Spielzüge zum Kreis gegen Erstligisten getestet

Weitere Erkenntnisse für ThSV-Coach Markus Murfuni nach 27:34 (13:16) gegen Erstbundesligist HSG Wetzlar

Ohne etliche Stammkräfte lieferten sich Zweitligist ThSV Eisenach und Erstligist HSG Wetzlar ein flottes Testspiel. Im ersten Abschnitt boten die Thüringer den Hessen noch weitestgehend Paroli, lagen zur Halbzeit auch nur 13:16 hinten, nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste ihre Torgefahr, waren mit ihren Distanzwürfen erfolgreich (22:33, 51.). Am Ende leuchtete ein 27:34 auf der Anzeigetafel der Werner-Aßmann-Halle.

Gratulation dem neuen THV-Vizepräsidenten Volker Krempel
Neben Sabine Schattenberg fungierte Volker Krempel am Kampfgericht. Dieser wurde kürzlich in das Ehrenamt des Vizepräsidenten des Thüringer Handballverbandes gewählt worden. ThSV-Präsident Shpetim Alaj gratulierte Volker Krempel mit einem kleinen Präsent und wünscht sich mit dem neuen THV-Präsidium eine konstruktive Zusammenarbeit.

Beide Trainer mit dem Test zufrieden

Ein guter Test für beide Teams. Der Erstligist setzte wie erwartet auf hohes Tempo. Wir haben wichtige Erkenntnisse in der Abwehr und im Angriff gewonnen. Im Training Erarbeitetes konnten wir bereits umsetzen, bilanzierte Markus Murfuni, der Coach des ThSV Eisenach.

Seine Schützlinge initiierten immer wieder Angriffszüge über mehrere Stationen zur von Hannes Iffert besetzten Kreismitte. Der gerade das 24. Lebensjahr vollendende ehemalige Kapitän der Eisenacher Jugendbundesliga-Mannschaft versenkte 5 Bälle (bei 7 Versuchen) oder wurde auf Kosten eines Strafwurfes gestoppt. Auf Rechtsaußen bekam Armend Alaj (2 Treffer aus 3 Versuchen) eine längere Einstzeit. Ante Tokic besetzte über weite Strecken den rechten Rückraum. Die kurz vor dem Weihnachtfest verpflichteten Neuzugänge Jannis Schneibel und Daniel Hideg (jeweils 4 Treffer) standen wieder gemeinsam auf dem Parkett. Auch der 17 Monate aus Verletzungsgründen fehlende Kristian Volar bekam wieder eine Einsatzzeit. Mit Ole Gastrock-Mey und Tom Steiner nahmen zwei Youngster aus den eigenen Nachwuchsreihen mit auf der Wechselbank Platz.

In punkto Torgefahr aus dem Rückraum offenbarten die Eisenacher noch deutliche Reserven. Da ließ die Effizienz zu wünschen übrig. Das lag aber auch am guten Tibor Ivanisevic im Kasten der HSG Wetzlar, der 16 Bälle parierte.

In ihm hatten wir einen starken Rückhalt im Tor, zollte Kai Wandschneider seinem Keeper Anerkennung.

Der Trainer der Hessen zeigte sich mit dem ersten Testspiel seines Teams im neuen Kalenderjahr zufrieden.

In den jungen Schiedsrichtern hatte die Partie zwei vorzügliche Leiter, wollte Kai Wandschneider in Richtung Toni Hempel (Thüringer Handball-Schiedsrichter des Jahres) und Tizian Tralles vermerkt wissen. In einigen Phasen der ersten Halbzeit agierten wir zu undiszipliniert, befand Kai Wandschneider mit Blick auf die Wurfversuche ins leere Tor.

Erfreut zeigte sich der deutsche Handballtrainer des Jahres 2013 und 2017 über die Leistung von Patrick Gempp, der im Sommer des Vorjahres von den Rimpar Wölfen gekommen war, durch eine Herzmuskelentzündung aber bisher kaum auf dem Parkett stand.

Er hat einen großen Schritt vollzogen, freut sich der Coach der Hessen über den Kreisspieler, der an diesem Abend 5 Treffer markierte.

Aus der großen Handball-Familie Klimpke kam erstmals der junge Ole Klimpke zum Einsatz. Torhüter Till Klimpke, ein heißer Anwärter auf künftige Aufgaben in der Nationalmannschaft, verfolgte das Testspiel nur von der Bank.

Auch Ivan Srsen hat mir in der ersten Halbzeit gefallen, konstatierte Kai Wandschneider zum 18-jährigen rechten Rückraumspieler, der vor der Saison aus Kroatien gekommen war.

Alexander Feld musste an diesem Tag im linken Rückraum ran.

Wir setzen auf einen klassischen Spielmacher. Da ist er in der Rangfolge derzeit die Nummer 3, erklärte Kai Wandschneider.

Das könne in der nächsten Saison nach personellen Veränderungen im Kader und auf dem Trainerstuhl anders werden, meint Kai Wandschneider. Nach der Saison ist für den allseits geschätzten Trainer Schluss bei der HSG Wetzlar. Nach neun Jahren endet die Ära von Trainer Kai Wandschneider bei der HSG Wetzlar. Der 61-Jährige, als Retter und Gestalter seit 2012 im Amt, hätte gerne weitergemacht, der Klub hat ihm aber mitgeteilt, dass er ohne ihn plant…

Auch Kristian Volar wieder mit Einsatzzeiten
Nach einer kurzen Abtastphase (3:3, 7.) übernahmen die Grün-Weißen aus dem benachbarten Bundesland das Sagen. Die Gastgeber, mit Adrian Wöhler auf Links- und Willy Weyhrauch auf Rechtsaußen, Daniel Hideg, Jannis Schneibel und Ante Tokic im Rückraum, Hannes Iffert am Kreis (in der Abwehr von Andrej Obranovic abgelöst) und Blaz Voncina im Tor beginnend, trafen sich beim Stand von 3:7 (10.) zu einer Auszeit. Die Dominanz der Gäste blieb. Beide Teams setzten vielfach auf Spielzüge zum Kreis. Der erfahrene Maximilian Holst vollendete über Linksaußen zum 7:12 (17.). Die gute Abwehr der Gäste im Zusammenspiel mit dem Torhüter stoppte Eisenachs Angriffszüge. Dem 9:15 durch Patrick Gempp (24.) ließen die Eisenacher Treffer durch den eingewechselten Armend Alaj, Hannes Iffert und Andrej Obranovic zum 13:15 (28.) folgen. Inzwischen hatte Kristian Volar die zentrale Aufbauposition übernommen.

ThSV Eisenach mit 5 Treffern in den 5 Schlussminuten zur Ergebniskosmetik
Kurz nach dem Seitenwechsel verwandelte Adrian Wöhler von der Siebenmeterlinke zum 14:16 (32.). Die Hessen, nun mit Olle Forsell-Schefvert, Magnus Frederiksson und Stefan Cavor, dann auch Alexander Feld, im Rückraum erhöhten den Angriffsdruck. Eisenacher Fehler wurden konsequent bestraft. Emil Mellegard schloss per Gegenstoß zum 15:22 (37.) ab. Auch die Fernwürfe zappelten im Eisenacher Kasten. Die ThSV-Akteure scheiterten auch aussichtsreich am Keeper der HSG Wetzlar. Der Zweitspielpfiff drohte, doch die Grün-Weißen netzten noch zum 18:25 ein (43.). Lehrbuchreif schloss die HSG Wetzlar ihre Konter ab. Forcierten die Eisenacher das Tempo, fanden auch sie Gelegenheiten zum erfolgreichen Torwurf, wie Ante Tokic beim 19:26 (45.). Nach dem 19:28 kehrte Routinier Baz Voncina in das Eisenacher Gehäuse zurück, vermochte aber die Treffer zum 21:30 durch Lars Weissgerber (50.) und zum 22:33 durch Stefan Cavor (54.) nicht zu verhindern. Doch danach wehrte der 37-Jährige noch 4 Bälle ab, seinen Teamkollegen gelangen noch 5 Treffer durch Willy Weyhrauch, Andrej Obranovic, Daniel Hideg und Jannis Schneibel (2) zum 27:34-Endstand.

Statistik
ThSV Eisenach: Voncina, Fehr; Volar, Iffert (5), Wöhler (5/3), Steiner, Hideg (4), Tokic (2), A. Alaj (2), Obranovic (3), Schneibel (4), Snajder (1), Weyhrauch (1), Gastrock-Mey
HSG Wetzlar: T. Klimpke, Ivanisevic; Feld (3), Srsen (1), Henningsson (2), O, Klimpke, Mirkulovski (1), Weissgerber (6/2), Holst (5/2), Frederiksen, Forsell-Schefvert (4), Gempp (5), Mellegard (3), Cavor (4)
Siebenmeter: ThSV Eisenach 3/4 – HSG Wetzlar 4/4
Zeitstrafen: ThSV Eisenach 8 Min. – HSG Wetzlar 4 Min.
Schiedsrichter: Hempel/ Tralles

Th. Levknecht

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