexander Saul und Hannes Iffert hat die Mannschaft gut kompensiert. Ich freue mich für den gelungenen Einstand unseres neuen Keepers Fran Lucin. Schön, dass uns mitgereiste Fans so lautstark unterstützt haben. Wir hoffen auf die Zulassung von Zuschauern zu unseren nächsten Heimspielen und dass unsere Fans dann in die Halle kommen. Wir brauchen das als Verein und die Jungs haben sich das auch verdient. Wir rechnen zu Beginn der Woche mit den Informationen, wie viele Zuschauer schon beim Heimspiel am Samstag gegen Bietigheim zugelassen sind, erklärte Eisenachs Manager Rene Witte.

Der ThSV Eisenach wird über „sämtliche Kanäle“ zeitnah informieren.

Ferndorfs Coach Andersson: Unser Überzahlspiel war nicht effektiv
Von einer Partie mit zwei guten Abwehrreihen sprach Ferndorfs Trainer Robert Andersson.

Letztlich konnten wir über die Distanz nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Wir hatten genügend Chancen zum Sieg, ließen aber selbst vier Strafwürfe aus. Unser Überzahlspiel war nicht effektiv. Es gelang uns nicht, die zwischenzeitliche 3-Tore-Führung auszubauen. Der ThSV Eisenach kam durch unsere Fehler zu einfachen Toren. Wieder einmal gaben Kleinigkeiten den Ausschlag, konstatierte der Schwede auf der Bank der Siegerländer.

ThSV-Rückraumspieler Hangstein: Wir behielten bis zum Ende kühlen Kopf
Bis Mitte der zweiten Halbzeit schien der gastgebende Tabellen-Letzte auf Kurs zu dringend benötigten Punkten.

Wir waren bis dahin gut drauf. Doch dann unterliefen uns zu viele technische Fehler, die Eisenach zu einfachen Treffern nutzte. Wir haben zu viele Torchancen, darunter 4 Strafwürfe, ausgelassen. Glückwunsch an meinen Ex-Verein zum Sieg, erklärte Branimir Koloper, der Abwehrchef des TuS Ferndorf, von 2011 bis 2016 für den ThSV Eisenach am Ball.

Für den inzwischen 36-Jährigen war nach 47 Minuten die Partie vorzeitig beendet (3. Zeitstrafe). Nach 43 Minuten lag der TuS Ferndorf mit 20:17 vorn. Kurz zuvor standen die Wartburgstädter nach einem Wechselfehler in doppelter Unterzahl auf dem Parkett.

Wir nutzten unsere Torchancen nicht, luden die Gastgeber zu einfachen Toren ein, verloren in der Abwehr zu einfach die Zweikämpfe, kassierten vermeidbare Zwei-Minuten-Strafen. In der Schlussviertelstunde standen wir kompakt in der Abwehr. Das war letztendlich der Schlüssel zum Erfolg, konstatierte Eisenachs Rückraumspieler Jannis Schneibel.

ThSV-Keeper Johannes Jepsen steigerte sich im richtigen Moment. In den letzten 17 Spielminuten ließen die Thüringer mit ihrer 5:1-Abwehr nur noch 4 Gegentreffer zu. Mit hohem Tempo initiierte der ThSV Eisenach das Angriffsspiel zu allen drei Kreispositionen.

Die Gastgeber hatten das Nachsehen, verursachten Siebenmeter, die wir versenkten und das Spiel drehten, freute sich ThSV-Rechtsaußen Ante Tokic.

In Unterzahl traf der Linkshänder per Konter zum Anschlusstreffer (20:19, 45.). Fynn Hangstein (vom Strich) und mit einem Wurf in den leeren Gastgeber-Kasten traf zum 20:21 (47.).

Wir hatten uns auf ein enges Spiel bis zum Schluss eingestellt, behielten kühlen Kopf, konstatierte Fynn Hangstein, der 11 Treffer (5 per Siebenmeter) markierte.

Beim 23:22 (54.). durch Rutger ten Velde hatte der TuS Ferndorf noch einmal die Nase vorn. Ruben Sousa (vom Kreis) und Fynn Hangstein (vom Strich) netzten zum 23:24 ein (55.). ThSV-Keeper Johannes Jepsen parierte (diese Mal gegen Josip Eres) seinen 4. Siebenmeter. Unter Bedrängnis legte Peter Walz zu Ivan Snajder ab, der von Linksaußen zum 23:25 versenkte (57.). Ivan Snajder beantwortete das 24:25 mit seinem 5. Treffer (bei 6 Versuchen) zum 24:26 (59.). Johannes Jepsen wehrte seinen 10. Ball ab, Fynn Hangstein lochte zum 24:27-Endstand ein.

Schön der Sieg, doch wir müssen noch besser werden, um die anstehenden Aufgaben erfolgreich abzuschließen, betonte Ante Tokic.

Am Samstag, 12.02.2022 kommt mit der SG BBM Bietigheim ein Kontrahent anderen Kalibers in die Werner-Aßmann-Halle….

Ärgerlicher Gegentreffer kurz vor der Halbzeitsirene
Alexander Saul stand zwar im Kader, war nach seiner Verletzung aber noch nicht einsatzbereit. Linkshänder Malte Donker und Rechtshänder Daniel Hideg übernahmen über weite Strecken die Aufgaben im rechten Rückraum. Am Kreis spielten Peter Walz und Ruben Sousa, im Wechsel oder auch mal zusammen. Ivan Snajder (links) und Ante Tokic (rechts) besetzten die Außenpositionen. Fynn Hangstein, Jannis Schneibel und Jonas Ulshöfer waren die Protagonisten im Rückraum. Von Beginn spürbar, das wird eine intensive Partie. Der Gastgeber, mit erst 8 Pluszählern am Tabellenende, wollte unbedingt punkten. Die erste Halbzeit ging mit leichten Vorteilen an das Team aus Thüringen. Die Gastgeber suchten vermehrt den Torwurf aus der Distanz, der ThSV Eisenach setzte auf schnelles Umkehrspiel und im Positionsspiel bei hohem Tempo auf Spielzüge zu allen drei Kreispositionen. Jannis Schneibel bediente Ivan Snajder zum 4:5 (13.). Doch zunehmend wurde Lucas Puhl im Kasten des TuS Ferndorf ein Faktor. Er parierte bis zum Seitenwechsel 8 Bälle. ThSV-Keeper Johannes Jepsen wehrte im ersten Abschnitt zwar zwei Siebenmeter ab (einen mit dem Kopf), doch ansonsten bekam er kaum einen Ball zu fassen. Trainer Misha Kaufmann schickte seinen Neuzugang Fran Lucin nach 19 Minuten in das Gehäuse. Beim 10:9 (22.). durch Rutger ten Felde hatte die weiterhin mit Verletzungssorgen kämpfenden Nordsiegerländer die Nase erstmals vorn. Der bei den Gästen eingewechselte Jonas Ulshöfer brachte seine Qualität ein, markierte trotz Foulspiel das 11:12 (26.).

Ärgerlich, dass wir nicht mit einer Führung in die Pause gingen, befand Eisenachs Ante Tokic und sprach von einer „Lektion in den letzten Sekunden“.

Beim Stand von 12:13 landete ein Zuspiel im Toraus. Ferndorfs Keeper Lucas Puhl schnappte sich das Leder und zirkelte es in den verwaisten Eisenacher Kasten zum 13:13-Pausenstand.

ThSV Eisenach: nur 4 Gegentore in den letzten 17 Minuten
ThSV-Kapitän Peter Walz schwörte sein Team vor dem Anpfiff der zweiten Halbzeit noch einmal lautstark ein. Doch die ersten Akzente nach Wiederanpfiff der jungen Spielleiterinnen Daniela Kuschel und Sandra Senk setzte Ferndorfs Neuzugang Christoph Neuhold mit einem Doppelpack aus dem Rückraum zum 15:13 (32.). Der im Sommer vom Dessau-Roßlauer HV gekommene 21-jährige Jörn Persson kurbelte das Angriffsspiel der Hausherren an, traf – nach dem 16:16-Ausgleichstreffer von Ivan Snajder im Nachsetzen – doppelt zum 19:16 (39.). ThSV-Coach Misha Kaufmann rief sein Team für neue Instruktionen zusammen. Doch zunächst verwandelte noch Josip Eres für die Gastgeber vom Strich zum 20:17 (43.). Den ersten Versuch hatte Johannes Jepsen pariert, stand aber zu weit vor seinem Kasten, die Referees entschieden auf Wiederholung. Doch Eisenachs fulminante Schlussoffensive war eingeläutet. Keeper Johannes Jepsen im Zusammenspiel mit seinen Vorderleuten riegelte ab. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison stand der TuS Ferndorf am Ende mit leeren Händen da, verbleibt mit nur 8 Pluszählern am Tabellenende. Die Wartburgstädter glichen ihre Bilanz auf 17:17 Zähler aus.

Statistik
TuS Ferndorf: Puhl (1 Tor/ 12 Paraden), Rottschaefer; Eres (6/3), Persson (2), Michel (2/2), Voss-Fels (1), Siegler (3), Schneider (1), Rüdiger, Koloper, ten Velde (6/2), Diebel, Duvanovic, Neuhold (2)
ThSV Eisenach: Jepsen (10 Paraden), Lucin (1 Parade); Wöhler, Potisk, Hangstein (11/5), Ulshöfer (1), Walz (3), Hideg (1), Tokic (2), Sousa (1), Dicker, Donker (1), Schneibel (2), Snajder (5), Weyhrauch, Saul
Siebenmeter: TuS Ferndorf 7/11 – ThSV Eisenach 5/6
Zeitstrafen: TuS Ferndorf 6 x 2 Min., Rot Koloper n. 3. ZS (47.) – ThSV Eisenach 7 x 2 Min.
Schiedsrichter: Daniela Kuschel/ Sandra Senk
Zuschauer: 634

Th. Levknecht

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