Miteinander und Füreinander
ThSV Eisenach II mit 35:33 (17:16)-Erfolg im stimmungsvollen Derby über die HSG Werratal
Ein Derby, das alles hatte, so richtig nach dem Geschmack der Zuschauer. Glückwunsch der jungen Eisenacher Mannschaft zum Sieg, erklärte Sascha Kleint.
Der verletzte Ex-Eisenacher fungierte bei der HSG Werratal als Co-Trainer.
Wir waren bereit für dieses Derby. Jeder hat für den anderen mitgekämpft. Miteinander und Füreinander hieß unser Motto. Letztendlich zeigte unsere junge Mannschaft die zum Erfolg erforderliche Cleverness, konstatierte Eisenachs Spielertrainer Qendrim Alaj, der mit seinem im rechten Rückraum stark aufspielenden Bruder Armend Alaj zusammen 15 Treffer markierte.
Die Referees Christian Göhring und Dirk Neumann verhängten insgesamt 20 auf beide Seiten gleichmäßig verteilte Siebenmeter, von denen allerdings nur 11 im Netz zappelten.
Nahezu 370 Zuschauer, viele darunter aus dem Lager der Gäste, bildeten eine stimmungsvolle Kulisse beim 35:33 (17:16)-Erfolg des ThSV Eisenach II über die HSG Werratal. Die Stimmung wurde getrübt durch die bei einem Konter zugezogene Knieverletzung des im Vorjahr vom ThSV Eisenach zur HSG Werratal gewechselten Rückraumspielers Felix Cech, die das Herbeirufen des Notarztes erforderte. Eine erste Diagnose bestätigte schlimmste Befürchtungen nicht.
Wir übermitteln Felix unsere besten Wünsche, betonte Qendrim Alaj im Namen aller seines Team.
HSG Werratal bringt zum Auftakt gleich 5 Siebenmeter nicht unter
Wir haben unsere Torchancen nicht genutzt, insbesondere vom Siebenmeterpunkt, analysierte Tizian Reum, Rückraumspieler der HSG Werratal, während seiner Eisenacher Zeit zum DHB-Kader zählend.
Sein Team versenkte von 10 Strafwürfen nur 4. Gleich die ersten 5 Siebenmeter brachten Tom Winner (2), Marko Greganic, Enno Beyer und selbst Routinier Marko Oluic nicht an ThSV-Keeper Bastian Freitag vorbei ins Netz. Das wurmte den 38-jährigen Sascha Kleint besonders, hat er in seiner bisherigen Laufbahn unzählige Bälle vom Strich versenkt, musste an diesem Tag aber zusehen. Erst Adrian Warlich und Felix Cech brachten je zwei Strafwürfe unter.
Unsere Siebenmeterbilanz stellte eine schwere Hypothek dar. Der ThSV Eisenach spielt einen schnellen Ball, wir kamen nicht so richtig ins Verteidigen, bilanzierte Tom Kreutzer.
Fehlende Unterstützung der Abwehr für die beiden Torhüter gestand Tizian Reum.
Wir bekamen in der Defensive keinen richtigen Zugriff, erlaubten zu viele Durchbrüche, gestand Tom Winner.
Das Torhüterduell, Sebastian Brand und Lars Kremmer auf der einen Seite, Bastian Freitag, Aron Büchner und Christian Trabert auf der anderen, der Eisenacher Seite, ging über die 60 Minuten nahezu ausgeglichen aus. Die spektakulären Paraden gingen auf das Konto von Eisenachs Bastian Freitag.
In der Schlussphase hat Christian Trabert wichtige Bälle abgewehrt, vermerkte Qendrim Alaj.
Qendrim Alaj beziffert Umstellung auf eine 5:1-Abwehr als Schlüssel zum Erfolg
Der ThSV Eisenach II verlor bereits nach knapp 12 Minuten seinen Kreis- und Innenblockspieler Hristijan Remenski durch eine rote Karte. Das warf das vorbereitete Abwehrkonzept des ThSV Eisenach II über den Haufen.
Wir stellten dann auf eine offensivere Abwehr um, auf ein 5:1-System. Joel Stegner und Bastian Kemmler agierten vorzüglich als Spitze, zollt Qendrim Alaj dem 18- und dem 21-Jährigen ein Lob. Unser aller Kampfbereitschaft mit viel Dynamit im Angriff trugen wesentlich zum Erfolg bei. Die Wechsel zwischen Julius Brenner und mir stellten die Gäste immer wieder vor neue Herausforderungen. Ich glaube, wir wollten im Finish den Sieg mehr, erläuterte Eisenachs gerade das 18. Lebensjahr vollendende Rückraumspieler John Katztwinkel seine Sicht.
Er selbst traf zum 30:27 (51.) und 32:29 (54.), doch das war keine Vorentscheidung. Enno Beyer und der starke Rechtsaußen Roland Selmeczi (mit 8 Treffern bester Werfer seines Teams) netzten zum Anschlusstreffer ein (30:29, 53.). Den Ausgleichstreffer ließen die Hausherren hier und auch nach dem 32:31 (Selmeczi, 56.) und 33:32 (Beyer, 57.) nicht zu. Qendrim Alaj netzte zum 33:31 (57.) und Armend Alaj zum 34:32 (59.) ein. Enno Beyer traf 28 Sekunden vor der Sirene zum neuerlichen Anschlusstreffer. Der trotz einer noch nicht abgeklungenen Nasenverletzung aus dem Heimspiel gegen den SV T & C Behringen sich in den Dienst der Mannschaft stellende Julius Brenner machte 4 Sekunden vor der Sirene mit dem 35:33 den Deckel drauf. Der Derbysieg wurde vom ThSV Eisenach II und dessen Anhang ausgiebig gefeiert. Das Team der HSG Werratal bedankte sich beim mitgereisten Anhang für die Unterstützung, verbleibt auf dem 3. Tabellenplatz. Der ThSV Eisenach II rangiert auf dem 5. Tabellenplatz und freut sich auf das nächste Derby. Am 15.04.2023 kommt der SV Blau-Weiß Goldbach/Hochheim in die Werner-Aßmann-Halle.
Gäste markieren in doppelter Unterzahl zwischenzeitlichen Führungstreffer
Die HSG Werratal, mit dem erfahrenen Marko Oluic als Regisseur, startete mit viel Angriffsdruck. Die Gastgeber vermochten diesen nur regelwidrig zu stoppen, doch die Gäste brachten es fertig, die ersten ihnen zuerkannten 5 Siebenmeter nicht zu verwandeln. Der ThSV Eisenach II agierter effizienter, Hristijan Remenski versenkte ein Qendrim-Alaj-Zuspiel zum 3:2 (7.). Kurz nach dem vorzeitigen Aus für Hristijan Remenski traf Qendrim Alaj „mit Auge“ zum 6:3 (13.). John Katzwinkel bediente den zum Kreis eingelaufenen Armend Alaj zum 8:6 (15.). Kurz darauf scheiterte Qendrim Alaj vom Strich am eingewechselten Lars Kremmer (19.), netzte Roland Selmeczi zum 10:10-Ausgleich ein (20.). Beide Trainer nahmen personelle und taktische Umstellungen vor. Das Momentum lag auf Seiten des Teams aus dem Sportzentrum Breitungen. In doppelter Unterzahl versenkte Tom Kreutzer zum 13:14 (27.). Mit der Spezialität, einem Kempa-Treffer antworteten Philipp Urbach und Qendrim Alaj zum 14:14 (28.). Dem 15:16 durch den nachsetzenden Tom Winner ließen die Wartburgstädter die Treffer von Bastian Kemmler (per Strafwurf) und dem mit Überzeugung durchstartenden Nawid Karimi-Zand zum 17:16-Pausenstand folgen.
Ab der 32. Minute lag der ThSV Eisenach II durchweg in Führung
Beim 17:17 durch Marko Oluic (31.) leuchtete letztmalig ein Gleichstand auf der Anzeigetafel der Werner-Aßmann-Halle. Julius Brenner und Philipp Urbach netzten zum 19:17 (33.), Nawid Karimi-Zand zum 22:18 (36.) ein. Felix Cech brachte frischen Wind in die Gäste-Reihen. Nach Regelwidrigkeit an ihm setzte Adrian Warlich den fälligen Siebenmeter alletrdings ans Holz (41.). Von Linksaußen lochte Joel Stegner zum 25:21 ein (42.). Gästecoach Adrian Wendlandt instruierte sein Team während einer Auszeit neu (45.). Beim 25:23 (Beyer, 45.) keimte neue Hoffnung im Lager der HSG Werratal. Einem technischen Fehler und der dritten Zeitstrafe gegen Marko Oluic und damit seinem vorzeitigen Aus ließ Eisenachs Philipp Urbach von Rechtsaußen das 28:24 folgen (49.). Felix Cech verletzte sich, musste auf einer Krankenliege vom Parkett und zum herbeigerufenen Notarzt. Unnötig die Ausraster einiger Weniger auf der Haupttribüne. Nach längerer Unterbrechung wurde dann auch wieder Handball gespielt. Die Anschlusstreffer der Gäste beantworteten die Hausherren postwendend…
Statistik
ThSV Eisenach II: Freitag, Trabert, Büchner; Müller, Brenner (3), Urbach (3), Remenski (1), Stegner (1), Kemmler (4/3), Schlotzhauer, A. Alaj (7), Karimi-Zand (4), Q. Alaj (8/4), Katzwinkel (4)
HSG Werratal: Brand, Kemmler; Panasenko, Greganic, Kreutzer (4), Schmidt-Röh, Reum, Winner (4), Warlich (4/2), Selmeczi (8), Cech (3/2), Oluic (4), Beyer (6)
Siebenmeter: ThSV Eisenach II 7/10 – HSG Werratal 4/10
Zeitstrafen: ThSV Eisenach II 4 x 2 Min., Rot Remenski n. grobem Foulspiel (11.) – HSG Werratal 6 x 2 2 Min., Rot Oluic n. 3. ZS (48.)
Schiedsrichter: Göhring/Neumann
Zuschauer: 366
Th. Levknecht