Lara Fichtner mit Thüringer Auswahlmannschaft beim DHB-Länderpokal

Ein Tor fehlte am Einzug ins Viertelfinale • Eingeschlagenen Weg bestätigt  

In der Vorwoche nahmen die Mädchen der Thüringer Auswahlmannschaft (Jahrgang 2001/2002) am letztmalig in dieser Form ausgetragenen DHB Länderpokal im Großraum Stuttgart teil. Mit Platz 11 und einer Allstar-Nominierung für Torhüterin Laura Kuske darf das Abschneiden der jungen Thüringerinnen durchaus als Erfolg gewertet werden. Bis auf Luis Weber und Emilie Heise (beide Nordhausen) kamen alle anderen Mädels aus den Reihen des THC. Dort trainiert und spielt seit über einem Jahr auch Lara Fichtner aus Eisenach, Tochter vom ehemaligen Eisenacher Bundesligaspieler Bernd Fichtner. Lara Fichtner gehörte zur THV-Auswahl beim Länderpokal im Großraum Stuttgart.

Gelungener Auftakt – Dann kam die Grippe-Welle
Quartier bezog der von Landestrainer Wolfgang Mosebach, Auswahltrainerin Sylvia Stanek und Christian Roch (Vorsitzender Leistungssportausschuss) angeführte Tross im DHB-Mannschaftshotel in Sindelfingen. Am Eröffnungstag standen die ersten beiden Begegnungen auf dem Turnierplan. Gegen das Team aus Rheinland Pfalz dauerte es ein paar Minuten, bevor die Mädchen um die beiden DHB Auswahlkader Arwen Rühl und Tyra Bessert zu ihrem Rhythmus fanden.

In der Folge konnten wir uns aber absetzen und einen souveränen 30:19-Erfolg einfahren, beschrieb Wolfgang Mosebach den durchaus gelungenen Auftakt.

In der aus Eisenach stammenden Lara Fichtner und der aus Schlotheim (Unstrut-Hainich-Kreis) stammenden Jolina Huhnstock hatte die THV- Auswahl mit jeweils acht Treffern ihre besten Werferinnen.  Dann aber schlug die Grippewelle im Team zu. Lara Fichtner konnte von Schüttelfrost geplagt im folgenden Spiel gegen das Team Baden gar nicht mehr mitwirken, Arwen Rühl konnte ebenfalls nur noch sporadisch eingesetzt werden. Zu geschwächt waren beide und damit auch das gesamte Team.

Aufgrund einer ganz schwachen Angriffsleistung mit mehr als zehn vergebenen freien Möglichkeiten haben wir hier zwei Punkte liegen lassen, so Sylvia Stanek nach der unnötigen 21:24-Niederlage.

Ein Treffer fehlte zum Einzug ins Viertelfinale
Tags darauf sah der Spielplan das vorentscheidende Spiel um Platz 2 gegen den HV Niederrhein in dieser sehr ausgeglichenen Vorrundengruppe vor. Das 17:17 Unentschieden nützte allerdings dem HV Niederrhein; ein Tor fehlte letztlich den Thüringerinnen zum Einzug ins Viertelfinale.

Trotzdem muss man dem Team Respekt zollen, wie es den krankheitsbedingten Ausfällen trotzte und sich in jedem Spiel voll reingekniet hat, so Christian Roch.

In der abschließenden Begegnung gegen Gruppensieger HV Niedersachen (am Ende Turnier-Vierter) reichte die Kraft nur bis kurz nach der Halbzeit.

Beim Stand von 12:14 mussten wir abreißen lassen, wobei wir auch mit der überaus einseitigen Schiedsrichterleistung in der zweiten. Halbzeit arg zu kämpfen hatten. Aber letztlich geht der Sieg für Niedersachsen schon in Ordnung. Unsere 16:26-Niederlage fiel letztendlich um einige Treffer zu hoch aus, ergänzte Wolfgang Mosebach.

Klaren Vorsprung durch nachlassende Kräfte aus der Hand gegeben
Als Vorrunden-Dritter traf das THV-Team tags darauf auf den HV Südbaden. Bis zur 18:10-Führung  lief alles nach Plan. Lara Fichtner (so lange die Kraft reichte) und Jolina Huhnstock wirbelten die überfordert wirkenden Südbadenerinnen kräftig durcheinander. Doch dann stellte der Gegner auf Manndeckung um und erwischte die müde werdenden Thüringerinnen damit auf dem falschen Fuß:

Wir haben hier deutlich zu viele einfache Fehler gemacht und den Vorsprung so viel zu schnell aus der Hand gegeben. Dennoch hatten wir in dieser Phase auch Grund genug, uns über einige Schiedsrichterentscheidungen gegen uns mächtig zu beschweren. In dieser Gemengelage haben wir den Kopf und letztlich auch das Spiel verloren – sehr bitter,  so Wolfgang Mosebach.

Um Platz 11 erfolgreich und den eingeschlagenen Weg als richtig bestätigt
Im abschließenden Spiel um Platz 11 gegen die Vertretung aus Brandenburg war  beiden Teams der Kräfteverschleiß der letzten Tage deutlich anzumerken. Ein Fehlerfestival, welches die THV-Auswahl am Ende als 16:13 Sieger vom Parkett der EWSArena in Göppingen gehen ließ.

Ich freue mich sehr über diesen positiven Abschluss unseres Teams. Wir sind über die gesamten vier Tage gut aufgetreten und haben uns nach den schwachen Platzierungen der letzten drei Jahre ins Mittelfeld zurück gearbeitet. Wir werten dies aber nur als Zwischenschritt auf unserem angestrebten Weg zurück in die deutsche Spitze. Dank unserer verbesserten Kooperation mit dem Thüringer HC am Sportgymnasium Erfurt sind wir wieder konkurrenzfähig und arbeiten weiter zielstrebig daran, dies auch in den nächsten Jahren nachzuweisen, so Christian Roch.

Laura Kuske als beste Torhüterin ausgezeichnet
Ein besonderes Highlight für das Team, aber vor allem für Laura Kuske hielt die Siegerehrung noch bereit. Das im Sommer 2017 aus Bayern nach Erfurt gewechselte Talent wurde von den DHB Bundestrainern als beste Torhüterin des Turniers ins Allstar-Team berufen. DHB Trainer Maik Nowak urteilte:

Laura hat über das ganze Turnier unheimlich viel für ihre Mannschaft getan. Sie hat Emotionen in das Spiel gebracht, ständig den Dialog mit der Abwehr gesucht. Laura hielt unheimlich viele schwere Würfe von den unterschiedlichsten Positionen. Sie war in jedem Spiel ein wichtiger Faktor für ihre Mannschaft.

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