Nach 38 Minuten schon mit 15 Toren geführt!

ThSV Eisenach II bezwingt Wölfe Erfurt mit 39:23 (18:9) / Julius Brenner markiert 10 Leif Katzwinkel 8 Treffer.

Der Kempa kurz vor der Sirene misslang, die Wölfe Erfurt blieben vom 40. Gegentreffer verschont. An der Klarheit des Sieges vom ThSV Eisenach II änderte das nichts. Das Team um Spielertrainer Qendrim Alaj bezwang den Aufsteiger aus der Landeshauptstadt mit 39:23 (18:9). Einer beiderseits fair geführten Partie waren die Schiedsrichter Dominic Große und Patrick Luhn zwei sichere Leiter.

„Wir wollten nach der starken Leistung beim Sieg in Hermsdorf unseren Fans in eigener Halle zeigen, wir sind wieder voll da. Unser starker Deckungsinnenblock mit Duje Miljak riegelte ab. Zu Beginn des zweiten Abschnittes zogen wir auf 15 Tore davon, der klare Sieg war eingetütet“, resümierte Qendrim Alaj. Nach 38 Minuten leuchtete ein 26:11 an der Anzeigetafel der Werner-Aßmann-Halle. Qendrim Alaj wechselte kräftig durch. Nach 15 abgewehrten Bällen räumte auch Christian Trabert seinen Platz im Tor. „Der ThSV Eisenach II ist kein Team unserer Kragenweite, war uns klar überlegen, hat unsere Grenzen deutlich aufgezeigt. Wir waren in allen Phasen unterlegen. Im ersten Abschnitt sind wir immer wieder am Eisenacher Schlussmann gescheitert und wurden im Anschluss ausgekontert. Unser Ziel bleibt der Klassenerhalt. Wir bieten jungen Spielern die Möglichkeit, sich in dieser Spielklasse weiterzuentwickeln“, erklärte Alexander Koke. Der Trainer der Wölfe Erfurt trug von 2009 bis 2011 das Trikot des ThSV Eisenach in der 2. Handballbundesliga, ist aktuell auch Co-Trainer der deutschen U 21-Auswahl, an der Seite von Martin Heuberger. Beruflich arbeitet er als Dozent an der Uni in Halle.

Aus einer kompakten Abwehr starteten die Eisenacher von Beginn Tempogegenstoß auf Tempogegenstoß. Im ersten Abschnitt liefen die Hausherren derer 10, nach dem Seitenwechsel noch 4. Alle 14 wurden erfolgreich abgeschlossen, vielfach vom jungen Leif Katzwinkel, der von Außen 8 Bälle bei 12 Versuchen versenkte. Torhungrig präsentierte sich wenige Tage nach seinem 24. Geburtstag Julius Brenner, dem aus 12 Würfen 10 Treffer gelangen.

Julius Brenner markierte 10 Treffer – sportfotoseisenach

Der junge Aufsteiger, dem es auch an Körperlichkeit fehlte, war überfordert. Der 17-jährige Max Riedel, eines der größten Talente der Gäste, war vom 40-jährigen bundesligaerfahrenen Duje Miljak abgemeldet. „Wir haben viel Lehrgeld gezahlt. Uns war die Nervosität anzumerken. Uns unterliefen eine Vielzahl technischer Fehler, von denen nahezu jeder bestraft wurde. Die Eisenacher haben uns eiskalt ausgekontert. Wir müssen die Partie schnell abhaken, unseren Focus auf Spiele gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte legen“, erklärte Andre Ahrens, der Präsident der Wölfe Erfurt, in jungen Jahren für den ThSV Eisenach am Ball. „Mein Herz schlägt weiterhin für den ThSV Eisenach, nur wenn wir als Wölfe Erfurt gegen die Blau-Weißen spielen nicht“, fügte der einstige versierte Rückraumspieler schmunzelnd hinzu.

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Zehn Tempogegenstöße im ersten Abschnitt
Der ThSV Eisenach II mit Ardit Ukaj auf Links- und Leif Katzwinkel auf Rechtsaußen, Julius Brenner, Qendrim Alaj und Maarten Elwert im Rückraum, Conrad Ruppert am Kreis und Christian Trabert im Tor startend, Duje Miljak für Abwehraufgaben kommend, benötigte eine kurze Warmlaufphase. Beim 3:4 durch Hannes Oppermann lagen die Gäste vorn (8.). Routinier Duje Miljak blieb nun auch im Angriff auf dem Parkett. Ardit Ukaj eroberte das Leder und vollendete zum 5:4 (10.). Das schnelle Umschaltspiel der Gastgeber lief auf Hochtouren, begünstigt durch Fehler der Gäste. Eine Auszeit (12.) und personelle Wechsel blieben bei den Erfurtern ohne die erhoffte Resonanz. Leif Katzwinkel und Philipp Urbach erhöhten per Konter auf 10:5 (18.). Adrian Winkler im Wölfe-Kasten sah sich immer wieder frei vor ihm auftauchenden Eisenachern gegenüber. Drei Katzwinkel-Treffer sorgten für den 18:9-Pausenstand.

Auch Jannis Rehm beteiligte sich am munteren Torwerfen – sportfotoseisenach

Hochtourig düst der ThSV Eisenach II davon
Nach Wiederbeginn schaltete der ThSV Eisenach II, jetzt wieder mit Maarten Elwert im rechten Rückraum, in einen noch höheren Gang. Der für Adrian Winkler in den Erfurter Kasten gewechselte 39-jährige Philipp Hielscher musste das Leder in Sekundenabständen aus dem Netz holen. Auch von einer Erfurter Auszeit beim Stand von 24:11 (36.) ließen sich die Gastgeber nicht bremsen. Ihr hochtouriges Spiel führte zum 26:11 (38.) und und 29:13 (42.), jeweils durch Julius Brenner. Dazwischen hatte Qendrim Alaj zwei Siebenmeter verwandelt. Der Spielertrainer erlebte einen geruhsamen Tag. Kapitän Philipp Urbach lochte zum 30:14 ein. Der auf das Parkett gekommene Jannis Rehm markierte das 31:14 (45.). Der Rest war Schaulaufen. Leonard Toelke traf aus dem linken Rückraum zum 33:17 (51.), Ardit Ukaj hob das Leder zum 34:18 ins Netz (52.), Maarten Elwert versenkte zum 35:20 ein (54.). Trotz Foulspiel besorgte Philipp Urbach das 37:22 (57.). Für das einzige grobe Foulspiel sah Erfurts Gabriel-Cedrik Bartsch die rote Karte. Den Gästen gelang es in der Schlussphase, vor allem durch Ben Weise, die eigene Trefferausbeute aufzustocken. Maarten Elwert markierte mit dem 39:23 (59.) den letzten Treffer der Partie. Die über 200 Zuschauer dankten mit langanhaltendem Applaus.

Auswärtsspiel in Goldbach
Am Samstag, 09.11.2024 gastiert der ThSV Eisenach II zum stets brisanten Nachbarschaftsderby beim SV Blau-Weiß Goldbach/Hochheim, der am Samstag überraschend mit 30:31 beim SV Aufbau Altenburg unterlag. Anwurf ist am Samstag um 18.00 Uhr in der Nessetalhalle Goldbach.

Statistik
ThSV Eisenach II: Trabert, Büchner (ab 38.); Brenner (10), Rehm (1), Urbach (4), Ruppert
(2), Miljak, Schlotzhauer, Toelke (1), Ukaj (5), A.Alaj (n.e.), Katzwinkel (8), Q. Alaj (5/4),
Elwert (3)
Wölfe Erfurt: Winkler, Hielscher (ab 31.); Koch, Bartels (3), Bartsch (1), Rehtanz,
Oppermann (6), Jemric, Genath (3), Riedel (3), Köthe, Weise (5), Kellner (2), Abele
Siebenmeter: ThSV II 4/4 – Wölfe Erfurt 1/1
Zeitstrafen: ThSV II 1 x 2 Min. – Wölfe Erfurt 2 x 2 Min., Rot für Bartels n. Foulspiel, 57.
Schiedsrichter: Große/Luhn
Zuschauer: 233

Th. Levknecht

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