Sieg über Championsleague-Teilnehmer nicht überbewerten

ThSV Eisenach mit 27:26 (17:12) Testspielsieg über Zaparoshye

Ein Testspielsieg über einen starken Gegner, einen Championsleague-Teilnehmer, den wir allerdings nicht überbewerten dürfen,

leitete Velimir Petkovic, der Coach des ThSV Eisenach, sein Resümee ein.  Im Rahmen der Vorbereitung auf die Fortsetzung der Punktspiele in der DKB Handball-Bundesliga bezwang der ThSV Eisenach vor 541 zahlenden Zuschauern in der heimischen Werner-Aßmann-Halle den  HC Motor Zaparoshye mit 27:26 (17:12). Während seines Deutschland-Aufenthaltes hatte der ukranische Meister zuvor Testspielsiege über den SC Magdeburg, Frisch Auf Göppingen und HBW Balingen-Weilstetten gefeiert. Nach starken 40 Minuten, mit einer 23:17-Führung (42.), verloren die Eisenacher ihre Zielstrebigkeit und Paßgenauigkeit, leisteten sich zahlreiche Patzer.

Wir schlitterten in eine Krise, mit Fehlern und Fehlwürfen, gaben den komfortablen 6-Tore-Vorsprung noch aus der Hand,

ärgerte sich Velimir Petkovic. Die Ukrainer holten Treffer um Treffer auf.

In den Schluss-Sekunden hatten sie sogar die Chance zum Ausgleich,

stellte Velimir Petkovic nüchtern fest. Der letzte Ball des wurfgewaltigen Rückraumspielers Sergei Burka landete über dem von Jan-Steffen Redwitz vorzüglich gehüteten Eisenacher Kasten. Über weite Strecken funktionierte das Zusammenspiel zwischen Keeper und Abwehr. Jan-Steffen Redwitz wurde mit 20 parierten Bällen notiert, war neben Spielgestalter Bjarki Olafur Ragnarsson an diesem Tag eine konstante Größe. Bei allen anderen mitwirkenden Eisenachern wechselten Licht und Schatten. Linkshänder Partrik Hruscak, über weite Strecken im rechten Rückraum, startete mit drei Treffern, hatte dann Ladehemmung, fand zu Beginn der zweiten Halbzeit das Zielwasser wieder, war mit sechs eingenetzten Bällen bester Werfer der Partie überhaupt. Bogdan Crciotoiu, beim Test in Coburg sich eine Bauchmuskelzerrung zuziehend, kam nur zu Kurzeinsätzen. Branimir Koloper verfolgte aufgrund seiner auch im Fränkischen zugezogenen Außenbandverletzung die Partie nur als Zuschauer. Torhüter Svetislav Verkic war wegen eines Infektes gleich zuhause geblieben. Alle anderen standen im Aufgebot, kamen zu unterschiedlichen Einsatzzeiten. Entsprechend des Charakters der Partie testete Velimir Petkovic verschiedene personelle Varianten, auch einen Angriffs- und Deckungswechsel.

Einige „handballerische Leckereien“
Zu den Höhepunkten zählte im ersten Abschnitt das von Dirk Holzner nach einer Steilvorlage per Dreher markierte 9:6 (14.), der „trockene Wurf“ von Nicolai Hansen genau in den Winkel zum 13:9 (22.), die Parade von Schlussmann Jan-Steffen Redwitz bei doppelter Überzahl der Gäste (28.), der in Unterzahl über die Rechtsaußenposition von Tomas Urban erzielte Treffer zum 16:11(29.) und das nach schöner Ballstafette erzielten 17:11 durch Dirk Holzner von Linksaußen (30.). Olafur Bjarki Rahnarsson zeigte seine individuellen Fähigkeiten beim 18:12 (31.) und 19:13 (33.). Patrik Hruscak wuchtete zum 22:17 ein (40.). Der eingewechselte Marcel Schliedermann, phasenweise am Kreis oder im Rückraum, vollendete zum 23:17 (42.).

Erfolgsspur im Schlussabschnitt verlassen
Personelle Umstellungen bei den Gästen fruchteten. Die Eisenacher ließen gute Torchancen aus. ThSV-Coach Velimir Petkovic griff mit zwei Auszeiten binnen zwei Minuten (51./53.)  ein, veränderte sein spielendes Personal. Viel Beifall gab es für das Zusammenspiel zwischen Olafur Bjarki Ragnarsson und Nicolai Hansen zum 26:23 (54.). Der ukrainische Meister merkte, hier geht im Schlussgang noch was. Eine Ballstafette in Unterzahl zu Nicolai Hansen, der zum 27:24 einlochte (57.).  honorierten die Zuschauer mit Beifall. Doch es war Sand im ThSV-Getriebe. Der HC Motor Zaporoshje traf zum Anschluss. Der folgende Eisenacher Angriff endete mit einem Wurf neben dem Gästekasten. Eine gute halbe Minute vor der Sirene kamen die Gäste nochmals in Ballbesitz, die ihren Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Parkett nahmen. Ein strukturierter Angriffszug mit finalewm Wurf gelang allerdings nicht.  Juri Kobatko wurde mit 5 Treffern bester Werfer des Teams aus der Ukraine.

Richtungweisendes Heimpunktspiel
In der nächsten Woche wird es für den ThSV Eisenach ernst, 13 „Endspiele bis zum Klassenerhalt“ beginnen. Zum Auftakt steht am Samstag, 13.02.2016 um 19.00 Uhr in der heimischen Werner-Aßmann-Halle gegen den TBV Lemgo ein richtungweisendes Match an. Zeit bis dahin für Velimir Petkovic an Unzulänglichkeiten zu arbeiten, an Feinheiten zu feilen. Der Ticketverkauf für diese Partie – aber auch für alle weiteren Heimspiele – läuft auf Hochtouren.

Statistik
ThSV Eisenach: Redwitz, Römer; Wöhler, Luther, Celica (2), Ragnarsson (5), Schliedermann (1), Hansenb (3), Urban (4), Holzner (5/2), Heinemann, Mackovsek (1), Valiullin, Hruscak (6), Criciotoiu
Zeitstrafen: ThSV Eisenach 4 x 2 Min. – Motor Zaporoshje 3 x 2 Min.
Siebenmeter: ThSV Eisenach 2/2 – Motor Zaporoshje 2/1
Schiedsrichter: Große/Kreutz
Zuschauer: 541

Titelfoto: Eisenach Spielgestalter Bjarki Olafur Ragnarsson kann von Jevgeni Zhuk nicht mehr gestoppt werden

Foto 2: Nicolai Hansen beim Torwurf. Alex Sheveler (Nr. 10) kann nicht mehr eingreifen

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