Nachwuchsabteilung des ThSV Eisenach mit höheren Zielen

Auch in der Nachwuchsabteilung des ThSV Eisenach rollt wieder der Ball. Nachdem die weibliche Abteilung zum SV Wartburgstadt gewechselt ist, wird sich nun ausschließlich auf den männlichen Bereich konzentriert. In der vergangenen Spielzeit gingen die Landesmeistertitel ausnahmslos zum ThSV Eisenach.
Die männliche Jugend C eroberte sogar den Titel eines Südwestdeutschen Meisters. Doch auf diesen Erfolgen soll nicht ausgeruht werden, denn wer rastet, der rostet. «Es gilt, weitere Reserven zu erschließen, um das Niveau weiter zu erhöhen. Hauptziel aller Bemühungen ist es, Spieler aus dem eigenen Nachwuchssektor vertragsschlüssig der Erstbundesligamannschaft anzubieten“« umreißt Jugendkoordinator Stephan Albrecht das oberste Ziel. Das gelang in den vergangenen Jahren lediglich Stephan Just, der nun sogar zum Kader der Nationalmannschaft gehört.
Hierbei gilt es auch, Rückschläge zu verkraften. Mit Chris Ludwig und Stefan Juhnke verließen zwei hochtalentierte junge Spieler den Verein, denen im Handballinternat beste Voraussetzungen für eine große sportliche Entwicklung, verknüpft mit einer beruflichen Perspektive, geboten wurden. «Leider können wir niemanden zu seinem Glück zwingen», stellt Ralf Illert, der Geschäftsführer des ThSV Eisenach, fest.
Der 18-jährige Chris Ludwig, mit Kurzeinsätzen im Erstligateam sogar für positive Schlagzeilen sorgend, will nach Kassel abwandern, obwohl er sich vertraglich an den ThSV Eisenach band. Der gleichaltrige Stefan Juhnke, ebenso mit gültigem Vertrag, zieht die Rückkehr zu seinem Heimatverein SV Blau-Weiß Goldbach und damit die Regionalliga der Tür zur deutschen Eliteliga in Eisenach vor.

In diesen Tagen beginnen sämtliche Nachwuchsvertretungen wieder mit dem Trainingsbetrieb. Veränderungen gab es im Übungsleiterstab. Für die A-Jugend zeichnen sich nun Stephan Albrecht und Uli Enke verantwortlich. Matthias Allonge und Peter Hattenbach haben das Sagen bei der B-Jugend. Die männliche Jugend C wird künftig von Andreas Herold und Bernd Pflock betreut. Frank Keller und Saskia Marx trainieren die D-Jugend, Sylvia Wittich und Michael Otter die E-Jugend. Ex-Motor-Eisenach-Torhüter Rainer Lehmann vermittelt den «Minis« die Freude am Handballsport.

Eine erste Bestandsaufnahme wird für die A- und B-Jugend am 1. August 2001 durchgeführt. In der 3. Auflage steht das Eisenacher Turnier am 11.08. (B-Jugend) und 12.08.2001 (A-Jugend) in der Werner-Aßmann-Halle auf dem Programm. Die A-Jugend bestreitet weiterhin Turniere in Delmenhorst (25./26.08.2001) und Fredenbeck (1./2.09.2001). An einem Turnier in Großwallstadt (1./2.09.2001) nimmt die männliche Jugend B teil.

Personelle Veränderungen vermeldet das «Handball-Internat« des ThSV Eisenach. Sechs junge Handballer schieden aus dem Jugendprojekt aus. Wie erwähnt, wollen Stefan Juhnke und Chris Ludwig auf eigenen Wunsch den ThSV Eisenach verlassen. Sven Heinzmann verbleibt mit eigenem Wohnraum in der Wartburgstadt und damit dem ThSV Eisenach erhalten. Markus Rauner verlässt ebenso das Internat. Benjamin Fehling kehrt aus gesundheitlichen Gründen (Traininsintensität) zu seinem Heimatverein Hofgeismar (Hessen) zurück. Wegen mehrfacher Verstöße gegen vertragliche Vereinbarungen (Disziplinverstöße) trennte sich der ThSV Eisenach von Fabian Gerstlauer. Mit Talenten aus verschiedenen Bundesländern werden die sechs offenen Plätze nahtlos besetzt. Aus Magdeburg kommt DHB-Auswahlspieler Nick Heinemann. Der Linkshänder stammt aus Thüringen, Großschwabhausen, wechselte vor 4 Jahren an das Sportgymnasium Magdeburg. Der talentierte Till Riehn (Jahrgang 1986) kommt aus Baunatal ins Eisenacher «Handball-Internat». Aus dem benachbarten Hünfeld will Hessen-Auswahlspieler Manuel Sauer die Vorzüge des Handball-Jugendprojektes unterhalb der Wartburg nutzen. Mit Steffen Schwurack gehört ein junges Torwart-Talent aus Oschatz (Sachsen) künftig dem ThSV Eisenach an. Die noch offenen Plätze werden in diesen Tagen vergeben.

Die Nachfrage aus ganz Deutschland ist riesengroß, dokumentiert zugleich die Wertschätzung für die Nachwuchsarbeit beim ThSV Eisenach. So werden dazu im «Handball-Internat» beheimatet sein: Mike Hemmann und Harald Weber aus dem 83er Kader, die zum Oberligaaufgebot der Männer zählen; die A-Jugendlichen Christoph Jauernik, Andre Ahrens, Nils Timme, Mark Tetzlaff, Christoph Baumgärtel und Christian Henkens; die B-Jugendlichen Steve Böttger und Philipp Seitle. Für die Spieler Christoph Jauernik, Andre Ahrens, Mark Tetzlaff, Mike Hemmann und Harald Weber wird das Ablegen des Abiturs den Hauptschwerpunkt bilden. Steve Böttger, Christoph Baumgärtel und Philipp Seitle stehen vor dem Realschulabschluss. Mit diesen Abschlüssen erfolgen dann die Bewerbungen an Universitäten, Hochschulen und Lehrbetrieben. Der Vorstand des ThSV Eisenach ist ab Oktober gefordert, mit einer gezielten Laufbahnberatung die Talente zu binden, um auch die Früchte der Arbeit zu ernten. Um die Effektivität des Jugendprojektes zu erhöhen, wird die weitere Einbindung des Elisabeth-Gymnasiums und der Wartburgschule angestrebt. Hauptziel, Trainingsfreiräume am Vormittag schaffen. Die Wartburgschule hat bereits reagiert, ein Angebot von drei Trainingseinheiten am Vormittag unterbreitet. Das Stützpunkttraining kann dadurch auf ein wesentlich höheres Niveau angehoben werden. Stefan Albrecht und Matthias Allonge, hauptamtliche Trainer, könnten das vormittägliche Training leiten. Problematisch wird es bei der Integrierung der jungen Handballer in Lehrbetrieben der Region. Hier sind intensive Gespräche mit den Firmenleitungen erforderlich, um Ausbildung und Training unter einem Hut zu bringen.

Im «Windschatten« des «Internates« hat sich ein Großteil der «waschechten« Eisenacher Talente entwickelt. Erwähnt seien Marcel Liebetrau, Mike Ehrhardt, Philipp Emmelmann, Benjamin Trautvetter, Sascha Kleint, Stefan Petereit, Sven Peterson. Speziell in der C-Jugend lassen weitere 4 bis 5 Talente für die Zukunft hoffen. Die Nachwuchsabteilung des ThSV Eisenach kann mit Stolz auf die vergangenen Saison zurückblicken. Die erfolgreiche Bilanz wäre ohne das große Engagement der Übungsleiter und Helfer nicht möglich gewesen. Der Dank des Vorstandes des ThSV Eisenach gilt den Garanten der Erfolge von gestern, heute und hoffentlich auch morgen – den Trainern und Übungsleitern samt ihren Helfern!

Anzeige