Pokalspiel als Generalprobe für die Punktspiele ThSV

«Unser Hauptaugenmerk liegt auf der so bedeutungsvollen Punktspielsaison, auf der Qualifikation für die eingleisige zweite Handballbundesliga. Das ist die große Herausforderung und unser großes Ziel», unterstreicht Adalsteinn Eyjolfsson, der Coach des ThSV Eisenach, und sieht den Auftritt seiner Schützlinge in der 1. DHB-Pokal-Hauptrunde am Samstag, 21.08.2010 beim Regionalligisten SC DHfK Leipzig (Anwurf um 19.00 Uhr in der Ernst-Grube-Universitäts-Sporthalle in 04109 Leipzig, Jahnallee 59) als letzten Test, als Generalprobe für die nächste Woche beginnende Punktspielserie an.
Die Eisenacher werden – auch mit Blick auf die Punktspiele – auf die noch angeschlagenen Girts Lilienfelds und Nick Heinemann in Leipzig verzichten. «Das jüngste Testspiel beim gleichen Kontrahenten hat gezeigt, auf uns wartet eine ganz schwierige Aufgabe. Angesichts unserer klaren Prioritäten werden wir nicht alles auf eine Karte setzen, um die nächste Pokalrunde zu erreichen. Gelingt uns das, ist dies ein positiver Nebeneffekt», erklärt der Eisenacher Trainer. Das Testspiel vor drei Wochen hatte seine Crew mit 28:34 ziemlich deutlich verloren. Und damals waren die weiteren vier Neuzugänge vom – inzwischen einstigen – Zweitbundesligisten Concordias Delitzsch noch nicht dabei.
Der SC DHfK Leipzig kaufte aus der Konkursmasse des in der Vorsaison so überaus sportlich erfolgreichen Nachbarn kräftig ein. Inzwischen gehören sechs Spieler, die mit Concordia Delitzsch in der Vorsaison nach einer beeindruckenden Erfolgsserie die Ziellinie der 2. Handballbundesliga Süd auf Platz 5 überquerten, zum Aufgebot der Leipziger: Philipp Seitle, Eric Jacob, Ulrich Streitenberger, Thomas Oehlrich, René Boese und Steve Baumgärtel. Von einem «normalen» Regionalligisten kann also nicht mehr gesprochen werden. In «alter» Formation hatte sich die Mannschaft in Sachsen das Double (Meisterschaft mit 51:1 Punkten! und Pokal mit einem 30:21-Endspielsieg über die HSG Freiberg) geholt. Und nun wurde kräftigst aufgerüstet. Angesichts des hochkarätig besetzten Kaders wird die ausgegebene Zielstellung «Klassenerhalt in der Regionalliga» als pure Tiefstapelei registriert. Vielmehr wird das Projekt «Höherklassiger Männer-Handball in Leipzig» mit Riesenschritten betrieben. DHfK-Aufsichtsratsmitglied Stefan Kretzschmar sieht die Mannschaft nach dem jüngsten 35:33-Testspielerfolg über die «Fohlen» des SC Magdeburg «im kräftigen Aufwind». Der Ex-Eisenacher Philipp Seitle glänzte auch in dieser Begegnung, wie beim Testspiel gegen die Wartburgstädter (11 Treffer!), mit seinen Schlagwürfen aus dem Rückraum. Der Eisenacher Abwehr wird am heutigen Abend vom torgefährlichen Rückraum der Gastgeber garantiert mächtig eingeheizt. «Wir müssen frühzeitig unterbunden, zudem dürfen uns im Gegensatz zum Testspiel selbst nicht so viele technische Fehler unterlaufen», erklärt Eisenachs Trainer mit dem Blick auf den heutigen Abend.

Harter Konkurrenzkampf beim SC DHfK Leipzig
Die Spieler der SC DHfK Leipzig werden auf das erste Pflichtspiel vor sicherlich vollen Zuschauerrängen doppelt brennen. Zum einen, um einen höherklassigen Kontrahenten im DHB-Pokal zu eliminieren und mit Blick auf das erste Punktspiel am 11. September 2010 gegen Anhalt Bernburg. Trainer Sven Strübin verrät den zweiten Grund mit stolz: «Wir sind auf jeder Position doppelt besetzt. Dabei habe ich mich noch nicht überall auf die Nummer eins festgelegt.» Knallharter Konkurrenzkampf ist angesagt! Der DHfK-Coach muss heute auf Zugang Tomasz Witaszak verzichten. Der Pole wurde zu Wochenmitte wegen einer Knochenabsplitterung am Ellenbogen operiert. Doch das dürfte angesichts des qualitativ und quantitativ bestens besetzten Kaders nichts ins Gewicht fallen.

DHfK übt sich offiziell weiter in Tiefstapelei
Für die Pokalpartie gegen die Eisenacher sind die Leipziger von ihrer üblichen Anwurfzeit, sonntags um 17.00 Uhr, abgewichen. «Wir wollen mit den Fans die Saisoneröffnungsparty feiern. Und das geht nur am Sonnabend», erklärte DHfK-Handball-Geschäftsführer Karsten Günther. Für die Pokalpartie wird der SC DHfK seine Eintrittspreise beibehalten. «Es bleibt bei sieben Euro für Vollzahler und fünf für Ermäßigte. Kinder unter sechs Jahre brauchen nichts zu zahlen.“ Diese Regelungen aus der Oberliga-Zeit behalten auch in der Regionalliga ihre Gültigkeit. Karsten Günther rechnet für den heutigen Abend mit 1000 Zuschauern. «Wenn mehr kommen, umso besser. In die Bude gehen 1500 Leute rein. Nach Hause werden wir keinen schicken.“ Der DHfK-Handball-Geschäftsführer wiederholte zu Wochenmitte erneut, dass an der Saisonzielstellung «Nichtabstieg durch einen einstelligen Tabellenplatz» festgehalten werde. Angesichts der Neuzugänge ist das keinem Handballkenner mehr glaubhaft zu vermitteln. Nach einem möglichen Pokalsieg über den Traditionsverein von der Wartburg dürfte das noch schwerer werden….
Uwe Jungandreas, bisher erfolgreicher Trainer von Concordia Delitzsch, sieht den SC DHfK Leipzig vielmehr in der Pflicht, nach ganz oben zu schauen, wie er der «Leipziger Volkszeitung» in einem Interview sagte und zugleich nochmals die Stärke seines Ex-Teams herausstrich. «Mit dieser Mannschaft kann der SC DHfK Leipzig nicht vom Klassenerhalt reden. Er muss angreifen. Wir wollten das in diesem Jahr mit Delitzsch in der zweiten Liga auch, zum großen Teil ja mit denselben Spielern. Von der Konkurrenz wurden wir weit vorne erwartet. Nicht nur, weil sie uns vielleicht die Favoritenrolle zuschieben wollte. Die Anerkennung für uns war schon ehrlich gemeint. Unsere Mannschaft hatte sich in der letzten Saison als Fünfter sehr gut verkauft. Jetzt war sie noch besser eingespielt. Zum ersten Platz hätte es vielleicht nicht gereicht, aber Zweiter, Dritter hätten wir werden können.»

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