Modellsport in der Katzenaue

Am Wochenende veranstaltete der RC Racing Club Eisenach e.V. sein Auftakt-Rennen der laufenden Saison. Mit über 80 Startern in drei Klassen war die Veranstaltung ein voller Erfolg, nicht nur für die Teilnehmer sondern auch für den Verein.

In erster Linie reisten die Fahrer aus den neuen Bundesländern, dem so genannten Sportkreis Ost an, um sich für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Jedoch gelang es den Eisenachern auch zahlreiche Fahrer aus anderen Sportkreisen zur Teilnahme zu motivieren. Dies ist nicht zuletzt auch auf die vorbildlich gepflegte Anlage, im Sportpark Katzenaue, sowie den neu gebauten Fahrerstand zurückzuführen.

Gefahren wurde am Wochenende mit Modellen drei verschiedener Klassen, alles Offroad-Modelle im Maßstab 1:8, jedoch in verschiedenen Bauarten. 44 Fahrer gingen mit Modellen der Klasse „OR8“ an den Start.

Diese sogenannten „Buggies“ sind 50 cm lang und 30 cm breit. Ein Zweitakt-Verbrennungsmotor beschleunigt das allradgetriebene Fahrzeug auf bis zu 60 km/h. Die 16 Starter der „ORT-Klasse“ haben es mit ihren „Truggies“, bedingt durch größere Räder und einen längeren Radstand, auf rauen Offroad-Strecken leichter.

Der Antrieb erfolgt analog den Buggies mit Nitromethan-Methanol-Gemisch betriebenen Verbrennungsmotoren. Die noch recht junge Klasse „ORE8B“ erhält mit 23 Startern, immer mehr Zuspruch. Die zu den „Verbrennern“ adäquaten Modelle setzen auf ein elektrisches Antriebskonzept. Mit bis zu zwei Kilowatt Leistung, sind mit den nur 3,5 kg wiegenden Modellen rasante Sprints und atemberaubende Höchstgeschwindigkeiten möglich.

Offroad – abseits der Straße. So auch die permanente Rennstrecke des Eisenacher Vereins.

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Weniger als zehn Prozent der Strecke sind befestigt, ansonsten wird auf Lehmboden beziehungsweise auf Rasengittermatten gefahren. Neben verschiedenen Auf- und Abfahrten sowie kleineren Sprungkombinationen befindet sich auf der Eisenacher Modellrennstrecke ein großer „Holz-Table“, an welchem die Modelle bis zu drei Meter hoch springen. Die Wetterbedingungen am Wochenende stärkten den Offroad-Charakter der Veranstaltung natürlich erheblich. Doch gerade die immer wieder abtrocknende Strecke und die sich damit extrem ändernden Bedingungen machten die Sache interessant. So kommt es nicht nur auf die reine fahrerische Leistung der Piloten an, sondern vielmehr auch auf deren Kenntnisse über ihr Modell und die notwendigen Einstellungen. Das wichtigste ist hier sicherlich der Reifen, doch wie im „großen Motorsport“ bieten auch die kleinen Modelle alle Freiheiten bei der Fahrwerkseinstellung, von Spur, Sturz und Nachlauf über das Stoßdämpfer-Setup bis hin zum einstellen der Differenzialgetriebe.

Der Verein war in den letzten Monaten nicht nur mit der Streckeninstandsetzung beschäftigt, auch musste der neue Fahrerstand fertig gestellt werden. Auf dem Fahrerstand haben die Fahrer eine gute Sicht auf die gesamte Strecke und können ihre Modellautos somit besser fernsteuern. Der alte Fahrerstand wurde im Herbst vergangenen Jahres, aufgrund des maroden Zustandes, abgerissen. „Der lang anhaltendende Winter hat unseren Zeitplan ganz schön durcheinander gebracht. Gut einen Monat später konnten wir erst mit den geplanten Arbeiten am Fahrerstand anfangen.“ so Elias Rümmler, Vorsitzender des RC Racing Club Eisenach e.V. „Durch die große Einsatzbereitschaft unserer Mitglieder konnten wir den Fahrerstand dennoch termingerecht fertig stellen. Dafür an dieser Stelle nochmal ein großes Dank an alle unsere Mitglieder, Sponsoren und Helfer.“ so Rümmler weiter.

In Summe investierte der Verein knapp 10000 Euro, exklusive der Eigenleistungen, in den neuen Fahrerstand. Über 90 Prozent der Gelder stammen aus angesparten Mitgliedsbeiträgen, Sponsoren hat der Verein nur sehr wenige.

„Ich denke, die aktuelle Sponsoring-Situation spiegelt die stagnierende Wirtschaft der letzten Jahre sehr gut wieder.
Gerade daher bin ich stolz, dass wir mit unseren 40 Mitgliedern, dennoch eine solche Summe aufbringen konnten.“ so der Vereinsvorsitzende zur aktuellen Lage.

Mit dem Fahrerstand setzt der Verein jedoch auch einen wichtigen Grundstein zur Ausrichtung einer Deutschen Meisterschaft in Eisenach. Hier kommen die 120 besten Fahrer aus Deutschland zusammen und fahren um den Titel des deutschen Meisters. Aufgrund der hohen Starterzahl ist es unabdingbar das 12 Fahrer auf einmal fahren können, diesen Platz bot der alte Fahrerstand nicht.

Elias Rümmler blickt dem gelassen entgegen: „Eine Deutsche Meisterschaft in Eisenach – das wäre ein Highlight was in unserer Vereinschronik noch fehlt. Momentan jedoch noch Zukunftsmusik, aber eine Überlegung wert.“

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