Riesenjubel in der Wartburgstadt! – Ziel erreicht

Der ThSV Eisenach spielt in der Saison 2011/2012 in der neuen eingleisigen 2. Handballbundesliga der Männer! Die Wartburgstädter nutzten ihren ersten Matchball, feierten vor der imposanten Kulisse von 2173 Zuschauern (an einem Mittwochabend!) in der heimischen Werner-Aßmann-Halle im Wiederholungsspiel gegen den TV Korschenbroich einen souveränen 33:25 (18:14)-Erfolg und haben mit nunmehr 40 Pluszählern die Tickets für die neue Liga in der Tasche.
Die Schützlinge des isländischen Trainers Adalsteinn Eyjolfsson blieben im zehnten Spiel in Serie (dabei neun Siege) ungeschlagen und kletterten mit diesem Doppelpunktgewinn auf Tabellenplatz 6 der 2. Handballbundesliga Süd.
Als Daniel Luther per Tempogegenstoß zum 27:17 (46.) einlochte, rollte die Laola-Welle über die Traversen. Adrian Wöhler auf Zuspiel von Eryk Kaluzinski von Linksaußen und Nick Heinemann mit einer technischen Delikatesse von Rechtsaußen erhöhten gar auf 29:17 (48.). Der größte Erfolg des so traditionsreichen Vereins seit dem Abstieg aus der 1. Bundesliga im Jahr 2004 war perfekt.

Schon Minuten vor dem Abpfiff lag sich die gesamte Eisenacher Wechselbank in den Armen, feierte die «völlig losgelöste» Kulisse mit standing ovations ihre Lieblinge, entrollten die Fans ein Transparent «Niemals 3. Liga», mit dem die Mannschaft um Kapitän Benjamin Trautvetter nach dem Abpfiff freudetrunken zur Ehrenrunde startete.
Adalsteinn Eyjolfsson, vor einem Jahr von Regionalligist SVH Kassel zum ThSV Eisenach gekommen, hätte vor Freude und Dankbarkeit wohl am liebsten jedem der 2173 Zuschauer die Hand geschüttelt. «Es ist einfach ein Traum, hier – bei einem solch lebendigen Traditionsverein – Handball spielen zu dürfen. Kompliment an die Mannschaft für die tolle Serie nach dem 19. Februar, der deutlichen Niederlage in Düsseldorf. Wir sind zu einem echten Kollektiv zusammen gewachsen, in dem sich Führungspersönlichkeiten entwickelt haben. Eine Mannschaft mit Disziplin und Leidenschaft, mit einem klaren Konzept. Kompliment an diesen Verein mit seinen fantastischen Fans, Dank an die Verantwortlichen und Sponsoren, Dank an alle, die zum Gelingen beigetragen haben», betonte ein erleichterter ThSV-Coach Adalsteinn Eyjolfsson.

Die Verantwortlichen um Präsident Gero Schäfer, Marketing-Geschäftsführer Karsten Wöhler und Trainer Adalsteinn Eyjolfsson haben wirtschaftlich und sportlich ganze Arbeit geleistet. Der Anhänger des ThSV Eisenach dürfen sich auf überaus attraktive Kontrahenten aus dem gesamten Bundesgebiet in der 20 Teams umfassenden Liga ab Ende August freuen. Dazu gehören dann die wieder belebten Derbys gegen Rostock und Schwerin ebenso wie die Treffen gegen TUSEM Essen, VfL Bad Schwartau und HSG Nordhorn. Der ThSV Eisenach ist dann wieder im gesamten Bundesgebiet unterwegs – damit sicherlich zusätzlich überaus interessant als Werbepartner!

Von Beginn vom Willen beseelt, alles klar zu machen
«Wir hatten von Beginn nicht den Hauch einer Chance. Eisenach erteilte uns eine Lektion, war in allen Belangen überlegen, von der Bewegungsgeschwindigkeit bis zur Aggressivität in den Zweikämpfen», gestand Khalid Khan, der Coach des TV Korschenbroich. Die Gäste waren für ihre Einwilligung zum Spielabbruch der Partie am ursprünglichen Termin 19. März aufgrund eines Herzinfarktes eines Zuschauers mit reichlich Beifall begrüßt und auch verabschiedet worden. Beide Mannschaften werden sich im nächsten Jahr wieder sehen.
Das Team vom Niederrhein hatte die Tickets für die neue Liga bereits in der Tasche. Khalid Khan wird auf dem Trainerstuhl von Kreisspieler Jörn Ilper (einst beim VfL Gummersbach) abgelöst. Welche Mannschaft Khalid Khan nächste Saison betreut, diese Frage ließ er zur Pressekonferenz unbeantwortet. «Ich weiß es noch nicht», so der 44-jährige Coach.

Die Eisenacher starteten furios, «zu wild» nach dem Geschmack ihres Trainers. Jedoch spürbar, sie wollten heute «den Sack zubinden». Und alle, die die Ränge dicht bevölkerten, krempelten ebenfalls von Beginn die Ärmel hoch. Auf der Woge der Begeisterung wurde das Team förmlich zum Sieg getragen!
«Zunächst litt noch der Spielfluss», konstatierte Adalsteinn Eyjolfsson. Da setzte zunächst Tomas Sklenak mit seinen individuellen Qualitäten und drei Treffern zum 3:1 (4.) die Segel auf Sturm. Da betätigte sich der erneut in Hochform präsentierende Torhüter Radek Musil als präziser Vorlagengeber für Adrian Wöhler (zum 5:2) und Nick Heinemann (zum 6:2), jeweils in der fünften Minute. In der Erfolgsformation der letzten Wochen schalteten die Eisenacher blitzschnell von Abwehr auf Angriff um. Der schnelle Girts Lilienfelds, seit Wochen in prächtiger Verfassung, netzte zum 10:5 (13.) ein. Auch eine offensive Deckung der Gäste gegen Tomas Sklenak und phasenweise zusätzlich gegen Girts Lilienfelds sowie personelle Wechsel im Abwehrverband (Marquardt), vermochten das Angriffsspiel der Eisenacher nicht entscheidend zu bremsen.
Aufgrund ihrer Qualität auf der Bank wechselten die Thüringer frühzeitig durch, verschafften Verschnaufpausen, brachten die Stärken eines jeden Spielers zielgerichtet zum Einsatz, Adrian Wöhler nutzte eine Ballstafette zum 13:9 (20.). Girts Lilienfelds legte das Leder zu Benjamin Trauvetter, der dieses unter Bedrängnis behauptete und zum 16:11 in die Maschen drückte (24.). Die Gäste sahen im gesamten Spielverlauf ihre Angriffszüge mit insgesamt neun Strafwürfen (!) belohnt, die David Breuer alle sicher verwandelte. Radek Musil und Stanislaw Gorobtschuk, die beiden ThSV-Schlußleute, hatten da keine Abwehrchance.

Mit viel Spielfluss zur 29:17-Führung
«Im zweiten Abschnitt warteten wir mit einem klar verbesserten Spielfluss auf, mit viel Bewegung und Aktionen über den Kreis und die Außen», freute sich ThSV-Coach Adalsteinn Eyjolfsson. Seine Schützlinge drehten nun richtig auf, überrollten die Gäste förmlich. Einzig der wuchtige Florian Korte vermochte Eisenachs Abwehr hin und wieder zu überlisten. «Wahrscheinlich hat eine gewisse Entspannung zu dieser enttäuschenden Vorstellung geführt», sinnierte TVK-Trainer Khalid Khan, bezeichnete die Partie als eine der schwächsten seines Teams in dieser Saison. Die Eisenacher kombinierten nach Herzenslust. Tomas Sklenak initiierte Angriffszug auf Angriffszug, bediente den eingewechseltebn Alexander Koke, der zum 20:15 (35.) traf, legte für Girts Lilienfelds (zum 24:17, 42.) und Eryk Kaluzinski (zum 25:17, 43.) auf. Die Gäste schienen angesichts der Dominanz der Gastgeber im Schockzustand. In Überzahl landete das Leder im Seitenaus. Dann ging es beim ThSV Eisenach ganz schnell, einfach zu schnell für den TV Korschenbroich, mit den Treffern zum 27:17 (Luther, 46.) und gar 29:17 (Heinemann, 48.).

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Der Zeitpunkt für Adalsteinn Eyjolfsson, sämtliche Wechselspieler am Triumph aktiv auf dem Parkett teilhaben zu lassen. Der auf Linksaußen eingewechselte Alexander Schiffner narrte die Gäste über die Mitte zum 31:22 (56.). Abwehrspezialist Till Bitterlich, im Saisonverlauf stets da, wenn er gebraucht wurde, traf zum 32:24 (58.). Rückraumspieler Roel Adams, der Niederländer, im Januar von Regionalligist Kassel gekommen, zeichnete sich für den 33:25-Enstand verantwortlich.

Blick auf das Saison-Halali
«Wir haben unsere interne Zielstellung noch nicht erreicht», betonte Korschenbroichs Trainer Khalid Khan mit Blick auf die für den TV Korschenbroich noch anstehenden Begegnungen in Groß-Bieberau und zuhause gegen die SG Haslach-Herrenberg-Kuppingen. «Es spricht für uns, mit kleinem Budget und kleinem Kader befinden wir uns in Schlaghöhe mit dem ThSV Eisenach, einem Traditionsverein, der mit einer solchen Anhängerschaft einfach in die 2. Liga gehört», fügte Khalid Khan an.
ThSV-Coach Adalsteinn Eyjolfsson betonte, «wir genießen erst einmal den Erfolg, konzentrieren uns dann auf das Auswärtsspiel am Samstag beim TV Hüttenberg. Wir wollen unsere Erfolgsserie bis zum Saisonende fortsetzen. Wir präsentieren den THSV Eisenach, werden auch beim Tabellenführer TV Hüttenberg unser Bestes geben».

Am Samstag, 15. Mai 2011 gastiert der ThSV Eisenach beim Tabellenführer TV Hüttenberg (Anwurf 18.00 Uhr) und kann das Zünglein an der Waage in Sachen Meisterschaft und direkter Aufstieg in die 1. Handballbundesliga Männer sein. Tickets für ThSV-Anhänger sind an der Tageskasse der Sporthalle in Hüttenberg (Sportzentrum in 35625 Hüttenberg, Hauptstraße 107) erhältlich.

Statistik
ThSV Eisenach: Musil, Gorobtschuk; Trautvetter (3), Sklenak (3), A. Wöhler (6), Koke (3/1), Luther (2), Bitterlich (1), Kaluzinski (4), Adams (1), Schiffner (1), Langhans, Heinemann (4), Lilienfelds (5),

TV Korschenbroich: Mayer, Bartmann; Fuchs. Deppisch (1), Gelbke, D. Breuer (9/9), Doetsch (3), Görden (2), M. Breuer, Piske (1), Marquardt (1), Ilper (2), Korte (7), Kasal

Siebenmeter: ThSV Eisenach 1/1; TV Korschenbroich 9/9

Zeitstrafen: ThSV Eisenach 3 x 2 min.; TV Korschenbroich 3 x 2 Min.

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