Personell gehandicapter ThSV Eisenach in Kassel krasser Außenseiter

Binnen weniger Tage steht für den ThSV Eisenach der zweite thüringisch-hessische Nachbarschaftsvergleich auf dem Punktspielprogramm der DKB Handball-Bundesliga. Am Dienstag unterlagen die Wartburgstädter in der heimischen Werner-Aßmann-Halle der HSG Wetzlar hauchdünn mit 27:28. «Unser Sieg war unverdient. Wir haben einen Krimi überaus glücklich gewonnen», bekannte Kai Wandschneider, der Coach der HSG Wetzlar. Der ThSV Eisenach vermochte die Früchte seiner Arbeit nicht zu ernten. «Wie so oft in dieser Saison, agierten wir zu unclever, nicht abgeklärt genug», konstatierte Eisenachs Trainer Adalsteinn Eyjolfsson. Am Freitagabend läuft der Aufsteiger von der Wartburg auf das Parkett der Rothenbach-Halle in Kassel. Der hier beheimatete MT Melsungen ist um 19.45 Uhr Gastgeber. MT-Trainer Michael Roth und einige Spieler waren am Dienstag Augenzeuge. «Der ThSV Eisenach hat ein bärenstarkes Spiel gezeigt und am Ende einfach nur Pech gehabt», erklärte Michael Roth.
Auch am Freitagabend wird der ThSV Eisenach wahrscheinlich erneut ohne fünf Stammkräfte auskommen müssen. Neben den langzeitverletzten Rückraumspielern Girts Lilienfelds, Hannes Jon Jonsson und Daniel Luther werden erneut wohl auch die erkrankten Linkshänder Faruk Vrazalic und Nick Heinemann fehlen. «Wir werden insbesondere für die Rechtsaußenposition wieder improvisieren müssen», erklärte Adalsteinn Eyjolfsson. Er sieht sein Team als krasser Außenseiter. «Melsungen spielt eine grandiose Saison, steht völlig zu Recht in der Tabelle so weit oben und hat sogar die Chance unter den Top 5 der Liga zu landen», zollt der Isländer in Diensten der Thüringer den Hessen allerhöchste Anerkennung. Mit Michael Allendorf (180 Tore, Platz 3 der Torjägerliste) verfügt die MT Melsungen über einen Torjäger der Extraklasse. Keeper Mikael Appelgren belegt in der Tabelle der Torhüterparaden den zweiten Platz. In der heimischen Halle mussten allerdings schon fünf Niederlagen eingesteckt werden. Ligaprimus THW Kiel strauchelte allerdings kürzlich in der Rothenbach-Halle, sodass die Meisterschaft offen ist. «Wir werden uns so teuer wie möglich verkaufen», betont Eisenachs Trainer Adalsteinn Eyjolfsson. Das Team um Kapitän Benjamin Trautvetter kann völlig befreit aufspielen. An der Wartburg ist man realistisch genug, um der Rückkehr in die zweite Liga nach nur einjährigem Intermezzo im Oberhaus ins Auge zu sehen. Der ThSV Eisenach begegnete dem Großteil der Konkurrenz auf Augenhöhe, war aber einfach nicht clever genug, um beim Abpfiff zu punkten. Der Dienstag, die Partie gegen die HSG Wetzlar, lieferte dafür den neuerlichen Beweis.

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