Mit Demut zum 5. Siege in Folge?

ThSV Eisenach erwartet am Samstag mit TuSEM Essen einen klangvollen Namen

Am Samstag, 08.10.2022 treffen ab 19.30 Uhr in der Wartburgstadt mit dem ThSV Eisenach und TuSEM Essen zwei echte Traditionsvereine aufeinander.  Auf der Vita der Handball-Männer des Turn- und Sportvereins Essen-Margarethenhöhe (kurz TuSEM) stehen viele nationale und internationale Erfolge. Diese liegen allerdings weit zurück, wurden noch in der Gruga-Halle gefeiert. Der letzte große Erfolg gelang 2005 im EHF-Pokal. Danach wurden kleinere Brötchen im Handballunterhaus gebacken. In der Saison 2000/201 spielte TuSEM letztmalig in der 1. Bundesliga, 15:61 Punkte reichten nicht zum Klassenerhalt. Am Samstag kommt die Ruhrpott-Sieben als Tabellen-Vierzehnter der 2. Handballbundesliga in die Werner-Aßmann-Halle

Es ist das 32. Aufeinandertreffen zwischen dem ThSV Eisenach und TuSEM Essen in einem Pflichtspiel. Am 19.10.1997 siegte der ThSV Eisenach um Erstliga-Zähler in der Essener Gruga mit 26:23. Am 12.04.2022 hieß es in der Essener Sporthalle „Am Hallo“ 24:23 für die Wartburgstädter. Mit insgesamt 18 Siegen spricht die Gesamtbilanz freilich für das Ruhrpott-Team. Diese aufzubessern, ein Ziel der Eisenacher am Samstagabend.

Wir freuen uns auf das Spiel gegen ein Team mit einem überaus klangvollen Namen, hoffen auf eine große Kulisse. Diese haben sich unsere Jungs mit den jüngsten Erfolgen verdient, erklärt Eisenachs Manager Rene Witte. Kommt in die Halle, das ist die größte Anerkennung für unsere Mannschaft. Aus den vielen Duellen nach der Wiedervereinigung Deutschlands ergibt sich auch eine gewisse Brisanz, appelliert Rene Witte an die Freunde des kleinen runden Leders.

TuSEM Coach Hegemann: „In Eisenach ist Dampf auf dem Kessel.“

Im Sommer stand beim TuSEM Essen ein personeller Umbruch an. Der ehemalige deutsche Nationalspieler und Weltmeister von 2007 Michael Hegemann übernahm das Traineramt. Auf dem Spielfeld vermeldete TUSEM eine erhebliche Fluktuation. Etliche altbekannte Namen fehlen am Samstag, gleich vier Spieler verabschiedeten sich in Richtung 1.Liga. Neue Spieler sind gekommen. Mit Torwart Sebastian Bliß, den Rückraumspielern Malte Seidel, Dennis Szczesny und Kapitän Jonas Ellwanger steht freilich noch reichlich TuSEM-Erfahrung auf dem Parkett. Eloy Morante Maldonado und Justin Müller lenken überwiegend das Angriffsspiel. Der derzeitige 14. Tabellenplatz spiegelt die Qualität der Ruhrpott-Sieben in keinster Weise wider.

Bei den Niederlagen gegen Bietigheim und Nordhorn gaben nur Kleinigkeiten den Ausschlag. Wir arbeiten daran, künftig diese Kleinigkeiten für uns zu entscheiden, um in der Tabelle besser dazustehen. Wir müssen kaltschnäuziger werden, bewusst auf den Punkt spielen, erklärt Michael Hegemann.

Er stellt seine Crew auf ein „heißes Tänzchen“ in Eisenach ein.

In der Eisenacher Halle herrscht stets eine hitzige Atmosphäre, da ist Dampf auf dem Kessel. Um hier zu bestehen, ist ein Top-Niveau gefragt. Andererseits macht es Spaß, vor solch einer emotionalen Kulisse zu spielen. Meine Mannschaft sollte das Fluidum als Ansporn nutzen. Ziel sollte es sein, über 60 Minuten die eigenen Emotionen zu kontrollieren, statt dass die Emotionen uns kontrollieren, hofft der 45-jährige Ex-Nationalspieler, seit 2014 in den TuSEM-Reihen, zunächst  als Kapitän und später Co-Trainer, jetzt Cheftrainer.

ThSV-Coach Misha Kaufmann tritt auf die Euphoriebremse

Im Stimmungshoch befindet sich der ThSV Eisenach nach 4 Siegen in Folge und Tabellenplatz 2. Erstmals konnte ein Punktspielsieg in Dresden bejubelt werden. Der fiel mit 30:22 überaus deutlich aus. Der HC Elbflorenz hatte Glück, nicht mit einer zweistelligen Tordifferenz unter die Räder zu kommen. „Am Ende waren es 8 Tore Differenz, es hätten locker 11 oder 12 sein können. Wir dominierten 57 Minuten, mit einer beweglichen aggressiven Verteidigung in unterschiedlichen Systemen“, konstatierte ThSV-Coach Misha Kaufmann rückblickend. Das Torhütergespann Erik Töpfer und Johannes Jepsen ergänzte sich prächtig.

Erik Töpfer ist derzeit in einer Top-Form, bekommt die notwendige Unterstützung von seinen Vorderleuten. Auch Johannes Jepsen erfüllt seine Aufgaben gut, was seine Bilanz abgewehrter Siebenmeter zeigt. Zusammen im Team wollen wir auf unserer Welle reiten. Doch dieser 2. Platz ist nur eine schöne Momentaufnahme. Ich wiederhole es: Wir müssen demütig bleiben, weiter hart arbeiten, so Misha Kaufmann.

Der Schweizer fügte an:

Wir haben unser Maximum noch nicht erreicht, können und wollen uns steigern.

Fehlen werden die bereits länger verletzten Philipp Meyer und Robert Krass. Einige ThSV-Spieler kämpften zuletzt mit grippalen Infekten.

Tickets vorab online unter www.thsv-eisenach.de und in der ThSV-Geschäftsstelle sowie am Spieltag ab 18.15 Uhr an der Abendkasse. Am Fanstand gibt es neue Mannschaftsposter und Fanschals. Hier werden auch Anmeldungen für den Sonderbus zum Auswärtsspiel  nach Dormagen (22.10.22) angenommen.

Th. Levknecht

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