Nach verschlafenem Start aufgedreht

ThSV Eisenach II mit 37:25 (15:12) -Erfolg über den HSV Weimar

Den Paukenschlag des Spieltages der Handball-Thüringenliga der Männer meldete die Hainich-Sporthalle in Behringen. Der SV Town & Country Behringen/Sonneborn fügte dem bis dato verlustpunktfreien Tabellenführer Sonneberger HV (19 Siege in Folge) mit einem 32:27 (14:14) die erste Saisonniederlage zu. Der Ex-Eisenacher Tim Rodrian war mit 12 Treffern bester Werfer beim Überraschungscoup. Das „Team Internationale“ aus der Spielzeugstadt führt allerdings weiterhin mit deutlichem 7-Punkte-Polster auf den Zweit-Platzierten SV Blau-Weiß Goldbach/Hochheim (am Samstag 29:18-Sieger über den HSV Ronneburg) die Tabelle an. Der ThSV Eisenach II eroberte erwartungsgemäß gegen den HSV Weimar beide Punkte, siegte nach einem Fehlstart 1:6 (7.) am Ende deutlich mit 37:25 (15:12). Die Hausherren ließen allerdings beste Tormöglichkeiten aus, sodass die krankheits- und verletzungsbedingt nur mit 9 Feldspielern und 2 Torhütern angereisten Goethestädter um ein Debakel herumkamen.

Deckungsumstellung bringt die Wende

Ich hatte im Vorfeld vor den Gästen gewarnt, doch es schien Schall und Rauch, die ersten sechs Minuten haben wir völlig verschlafen. Ein Timeout und die Deckungsumstellung brachten die Wende, konstatierte Qendrim Alaj, der Spielertrainer des ThSV Eisenach II.

Eine 5:1-Deckung mit Bastian Kemmler als vorgezogene Spitze und daraus resultierende Ballgewinnen führten zum 6:6-Ausgleich (14.). Florian Müller und Qendrim Alaj fanden sich zum Kempa. Der pfeilschnelle Rechtsaußen Florian Müller versenkte zum 9:8 (19.).

Die Abwehr stabilisierte sich, doch nun haperte es im Angriff, stellte Qendrim Alaj fest.

Steilpässe landeten bei den Gästen, Würfen aus guten Positionen wurden eine Beute von Angelo Heimbürge im Kasten des HSV Weimar. Dennoch: Einer Doublette der Gebrüder Alaj entsprang das 12:11 (26.). Florian Müller versenkte zum 13:11 (27.). Max Schlotzhauer besorgte mit der Sirene die 15:12-Pausenführung.

Wir haben gut angefangen, doch dann häuften sich die technischen Fehler, uns fehlte zunehmend der Druck in die Tiefe, analysierte Lucas Richter aus dem Betreuerteam des HSV Weimar.

ThSV Eisenach II mit 22 Treffern im zweiten Abschnitt
Andre Heerwald, der Coach des HSV Weimar, strapazierte seine Stimmbänder auch nach Wiederbeginn, konnte nach der Partie nur noch krächzen. Sein Team wurde zunehmend zum Spielball der Gastgeber. Als „solide“ stufte Qendrim Alaj die Leistung seines Teams im zweiten Abschnitt ein. Nun mit Andre Stegner als vorgezogene Deckungsspitze und einem sich steigernden Bastian Freitag im Tor sowie einem beherzt das Gäste-Gehäuse ansteuernden Julius Brenner (insgesamt 8 Treffer) schraubten die Hausherren ihr Torpolster in die Höhe. Im Doppelpack netzte Joel Stegner zum 20:14 (38.) ein. Die Gäste steuerten zunächst weiterhin beherzt den ThSV-Kasten an. Die Referees Dominic Große und Johannes Kunze sprachen ihnen 9 Strafwürfe zu, von denen Elmar Begand 8 verwandelte.

Auch nach personellen Wechseln hielten wir das Tempo hoch, zeigten uns torhungrig, erarbeiteten uns eine Vielzahl an Torchancen, stellte Qendrim Alaj erfreut fest.

Nawid Karimi-Zand kam im rechten Rückraum. Armend Alaj erhöhte von Rechtsaußen auf 25:17 (45.). Beim 28:18 durch Julius Brenner (49.) zeigte die Anzeigetafel erstmals ein 10-Tore-Plus an. Die Gäste schienen demoralisiert. Philipp Urbach (von Rechtsaußen) und Joel Stegner (von Linksaußen) erhöhten auf 33:19 (54.). Qendrim Alaj konzentrierte sich auf seinen Trainerjob von der Außenlinie. Nawid Karimi-Zand, Joel Stegner und Leonard Toelke agierten im Eisenacher Rückraum. Youngster Hannes Beyer besetzte in seinem ersten Männerspiel die Kreisposition.

Er hat seine Aufgabe gut erfüllt, betonte Qendrim Alaj. Als umfunktionierter Rückraumspieler bin ich am Kreis ganz gut zurechtgekommen, befand Hannes Beyer selbst.

Leonard Toelke versenkte zum 26:23 (58.) und Bastian Kemmler zum 37:24 (60.). Konrad Zeisberg traf für den HSV Weimar zum Endstand.

Im Schlussgang mobilisierten wir noch einmal alle Kräfte, um das Ergebnis im Rahmen zu halten, war aus dem Betreuerteam des HSV Weimar zu vernehmen.

Acht der letzten neuen Punktspiele endeten für die Goethestädter mit einer Niederlage. Sie wurden vom mitgereisten Anhang mit aufmunterndem Beifall verabschiedet.

Das Team des ThSV Eisenach II bejubelte die Fortsetzung der erfolgreichen Rückrunde.

Wir möchten uns für die lautstarke Unterstützung durch unser Fanprojekt und unsere Nachwuchsspieler bedanken, unterstrich Qendrim Alaj.

Am Samstag, 29.04.2023 steht für sein Team die Auswärtsaufgabe beim SV Aufbau Altenburg an.

Statistik
ThSV Eisenach II: Büchner (5 Paraden), Freitag (6.-51/ 11 Paraden); Müller (6), Brenner (8), Urbach (1), Stegner (5), Kemmler (3), Schlotzhauer (1), Toelke (2), A. Alaj (4), Karimi-Zand (3), Beyer, Q. Alaj (4/1)
HSV Weimar: Heimbürge (10 Paraden), Schmidt (ab 40./1 Parade); Hecht (3), Hobein (1), Zeisberg (5), Begand (10/8), Möckel, Germer (1), Thauer (2), Wolf (1), Kügler (2)
Siebenmeter: ThSV II 1/2 – HSV Weimar 8/9
Zeitstrafen: ThSV II 3 x 2 Min. – HSV Weimar 2 x 2 Min.
Schiedsrichter: Große/Kunze
Zuschauer: 208

Th. Levknecht