Punktgewinn ganz nahe

Doch Kapitän Qendrim Alaj scheitert mit letzter Aktion der Partie vom Siebenmeter-Strich: ThSV Eisenach II unterliegt beim HSV Ronneburg 33:34 (15:20)

Spannung pur in der Ronneburger Sporthalle! Der ThSV Eisenach II war in der Schlussphase drauf und dran, nach teilweise deutlichen Rückständen die Partie gegen den HSV Ronneburg für sich  zu drehen. Die Wartburgstädter verwandelten einen 28:31-Rückstand (54.) durch drei Treffer der Gebrüder Alaj in eine 33:32-Führung (58.), sahen sich durch eine Zeitstrafe gegen Ole Gastrock-Mey kurz darauf dezimiert. Die Hausherren, unterstützt von einer lautstarken Kulisse, glichen zum 33:33 (Christopher Eisenstein) aus. Regisseur Silvio Eisenstein netzte 5 Sekunden vor Ultimo zum 34:33 für den HSV Ronneburg ein. Christopher Eisenstein verhinderte den Versuch einer schnellen Mitte, sah dafür die rote Karte. Regelkonform entschieden die Schiedsrichter zudem auf Siebenmeter für den ThSV Eisenach II. Kapitän Qendrim Alaj hatte bis dahin alle fünf seinem Team zuerkannten Siebenmeter sicher verwandelt. „Die ersten vier platziert unten rechts und links, den fünften über den Kopf. Den sechsten wollte ich wieder links unten platzieren, doch der Ronneburger Torwart lenkte das Leder am Kasten vorbei“, rekapitulierte Qendrim Alaj am Sonntagmorgen die Szene. Maximilian Weihrauch, der Torhüter des HSV Ronneburg, war natürlich der umjubelte Held des Abends. „Ärgerlich, aber nichts Dramatisches“, befand der Eisenacher Kapitän. Er und auch Trainer Daniel Hellwig strichen die tolle Moral heraus, lag man doch schon zur Pause mit 15:20 hinten. 

Miserable Chancenwertung und Nachteil auf der Torwartposition

Woran haperte es? Da ist zu einem die Chancenverwertung, die Daniel Hellwig als „katastrophal“ bezeichnete. Durch kreative Angriffszüge mit hohem Tempo kamen die Eisenacher immer wieder frei zum Torwurf, brachten das Leder aber nicht unter. Die Statistik wies 19 (!) Fehlwürfe auf. „Wir haben die Torhüter des HSV Ronneburg berühmt geworfen“, befand Daniel Hellwig. Auf der Torhüterposition verfügte das Team aus dem Landkreis Greiz über ein deutliches Plus. Aron Büchner und Maximilian Steppan parierten ganze sechs Bälle. Zu wenig in einem Spitzenspiel der Thüringenliga Männer. „Im ersten Abschnitt bekamen wir keinen Zugriff in der Abwehr, hatten erhebliche Probleme mit den Kreisläuferspiel der Hausherren“, konstatierte Daniel Hellwig, der erwartungsgemäß mit seiner Stammformation startete.  Die Ronneburger trafen zum 14:9 (21.). Etwas mehr Stabilität zog nach einer Umstellung in die Eisenacher Abwehr ein. Ronneburgs Torjäger Mirko Alexy wurde schon auf 9 Metern gestellt, im Innenblock nicht auf körperliche Attacken, sondern auf Zustellen mit dem Ziel von Ballgewinnen gesetzt. Die vielen Fehlwürfe im Angriff zermürbten aber die Eisenacher. „Im ersten Abschnitt 20 Gegentore, das ist deutlich zu viel“, betonte Daniel Hellwig. 

Youngster Karl-Marius Schnell leitet Schlussoffensive ein 

Die Gastgeber trafen nach Wiederbeginn sogar zum 21:15 (32.). Doch die Eisenacher steckten nicht den Kopf in den Sand. „Wir waren sehr aktiv auf den Beinen, die Ronneburger bekamen immer mehr Probleme“, blickt Daniel Hellwig zurück. Mit einem taktischen Schachzug brachte er die Ronneburger in Nöte. Kreisspieler Patrick Cuturic ging vom Parkett. Für ihn kam mit Karl-Marius Schnell einer der jüngsten Eisenacher. Aber nicht am Kreis! Die Position blieb unbesetzt. „Wir zogen das Spiel in die Breite, Karl-Marius Schnell spielte seine 1 gegen 1-Qualitäten eindrucksvoll aus“, bilanzierte Daniel Hellwig. Der 18-jährige Sohn von Ex-Nationalspieler Dirk Schnell narrte die Ronneburger Abwehr in Serie, markierte 6 Treffer. Beim 24:22 (42.) war der Rückstand auf zwei Treffer geschmolzen. Armend Alaj, mit 7nTreffern bester Werfer seines Teams, netzte zum 26:26-Gleichstand ein (47.). Die Hausherren um Trainer Stefan Koska hatten aber auch passende Antworten parat, profitierten freilich auch weiter von der Abschlussschwäche der Gäste, trafen zum 29:26 (51.), profitierten von einer umstrittenen Zeitstrafe gegen Qendrim Alaj, der an der zu beurteilenden Situation gar nicht beteiligt war. Mit vorbildlicher Moral blieb der ThSV Eisenach II auf Tuchfühlung. Am Ende jubelte der HSV Ronneburg, der sich noch Hoffnungen auf den Meistertitel machen kann. Die Chancen auf eine Medaille sind auf Seiten des ThSV Eisenach II nach der Niederlage bei Familie Stölzner geschrumpft. 

Statistik

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HSV Ronneburg: Szlapka, Weihrauch; Eisenstein (5), Cieplinski (1), A. Stölzner (5), S. Stölzner (1), C. Stölzner (1), Alexy (8/2), Vogel (7), Stein, Bäumler, Seime (6), Olzmann 

ThSV Eisenach II: Büchner, Steppan; Gastrock-Mey (3), Brenner (5), Schnell (6), Cuturic, Urbach, Meyer, Müller, Schlotzhauer, Ukaj (6), Hennig, A. Alaj (7), Q. Alaj (6/5)

Siebenmeter: Ronneburg 2/3 – ThSV II 5/6

Zeitstrafen: Ronneburg 5 x 2 Min. – ThSV II 5 x 2 Min.

Schiedsrichter: Beyer/Scholz

Zuschauer: 200 

Th. Levknecht 

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