Pokalaufgabe erwartungsgemäß sicher gemeistert

Erwartungsgemäß meisterte Handball-Zweitbundesligist ThSV Eisenach seine Aufgabe in der 1. DHB-Pokal-Hauptrunde beim hessischen Landesligisten HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II, zog mit einem 28:18 (15:10)-Erfolg in die nächste Runde ein.
Spielerischen Glanz vermochten die mit voller Kapelle angereisten Wartburgstädter vor 150 Zuschauern in der Sporthalle Dutenhofen nicht zu versprühen. «Der ThSV Eisenach tat nicht mehr wie nötig, erzielte eine Vielzahl seiner Treffer gegen einen unterklassigen Kontrahenten über Tempogegenstöße. So spielt man im Pokal», erklärte Rainer Dotzauer, «Mister Handball» im Bereich Wetzlar/Dutenhofen, viele Jahre Manager des heutigen Erstbundesligisten HSG Wetzlar.
Der dem ThSV Eisenach seit vielen Jahren freundschaftlich verbundene Rainer Dotzauer sieht im aktuellen Team der Wartburgstädter viel Potential. «Mit diesem Personal wird Eisenach unter den ersten Fünf der 2. Bundesliga mitmischen. Nahezu jede Position ist doppelt besetzt.» Für «seine jungen Hirsche» fand er auch lobende Worte. «Im Rahmen unserer Möglichkeiten haben wir gut mitgehalten», resümierte Rainer Dotzauer zum Auftritt der jungen einheimischen Hirsche.

Von Beginn hochkonzentriert: Altmeister Radek Musil im Tor
In der modernisierten Sporthalle Dutenhofen versteckten sich die gastgebenden Underdogs keineswegs, agierten couragiert und respektlos, profitierten von Unkonzentriertheiten der Thüringer. Konzentriert und hellwach auf Seiten der Thüringer, Keeper Radek Musil und der für Abwehraufgaben Kapitän Benjamin Trautvetter ablösende Nicolai Hansen. Eisenachs Rezept hieß von Beginn, nach Balleroberung temposcharf zum Tempogegenstoß über beide Außen anzusetzen. Im Vorwärtsgang unterlief mancher Lapsus, begünstigte ein Hoch der Hausherren zur eigenen 5:3-Führung (7.). Danach rollten die Eisenacher Tempogegenstöße mit Präzision. Nick Heinemann und Alexander Schiffner netzten ein. Schlussmann Radek Musil bediente den sprintenden Benjamin Trautvetter, der zum 6:12 (20.) verwandelte. Kaum ein Durchkommen für die Offensivabteilung der Hessen in dieser Phase. Die Wartburgstädter wechselten vielfach: Duje Miljak löste Girts Lilienfelds im rechten Rückraum ab, Eryk Kaluzinski kam für Daniel Luther im linken Rückraum, Alexander Schiffner machte auf Linksaußen Platz für Adrian Wöhler und Hannes Jönsson übernahm von Tomas Sklenak die Regieposition.
Die Eisenacher versuchten das Tempo hochzuhalten, doch es fehlte die Präzision. Vielleicht schwang auch eine Portion Unterschätzung des Kontrahenten mit. Radek Musil parierte auch den zweiten Strafwurf der Hessen (23.). Diese, nun mit Eike Schuchmann als Angriffsorganisator, wurden wieder kesser. Erik Save ließ die Eisenacher Abwehr gleich doppelt «alt aussehen» (24./29.). Branimir Koloper und wenig später Adrian Wöhler kassierten je eine Zeitstrafe, aus der doppelten Überzahl vermochte der Landesligist jedoch kein Kapital zu schlagen. Beim Stand von 10:15 wurden die Seiten gewechselt.

Steigerungsbedarf im Positionsangriff
Girts Lilienfelds blieb aufgrund einer im ersten Abschnitt zugezogenen Handverletzung im zweiten Abschnitt, bis auf die Schlussminuten, als er Nick Heinemann auf Rechtsaußen ablöste, auf der Bank. Die Gastgeber operierten nun mit einer 5:1-Abwehr. Die Eisenacher hatten erstaunliche Schwierigkeiten im Positionsangriff, ihnen fehlte sicherlich auch das ganz große Feuer der Leidenschaft, sie vermochten ihr Torepolster vorerst nicht aufstocken, obwohl Daniel Luther aus dem linken Rückraum mehrfach erfolgreich abzog (12:19, 36.). Spielerische Qualität blitzte beim 14:20 (41.) auf, als sich Hannes Jonsson und Benjamin Trautvetter an der Kreismitte zum Duett fanden. Radek Musil löste den etwas glücklos agierenden Stanislaw Gorobtschuk im Eisenacher Kasten ab, verlieh der Deckung mit mehreren guten Paraden Sicherheit, war zugleich mit ganz schnellen Steilvorlagen praktisch erster «Angreifer». Nun zog auch Eisenachs Duje Miljak, wie von den zahlreichen mitgereisten Eisenacher Fans gefordert, aus dem rechten Rückraum ab, lochte zum 15:23 (47.) ein. Bei eigener Überzahl schickten die Wartburgstädter Tomas Sklenak und Hannes Jonsson gemeinsam auf das Parkett. Adrian Wöhler wurde auf Linksaußen freigespielt, brachte das Leder aber nicht an Florian Gümpel im HSG-Kasten vorbei (49.). Die Hausherren verhedderten sich im Übereifer mehrfach im Vorwärtsgang. Die Wartburgstädter nutzten die sich bietenden Konterchancen nun konsequent. Adrian Wöhler verwandelte von Linksaußen, Nick Heinemann setzte seinen dritten Strafwurf schnörkellos ins Netz (16:25, 53.). Branimir Koloper besetzte im Schlussgang die Kreisposition. Ein an ihm verwirkten Strafwurf adressierte Hannes Jonsson jedoch neben den Kasten. Duje Miljak und Eryk Kaluzinski erhöhten auf 16:27 (55.). Der Landesligist war bis zur letzten Sekunden um eine Resultatsverbesserung bemüht. Jan Schuchmann und Hendrik Schaus trafen für die Hessen (57./58.). Eisenachs Girts Lilienfelds markierte den letzten Treffer der Partie zum 18:28 Endstand.
Die Partie hatte den erwarteten Verlauf genommen. Das Erreichen der nächsten Pokalrunde war für den ThSV Eisenach letztendlich Formsache. Steigerungsbedarf für den Punktspielbetrieb blieben der Mannschaft selbst, den vor Ort weilenden Verantwortlichen (Präsident Gero Schäfer und Marketing-Geschäftsführer Karsten Wöhler) und den Eisenacher Fans nicht verborgen.

Punktspielstart in Leipzig
Am kommenden Wochenende startet die 2. Handballbundesliga und damit der ThSV Eisenach in die Punktspielsaison 2012/2013. Die Wartburgstädter gastieren am Samstag, 01.09.2012 um 19.00 Uhr beim SC DHfK Leipzig. Eintrittskarten für diese Partie können die Anhänger des ThSV Eisenach im Pressehaus der Zeitungsgruppe Thüringen in Eisenach, Sophienstraße 40 a, erwerben. Montag bis Freitag von 9.00 bis 18.00 Uhr. Das ThSV-Fanprojekt bietet die Mitfahrt im Sonderbus an (Abfahrt am 01.09.2012 um 14.30 Uhr vom Parkplatz Katzenaue in Eisenach). Anmeldungen hierfür noch möglich via Internet unter fanprojekt@thsv-eisenach.de oder per Telefon in der ThSV-Geschäftsstelle unter 03691/82800 oder 72360.

Heimspiel gegen die HG Saarlouis – Ticketverkauf angelaufen
Das erste Heimspiel des ThSV Eisenach in der neuen Saison steigt am Samstag, 08.09.2012 um 19.30 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle. Die HG Saarlouis ist zu Gast. Der Vorverkauf der Eintrittskarten hat bereits begonnen. In der ThSV-Geschäftsstele können aber auch noch Dauerkarten für die 19 Heimpunktspiele der Saison 2012/2013 erworben werden.

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Statistik

HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II: Florian Gümpel (2. HZ), Alexander Schulz; Julian Wallwaey (1), Jan Schuchmann (2), Thimo Wagner (2), Marvin Pafla (2), Alexander Krell, Philipp Schneider, Lukas Loh (3), Eike Schuchmann; Denis Agel, Marvin Lindenstruth, Hendrik Schaus (3), Erik Save (4)

ThSV Eisenach: Radek Musil, Stanislaw Gorobtschuk (31.-45.); Benjamin Trautvetter (5), Tomas Sklenak (1), Adrian Wöhler (1), Daniel Luther (4), Duje Miljak (2), Eryk Kaluzinski (1), Nick Heinemann (7/3), Alexander Schiffner (5), Jonsson, Jansen (1), Koloper, Lilienfelds (1)
Siebenmeter: HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II 2/0; ThSV Eisenach 4/3

Zeitstrafen: HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II 1 x 2 Min.; ThSV Eisenach 5 x 2 Min.

Zuschauer: 150

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