Neun Zeitstrafen, ein Feldverweis: Rassiges Derby zwischen Eisenach und Leipzig endet remis!

Bildquelle: Christian Heilwagen
Am Freitagabend lieferten sich der ThSV Eisenach und der SC DHfK Leipzig in der Handball-Bundesliga einen heißen Derby-Kampf! Obwohl schon nach einer Viertelstunde ThSV-Abwehrchef Meyer von der Platte gestellt wurde, hielt Eisenach dagegen und schnupperte sogar am Sieg!
Personelle Neuigkeiten: Malte Donker war nach einer Prellung aus dem Göppingen Auswärtsspiel mit im Aufgebot, sein Positionskollege Alexander Saul war krank und fiel aus. Gleich zu Spielbeginn war der besondere Charakter des Aufeinandertreffens auch auf der Platte zu spüren, erst nach neun Minuten fiel das fünfte Tor beim 3:2 durch Fynn Hangstein nach schöner Passfinte. Nach gut zehn Spielminuten und einem Leipziger Offensivfoul spielte Marko Grgic Peter Walz an, der von halbrechts am Kreis per Aufsetzer zum 6:3 traf.
Um die 35. Minute kam Moritz Ende im direkten Duell nicht am Deutsch-Italiener Domenico Ebner im sächsischen Tor vorbei, worauf beim 19:20 erstmals wieder eine Gäste-Führung folgte, geliefert vom Kapitän höchstpersönlich, Lukas Binder. Fynn Hangstein holte den Vorsprung per Alleingang zum 21:20 wieder auf heimische Seite, DHfK-Rechtsaußen Staffan Peter brachte per Doppelschlag den 22:22-Gleichstand. Und so blieb es ein Derby, Spitz auf Knopf, absolut ebenbürtig und auf Augenhöhe.

Zwei Wahnsinn-Paraden vom Eisenacher Schlussmann Matija Spikic und ein Ballgewinn von Peter Walz ermöglichten Ivan Snajder sechs Minuten vor Schluss den Treffer zum 30:27 für Eisenach. Doch der überragende Witzke gab nicht nach, spannte sich vor den Leipziger Karren und glänzte mit mehreren sehenswerten Anspielen sowie mit drei weiteren Toren in Eigenregie. In der Schlussminute glich er zum 34:34-Endstand aus, der letzte Eisenacher Versuch Filip Vistorops wurde wegen Schrittfehlers zurückgepfiffen. Ein mehr als unterhaltsames Handball-Derby, das wirklich alles Erdenkliche zu bieten hatte, ging mit einer Punkteteilung zu Ende.
„Beide haben bis zum Umfallen gekämpft“ – Fazit
ThSV-Kapitän Peter Walz, der am Freitagabend fünf Tore warf und gewohnt viel am eigenen Kreis ackerte, befand das Ergebnis im Dyn-Interview für „irgendwie gerecht. Beide Mannschaften haben bis zum Umfallen gekämpft, dann kommt so ein Ergebnis zustande. In der Cruchtime sind wir ein bisschen unclever, führen zwei Minuten vor Schluss mit zwei Toren. Leipzig macht es aber auch gut, kommt immer wieder über die ‚schnelle Mitte‘. Das Spiel war vom Kampf geprägt, was so zu erwarten war. Mit dem Punkt können wir letztendlich zufrieden sein.“
„Wir hatten sehr viele Probleme in den letzten Spielen gegen Eisenach, zuhause, auswärts, im Pokal“, so Luca Witzke, der mit zwölf Toren Dreh- und Angelpunkt im Leipziger Spiel war. „Wir lagen auch diesmal zwischenzeitlich mit drei Toren hinten, mussten die Abwehr umstellen, mussten irgendwas probieren. Am Ende sind wir einfach froh, heute diesen Punkt mitzunehmen. Ein Sieg wäre uns natürlich lieber gewesen, aber damit können wir heute sehr gut leben.“
Beide Teams sind schon am kommenden Donnerstag wieder gefordert. Der SC DHfK will gegen Tabellenschlusslicht Potsdam wieder einen doppelten Punktgewinn einfahren, der ThSV Eisenach reist zu seinen hessischen Nachbarn der HSG Wetzlar.
J. Gante
Statistik: ThSV Eisenach – SC DHfK Leipzig 34:34 (18:17)
ThSV Eisenach: Spikic (7 Paraden), Heinevetter (2 Paraden); Vistorop (3), Reichmuth (1), Capric, Hangstein (3), Attenhofer, Walz (5), Mengon (5), Grgic (11/4), Ende (2), Meyer, Maric, Donker, Kurch, Snajder (4)
SC DHfK Leipzig: Ebner (9 Paraden), Huber; Runarsson (7/2), Ernst, Witzke (13), Krzikalla, Greilich, Binder (4), Mamic, Peter (4), Preuss (2), Rogan (1), Seitz (3), Hönicke, Voss
Strafminuten: 4 x 2 Min. (15‘ Rote Karte Meyer) / 5 x 2 Min.
Schiedsrichter: Hellbusch / Jansen