Offensive Abwehr als Grundlage zur frühzeitigen 8-Tore-Führung

ThSV Eisenach II bejubelt 39:36 (21:17)-Erfolg über die SG Suhl/Goldlauter und klettert nach zuletzt 20:4 Punkten auf den 4. Tabellenplatz

Wie vorausgesagt, nicht das Team mit den besseren Individualisten, sondern die bessere Mannschaft hat gewonnen, erklärte Qendrim Alaj, Spielertrainer, Kapitän und Regisseur des ThSV Eisenach II, nach dem 39:36 (21:17)-Erfolg über die SG Suhl/Goldlauter.

Nachdem er das Ruder vom sich urplötzlich gen HBV Jena verabschiedenden Daniel Hellwig übernommen hat, eroberte der ThSV Eisenach II 20:4 Punkte und kletterte bis auf den 4. Tabellenplatz.

Wir sind nach Tabellenführer Sonneberger HV die beste Mannschaft im Kalenderjahr 2023. Meiner Mannschaft gebühren Respekt, Kompliment und Anerkennung, was sie in den letzten 4 Monaten geleistet hat, fügte Qendrim Alaj hinzu, der mit 9 Treffern erfolgreichster Werfer für seine Farben im Aufeinandertreffen mit dem in Suhl ansässigen „Team Internationale“ war.

Dessen Trainer Ronny Wiegand stapfte nach der Partie kommentarlos vom Parkett der Werner-Aßmann-Halle; wohl verärgert über die Referees, sicherlich auch verärgert über die eigene Mannschaft.

Leonard Tölke überzeugt als Deckungsspitze
Einen Anteil am Erfolg hatte auch Eisenachs Zweitliga-Coach Misha Kaufmann, der der Zweiten vor zwei Wochen in einer einzigen Trainingseinheit das Funktionieren einer 5:1-Abwehr erklärt hatte. Mit dieser setzte der ThSV Eisenach II am Samstagabend die SG Suhl/Goldlauter zunächst matt. Diese fand bis zur 22. Minute keine Lösungen. Der ThSV Eisenach II führte 20:12! Mit dem 2,04 Meter großen Leonard Tölke als vorgezogene Spitze bremsten die Hausherren die Gäste aus. Der Bielefelder Leonard Tölke, vor der Saison eher zufällig zum ThSV Eisenach gestoßen, weil im Wartburgkreis eine Ausbildung beginnend, lachte.

Diese Rolle war für mich neu. Ich muss mich erst mit ihr identifizieren. Dafür, dass es erst das zweite Mal war, hat es ganz gut geklappt, erklärte der Rückraumspieler, der nach Gegenstößen vier Treffer markierte. Bisher die meisten in einem Spiel für den ThSV Eisenach II, es können gern mehr werden, fügte Leonard Tölke grinsend hinzu.

Wie er hat das gesamte Team des ThSV Eisenach II sichtbare Freude am gemeinsamen Handball.

Wir sind als Mannschaft außerhalb des Handballparketts deutlich zusammengerückt, auch das ein Schlüssel zum Erfolg, unterstrich ein aufgekratzter Qendrim Alaj.

Gäste über ihr Kreisläuferspiel erfolgreich – ThSV-Sieg aber nicht gefährdet
Dass es seinem Team insbesondere im zweiten Abschnitt kaum gelang, das Kreisläuferspiel der Gäste zu stoppen, ärgerte ihn schon. Der sich immer wieder am Kreis anbietende Pero Ruzic markierte 9 Treffer. Die SG Suhl/Goldlauter verkürzte mehrfach bis auf drei Treffer, mehr ließ der ThSV Eisenach II nicht zu. Er setzte den körperlich präsenteren und individuell überlegenen Gästen sein schnelles und kreatives Angriffsspiel gegenüber.

Wie heißt es doch treffend, Angriff ist die beste Verteidigung, grinste Qendrim Alaj.

Spielzüge zu Linksaußen Bastian Kemmler hieß ein Erfolgsrezept. Der 21-Jährige markierte 8 Treffer aus 10 Versuchen. Zum Vorteil auch für den ThSV Eisenach II, das Torhüterduell sah den 18-jährigen Bastian Freitag als Sieger. Bastian Kemmler und Bastian Freitag waren zu Stelle, als die Gäste auf drei Treffer verkürzten, wie beim 23:20 (33.) und 30:27 (47.).

In Gefahr geriet unser Sieg nicht, unterstrich Qendrim Alaj.

Nach dem 34:31 machten die eingewechselten Nawid Karimi-Zand, Florian Müller und John Katzwinkel mit ihren Treffern zum 38:32 (57.) den Deckel drauf. Der SG Suhl/Goldlauter blieb nur Ergebniskosmetik.

Der Sieg hätte eigentlich deutlich höher ausfallen können. Wir ließen noch zu viele gute Torchancen aus, merkte Qendrim Alaj trotz des Jubels kritisch an.

Mit einem Heimsieg kommenden Samstag, 13.05.2023 gegen den HSV Ronneburg soll die Saison abgeschlossen werden.

Philipp Urbach trifft zum 19:11
Der ThSV Eisenach II, mit Bastian Kemmler auf Links- und Philipp Urbach auf Rechtsaußen, Julius Brenner, Qendrim Alaj und Armend Alaj im Rückraum, Max Schlotzhauer am Kreis (in der Abwehr von Leonard Tölke abgelöst) und Bastian Freitag im Tor beginnend, übernahm nach der Abtastphase (3:3, 6.) das Sagen. Ballgewinne in der Abwehr (Armend Alaj, Philipp Urbach) mündeten in Tempogegenstößen. Bastian Kemmler netzte zum 10:6 ein (12.). Leonard Tölke schaltete sich im Angriff mit ein, vollendete zum 14:8 (17.). Philipp Urbach erhöhte auf 19:11 (23.). Gästetrainer Ronny Wiegand griff zum zweiten Mal zur grünen Karte. Mit ihrem Kreisläuferspiel hatte sein Team danach gegen die offensive Abwehr Erfolg, verkürzte binnen weniger Minuten bis auf drei Treffer (20:17, 30.). Ein Treffer von Armend Alaj und eine Torwartparade von Bastian Freitag ließen die Hausherren mit einer 21:17-Führung in die Halbzeitpause gehen.

Wartburgstädter antworteten prompt
Die zweite Halbzeit begann mit versöhnenden Gesten zwischen „Kampfhähnen“ zum Ende des ersten Abschnittes. Beide Teams konzentrierten sich auf das Handballspielen. Die körperlich präsenteren Gäste setzten auch nach Wiederanpfiff auf ihr Kreisläuferspiel. Auf mehr als drei Treffer kamen sie aber nicht heran. Die Wartburgstädter antworteten prompt.

Statistik
ThSV Eisenach II: Freitag, Büchner; Müller (1), Brenner (4), Urbach (3), Stegner, Kemmler (8), Schlotzhauer (1), Toelke (4), A. Alaj (4), Karimi-Zand (4), Ukaj, Q. Alaj (9/5), Katzwinkel (1)
SG Suhl/Goldlauter: Brezinscak, Almas, Eskic; Cetnik (9/5), Ruzic (9), Veselinovic, Palmer (1), Bystrov, Mirkovic (6), Janchew (4), Biskup (3), Matijasic (3/1)
Siebenmeter: ThSV Eisenach II 5/6 – SG Suhl/Goldlauter 6/6
Zeitstrafen: ThSV Eisenach II 2 x 2 Min. – SG Suhl/Goldlauter 6 x 2 Min.
Schiedsrichter: Große/Luhn
Zuschauer: 208

Th. Levknecht