Mögliche Punkte liegengelassen 

Bildquelle: Th. Levknecht – Das Team des ThSV Eisenach II begrüßt die Zuschauer in der Sporthalle Prittitz

Zu hohe Fehlerquote im zweiten Abschnitt: ThSV Eisenach II unterliegt beim HC Burgenland mit 24:28 (12:14)

„Die Zahl der technischen Fehler, ein nicht zu ignorierender Fakt“, erklärte Jan Gesell aus dem Betreuerstab des ThSV Eisenach II beim Blick auf die von ihm geführte Statistik. Diese weist für die erste Halbzeit 4, für die zweite Spielhälfte allerdings 11 technische Fehler auf. Ein Hauptgrund für die vermeidbare 24:28 (12:14) -Niederlage des ThSV Eisenach II beim HC Burgenland. Der in der 15. Minute ins ThSV-Gehäuse eingewechselte Bastian Freitag trug mit 14 abgewehrten Bällen zu einer stabilen Abwehr um den wieder mitwirkenden Routinier Duje Miljak bei. Der 41-Jährige stand auch über weite Strecken im Angriff auf dem Parkett, war mit 5 Treffern erfolgreichster Werfer seines Teams, verausgabte sich völlig. Nach auskurierter Krankheit war auch Marec Stupka wieder dabei, besetzte die Rechtsaußenposition. Bis auf den mit dem Kosovo WM-Qualifikationsspiele gegen Großbritannien bestreitenden Armend Alaj und dem langzeitverletzten Maarten Elwert lief der ThSV Eisenach II mit seinem stärksten Aufgebot in der kleinen Sporthalle Prittitz in Teuchern, einer Einheitsgemeinde im Burgenlandkreis, auf. Die 60 Spielminuten betrachtend, ließ der Aufsteiger aus der Wartburgstadt mögliche Punkte liegen. Sichtlich erleichtert über den Spielausgang zeigte sich Fabian Kunze, der Coach des HC Burgenland, während eines öffentlichen Trainergespräches nach der Partie. „Es war ein Kampfspiel. Wir haben den Kampf angenommen und zwei wichtige Punkte verbucht.“ 

Partie in Unterzahl gekippt

Die Verletztenliste des unter Erfolgsdruck stehenden gastgebenden Drittliga-Absteiger ist lang. Alle drei Kreisläufer fehlen schon seit mehreren Wochen. Deshalb wurde David Gligic nachverpflichtet, wie Kapitän Marcel Popa berichtete. Der 27-jährige Rückraumspieler trug vor etlichen Jahren das Trikot des ThSV Eisenach. „Es wurde das erwartet schwere Spiel zwischen zwei bravourös kämpfenden Mannschaften. Wir sind glücklich, die Partie als Sieger beendet zu haben“, erklärte Marcel Popa, überwiegend als Abwehrchef auf dem Parkett. „Aus der Abwehr gehe ich aber ins Tempo“, erläuterte Marcel Popa. „Das Spiel ist in den Überzahlphasen Mitte der zweiten Halbzeit gekippt“, rekapitulierte der Jura-Student. In dieser stand der ThSV Eisenach II sogar in doppelter Unterzahl auf dem Parkett. Eine 21:20-Führung (48.) konnte nicht behauptet werden. Es wurde hitziger. Der HC Burgenland agierte clever, nutzte einen umstrittenen Siebenmeter und Tempogegenstöße zum 25:21(56.). „Wir haben in Überzahl das Tempo forciert und die wohl entscheidenden Tore markiert“, konstatierte Marcel Popa. Der sich selbst für die Schlussphase einwechselnde Eisenacher Spielertrainer Qendrim Alaj konnte mit seinen Mannen die Niederlage nicht mehr abwenden. Beim Stand von 25:22 scheiterte er zudem mit einem Siebenmeter an Torhüter Marian Voigt (57.), der über 60 Minuten 14 Bälle parierte. „Kämpferisch haben wir alles gegeben. Kein Vorwurf. In der Abwehr standen wir besser als in den vergangenen Spielen. In den entscheidenden Phasen waren wir nicht clever genug, um Zählbares mitzunehmen. Ich bin aber überzeugt, in den nächsten Wochen werden wir punkten“, gibt sich Qendrim Alaj optimistisch. Julian Rothhämel, der Kapitän des ThSV Eisenach II, mit einer seiner stärksten Leistung nach seinem Wechsel vom SV BW Goldbach/Hochheim, strich die kämpferische Leistung heraus. „In der Schlussviertelstunde unterliefen uns zu viele Fehler. Das müssen wir abstellen. Die 60 Minuten insgesamt betrachtend, können wir auf diese Leistung aufbauen“, gibt sich der 27-Jährige optimistisch. Auch mit Blick auf den kommenden Samstag, 01.11.2025, wenn die HSG Freiberg in die Werner-Aßmann-Halle kommt. 

Th. Levknecht – Marcel Popa (li.) und Thomas Levknecht nach dem Abpfiff

Marcel Popa legt Handballpause ein 

Zum Ende des Kalenderjahres wird Marcel Popa eine mehrmonatige Handballpause einlegen, um mit seiner Freundin die Welt zu bereisen. Sein Vertrag beim HC Burgenland endet im Dezember 2025. „Nach unserer Rückkehr wird sich entscheiden, ob ich wieder beim Handball einsteige. Handball ist meine Leidenschaft“, erklärte Marcel Popa. 

Oldie Duje Miljak als Leitwolf in Abwehr und Angriff 

Die jungen Leif Katzwinkel (19 Jahre) und Marec Stupka (18) besetzten durchgängig die Außenpositionen. Max Schlotzhauer (22) übernahm zunächst die Aufgaben am Kreis, später kam hierzu Conrad Ruppert (18). Julius Brenner (24), Julian Rothhämel (27) und Duje Miljak (41) begannen im Rückraum. Duje Miljak und Julius Brenner bildeten zunächst den Deckungsinnenblock. Im Tor begann Aron Büchner (22). Mitte der ersten Halbzeit wechselte Bastian Freitag (20) in den ThSV-Kasten. Linkshänder Duje Miljak, der Leitwolf nicht nur in der Abwehr, zog gleich doppelt aus dem rechten Rückraum ab. Julian Rothhämel marschierte in die Nahtstellen der gegnerischen Abwehr. Einen an ihn verwirkten Siebenmeter verwandelte Qendrim Alaj zum 4:4 (10.). Der Eisenacher Spielertrainer betrat bis zur 55. Minute nur für diese Aufgabe das Parkett. Einen Ballgewinn von Duje Miljak veredelte Marec Stupka per Gegenstoß zum 4:5 (11.). Der HC Burgenland nutzte seine trotz krankheitsbedingter Ausfälle gut besetzte Bank, wechselte mehrfach durch. Für den kleinen quirligen Thato Jorgan Weiß war im Zweikampf mit Duje Miljak zumeist Endstation. Ein-Tore-Führungen wechselten sich ab. Marcel Popa traf zum 7:6 (14.), Julius Brenner glich aus, Marec Stupka netzte zum 7:8 ein (16.). Nach Regelwidrigkeit an Julius Brenner verwandelte Qendrim Alaj den fälligen Strafwurf zum 7:9 (17.). Julian Rotthämel tankte sich zum 8:10 durch (21.). Inzwischen war Ole Gastrock-Mey (22 Jahre) im Rückraum gekommen, seine Würfe wurden aber eine Beute des Keepers der Gastgeber. Nach einer Glanzparade von Bastian Freitag gegen den freien Vuk Cetnik schmetterte Ole Gastrock-Mey das Leder ans Holz. Almir Osmanhodzic, mit 10 Treffern bester Werfer des Abends insgesamt, glich zum 10:10 aus (24.). Ein Schlussspurt der ersten Halbzeit ließ die Gastgeber einen 10:11-Rückstand (25.) in einer 14:12-Pausenführung verwandeln. Mit „freundlicher Unterstützung“ Eisenacher Ballverluste. 

Gastgeber nutzen Eisenacher Fehler zum 5:0-Tore-Lauf 

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„Für ein solches Spiel sind 16 Fehlwürfe durchaus in Ordnung“, meint Jan Gesell. Einen 12:15-Rückstand (31.) beantworteten die Eisenacher mit ihren Treffern zur eigenen 18:17-Führung (42.). Die Abwehr stand im Zusammenspiel mit Torhüter Bastian Freitag kompakt. Conrad Ruppert, Duje Miljak und Ole Gastrock-Mey riegelten ab. Auch beim 18:19 durch Marec Stupka per Gegenstoß (44.) sowie 19:20 (46.) und 20:21 (48.) durch Conrad Ruppert lag der ThSV Eisenach II vorn. Doch die Fehler und Fehlwürfe häuften sich. Hinzu kamen gleich drei Zeitstrafen gegen den ThSV Eisenach II. In doppelter Unterzahl konnte Bastian Freitag noch den Ball des freigespielten David Gligic abwehren, gegen die darauffolgenden Tempogegenstöße zum 25:21 (55.) war auch er machtlos. Ein 5:0-Tore-Lauf, mehr als eine Vorentscheidung. Die knapp 100 Zuschauer auf der gut besuchten Empore waren happy. Den greifbaren Doppelpunktgewinn ließ sich der HC Burgenland nicht mehr nehmen. Er hat nun 9:7 Punkte auf dem Konto, der ThSV Eisenach II 3:13 Zähler und verbleibt im Tabellenkeller. 

Statistik

HC Burgenland: Voigt, Schmidt; Kröber, Gligic (1), Oelke, Sundorf (4), Leimbach (1), Weiß (4), Vogel, Popa (1), Cetnik (3), Osmanhodzic (10/2), Fichtner, Rabe (4/1)

ThSV Eisenach II: Büchner, Freitag; Brenner (2), Rehm, Stupka (4), Ruppert (3), Schlotzhauer (1), Urkaj, Cech, Katzwinkel (1), Q. Alaj (4/4), Rothhämel (3), Miljak (5)

Siebenmeter:
HC Burgenland 3/4 – ThSV Eisenach II 4/6

Zeitstrafen:
HC Burgenland 2 x 2 Min. – ThSV Eisenach II 4 x 2 Min.

Schiedsrichter:
Lippoldes/ Punte

Zuschauer:
90 

Th. Levknecht

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