Minister besuchte Sportler in Oberhof

Dr. Peter Struck, Bundesverteidigungsminister, besuchte auf seiner Sommertour am Dienstag die Sportförderkompanie der Bundeswehr in Oberhof. Mit einem Hubschrauber kam der Minister nach Oberhof und wurde dort vom Leiter der Gruppe Oberstabsfeldwebel Werner Hartung herzlich begrüßt. Dr. Struck kam direkt aus Afghanistan zu den Thüringer Soldaten.
Hartung stellt voller Stolz seine Sportfördergruppe vor. Bis 1963 geht die Geschichte der Gruppe zurück, damals noch als ASK Oberhof. Damals wie heute ist die Einrichtung eine Medaillenschmiede. Allein zu den olympischen Spielen 2002 holten die Oberhofer fünf Goldmedaillen, sieben Silber- und drei Bronzemedaillen. Bei den Weltmeisterschaften 2003 gab es sechs Titel, vier Vize und zwei Bronzemedaillen.
In Oberhof trainieren zur Zeit 46 Sportlerinnen und Sportler, sie werden von sechs Trainern der Bundeswehr und sechs Trainern der Olympiastützpunktes betreut.
Zu den Kadern, die in Oberhof trainieren gehört auch der Ruhlaer http://www.markobaacke.de/(Marko Baacke), der auch beim Ministerbesuch dabei war. Gegenwärtig bereitet sich der Stabsunteroffizier auf die kommende Wintersaison in der Nordischen Kombination vor. Ein Höhepunkt in der Vorbereitung wird dabei am 23./24. August die Grand Prix in Oberhof und Steinbach/Hallenberg sein. Zu den deutschen Meisterschaften jüngst im Oberwiesenthal belegte er einen 5. Platz.

Neun Wintersportarten (Biathlon, Nordische Kombination, Skilanglauf, Skisprung, Bob, Rodeln, Eisschnelllauf, Skeleton, Eiskunstlauf) und drei Sommersportarten (Schießen, Kegeln, Leichtathletik) werden in Oberhof betreut.
In den 40 Jahren holten die Oberhofer 476 Medaillen bei Olympiaden, Welt- und Europameisterschaften.

Der Minister kam mit Rodlerin Silke Kraushaar, Bobfahrer Andre Lange, Trainer Mark Kirchner und den Nordisch Kombinierten Ronny Ackermann beim gemeinsamen Mittagessen des Ministers mit allen Sportlern ins Gespräch.

Von den Sportlern bekam der Minister, selbst interessierter Sportler und Motorradfahrer, eine Sprungski mit den Unterschriften aller Aktiven überreicht. Selbst könnte er sich vorstellen einmal eine Motorradtour durch Thüringen zu machen, die Landschaft sei herrlich. Oberhof sei ihm schon lange bekannt. Im DDR-Fernsehen verfolgte er die Sportsendungen und da imponierten ihm damals schon die sportlichen Leistungen der Wintersportler aus Thüringen.
Als Minister wolle er weiter die Oberhofer unterstützten und gemeinsam eine Lösung zur besseren medizinischen Betreuung der Sportler suchen. Damit sei man in der Sportförderkompanie noch nicht zufrieden.
Dr. Struck würdigte die hohe Kompetenz der Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr, dies habe sich auch im Einsatz in Afghanistan oder vor einem Jahr in der Flutkatastrophe gezeigt. «Die Bundeswehr braucht sich international nicht zu verstecken», so der Minister.

Bei seinem Rundgang durch die Kaserne informierte er sich im FES (Forschungs- und Entwicklungsabteilung für Sportgeräte) über den Bau von Skeleton- und Rennschlitten, besuchte die Schießhalle der Biathleten und die Trainingsanlage der Rennrodler. Hier wunderte sich der Minister über die scheinbar alten Geräte. Doch er wurde vom Trainer und den Aktiven aufgeklärt, dass es sich hier um Eigenentwicklungen handle, die noch aus DDR-Beständen seien. «Die Geräte sind für uns immer noch sehr effektiv», so Trainer Bernhard Glas.
Durch den Leiter der Einrichtung wurde dem Minister auch das Umfeld der Oberhofer Gruppe vorgestellt, da seien die Sprunganlagen im Kanzlersgrund, die Bob- und Rodelbahn, das Biathlonstadion. Letztes wurde für die Weltmeisterschaft 2004 für 6,3 Millionen Euro umgebaut. Neben der modernen Schießanlage mit 30 Ständen, gibt es sechs Kilometer Loipe die beschneit werden können, eine feste Tribüne für 9000 Besucher und eine mobile für 3000 Zuschauer.
Nach Oberhof besuchte der Verteidigungsminister eine Einrichtung in Erfurt.
Ein Problem hatten die Soldaten und Verantwortlichen am Ende noch mit dem Ministerbesuch: Wie kommt der Ski nach Berlin. Er passte weder in den Hubschrauber noch in die begeleitenden Fahrzeuge der Bundeswehr. Doch auch dafür werden die Thüringer eine Lösung finden.

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