Nun fällt auch noch Marcel Niemeyer aus

Kein Ende der Hiobsbotschaften beim ThSV Eisenach / Im Interview: Trainer Christoph Jauernik vor dem Heimpunktspiel am Samstag gegen die HSG Konstanz

Mit etwas gelichtetem Lazarett wollte der ThSV Eisenach in die 2. Punktspieletappe der 2. Handballbundesliga der Männer gehen, beginnend mit dem letzten Rückrundenspiel am Samstag, 04.02.2017 um 19.30 Uhr in der heimischen Werner-Aßmann-Halle gegen den starken Aufsteiger HSG Konstanz. Doch es kommt anders. Marcel Schliedermann, der so wichtige Rückraumspieler, verunglückte am Sonntagnachmittag auf der Autobahn, befindet sich mit seiner Begleiterin in einer Klinik in der Nähe von Hamburg. Damit stehen Daniel Luther, Jonas Richardt, Willy Weyhrauch und Marcel Schliedermann auf der Langzeitverletztenliste. Der junge Tom Seifert hat in der Vorwoche auf eigenen Wunsch, rein aus privaten Gründen, die Wartburgstadt verlassen, schließt sich sportlich Drittligist TV Groß Umstadt an. Nun mit Blick auf den Samstag die nächste Hiobsbotschaft. Kreisläufer Marcel Niemeyer, auch wichtige Säule im Deckungs-Innenblock, kann wegen eines fortdauernden fiebrigen Infektes nicht mitwirken. Bereits den A-Jugendlichen Jonas Bogatzki inbegriffen, stehen dem ThSV Eisenach für den Samstagabend noch 9 Feldspieler zur Verfügung.

Wir sprachen mit Christoph Jauernik, dem jungen Coach des THSV Eisenach:
Wie haben Sie den Schock vom Montag, den schweren Autounfall von Marcel Schliedermann am Sonntag, verdaut?
Wir halten stetigen Kontakt zu Marcel Schliedermann. Wir wissen ihn in einem Klinikum in der Nähe von Hamburg in guten Händen. Doch wir müssen uns sortieren, ins Tagesgeschäft, ohne Marcel Schliedermann trainieren, Varianten ohne ihn für den Samstagabend erarbeiten.

Sie erwähnen es bereits, der Ausfall hat sportliche Folgen für Ihr Team, fällt ein in Angriff und Abwehr ganz wichtiger Mann aus. Wie wollen Sie das kompensieren?
Wir müssen eine neue Abwehrformation erarbeiten, die von Marcel bestens ausgefüllte Halbposition muss neu besetzt werden. Wir haben Jonas Bogatzki aus unserem A-Jugend-Kader bereits zuvor für den Trainings- und Wettkampfbetrieb hinzugezogen. Der Ausfall von Marcel Schliedermann schränkt natürlich unsere Möglichkeiten ein. Nicht nur dieses Wochenende, sondern bis zum Saisonende! Unsere nun wenigen Rückraumspieler werden sehr hohe Spielanteile auszufüllen haben. Fehlen wird uns am Samstagabend – neben unseren nun 4 Langzeitverletzten – auch Marcel Niemeyer. Sein Infekt hat sich als schwerwiegend herausgestellt, aus ärztlicher Sicht ist eine Handballpause unabdingbar. Eine weitere medizinische Behandlung ist erforderlich.

Wie wollen Sie die Aufgaben im Rückraum verteilen, eventuell sogar die Spielweise neu überdenken?
Für den linken Rückraum sind Matthias Gerlich und Olafur Ragnarsson, für den rechten der sich im Saisonverlauf in guter Verfassung präsentierende Duje Miljak und auch Tomas Urban vorgesehen. Vielleicht setzen wir auch auf die Variante mit zwei Kreisläufern. Daran arbeiten wir. Unsere Grundüberlegung ist eine gute Abwehr mit der Unterstützung der Torhüter.

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Hat das  Anwachsen der Liste  der Langzeitverletzten Ihre Saisonziele beeinflusst?
Ich bin kein Freund von langfristigen Saisonzielen. Das ist eine Orakele. Wöchentlich oder sogar täglich ändern sich die Voraussetzungen. Wir konzentrieren uns immer auf die nächste, und die heißt HSG Konstanz.

Mit der HSG Konstanz kommt ein Aufsteiger, der gerade einmal zwei Punkte weniger wie der ThSV Eisenach auf dem Konto hat. Wie würden Sie das Team vom Bodensee beschreiben?
Eine gute 6:0-Abwehr ist ein Markenzeichen. Aus dieser ist hohes Tempo nach vorn angesagt. Die HSG Konstanz verfügt über einen guten Rückraum-Linken, setzt ihren Kreisläufer gut in Szene. Darauf mussten wir mit unserer begrenzten Anzahl an Spielern im Trainingsbetrieb der Woche achten.

Welches Aufgebot werden Sie wahrscheinlich am Samstag auf das Parkett schicken?
Die Namen sind schnell aufgezählt: Adrian Wöhler und Dirk Holzner auf Linksaußen, Matthias Gerlich und Jonas Bogatzki im linken Rückraum, Olafur Bjarki Ragnarsson auf der Mitte, Duje Miljak im rechten Rückraum, Tomas Urban und Nick Heinemann auf Rechtsaußen sowie Stanislaw Gorobtschuk und Jan-Steffen Redwitz im Tor.

Was erhoffen Sie sich von den eigenen Zuschauern und Fans, nicht nur am Samstag?
Unsere Fans wissen, welchen Status sie haben. Sie haben uns stets vorbildlich unterstützt. Sie werden erkennen, in welcher personellen Lage wir sind, wir nun ganz besonders die Hilfe von den Rängen brauchen. Wir werden auf dem Parkett alles geben!

Foto: Marcel Niemeyer (hier beim Torwurf) muss aufgrund eines fiebrigen Infektes passen. Kein Ende der Hiobsbotschaften für den ThSV Eisenach.

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