ThSV-B-Jugend lässt im zweiten Abschnitt nur noch 3 Gegentreffer zu

Nach 13:15-Rückstand noch klarer 28:18-Sieg über die SG Hermsdorf-Waidmannslust Berlin zum Auftakt in der Regionalliga Nordost

Was für ein verrücktes Handballspiel! Die Auftaktpartie der B-Jugend des ThSV Eisenach in der Regionalliga Nordost gegen die SG Hermsdorf-Waidmannslust Berlin lieferte das Lehrbeispiel für die Aussage von zwei grundverschiedenen Halbzeiten. Im ersten Abschnitt sahen die 13- bis 16-jährigen Talente des ThSV Eisenach gegen die körperlich überlegen Gäste kaum einen Stich, lagen nach einem 7:12 (20.) zur Pause mit 13:15 hinten. Im zweiten Abschnitt ließen sie, vornweg ein zur Glanzform auflaufender Keeper Bastian Freitag, nur noch 3 Gegentore zu, gingen als klarer 28:18-Sieger jubelnd vom heimischen Parkett. Elias Wöhler dirigierte das Angriffsspiel und versenkte selbst 10 Bälle. Linksaußen Julian Helm schloss konsequent ab, markierte 8 Treffer. Jacob Völksch (5 Treffer) beeindruckte mit Entschlossenheit beim Torwurf.

Wir waren im ersten Abschnitt zu nervös, zu angespannt, uns unterliefen einfache Fehler, wir fanden nicht zu unserem Spiel. Im zweiten Abschnitt fanden wir den Glauben an unsere eigenen Stärken. Nur drei Gegentore in den weiten 25 Minuten sprechen für unsere Abwehrstärke. Ein guter Torwart war ein wichtiger Rückhalt. Unsere gute Abwehrleistung setzen wir mit gut strukturiertem Angriffsspiel fort. Insgesamt bin ich mit unserem ersten Regionalliga-Punktspiel zufrieden, bilanzierte Matthias Bäurer, der Coach der ThSV-B-Jugend.

Harald Schneider, der Headcoach der Gäste, fasste prägnant zusammen:

Wer in der zweiten Halbzeit nur drei Bälle versenkt, alle Siebenmeter nicht unterbringt, frei vom Kreis scheitert, total verkrampft, nicht zum Spielfluss findet, der beendet die Partie als Verlierer.“

Die ThSV-Talente, mit Julian Helm auf Linksaußen und Emil Weiß auf Rechtsaußen, Hannes Beyer, Elias Wöhler und Emil Starke im Rückraum, Conrad Ruppert am Kreis und Bastian Freitag beginnend, setzten zunächst auf eine offensive Abwehrvariante. Die Gäste waren überrascht. Elias Wöhler verwandelte einen an Hannes Beyer verursachten Siebenmeter zum 4:2 (9.). Mit ihrer körperlichen Präsenz wuchernd, setzten die Gäste Eisenachs Offensive mächtig unter Druck, marschierten selbst mit viel Power in die Hälfte der Gastgeber. Verunsicherung und Verkrampfung machte sich in den ThSV-Reihen breit. Die Gäste aus dem Berliner Raum trafen vom 4:2 (9.) zum 6:10 (18.) und 7:12 (20.). Personelle und taktische Umstellungen auf ThSV-Seite fruchteten. Felix Cürten und Jacob Völksch brachten neuen Schwung. Elias Wöhler marschierte in die Nahtstellen der Abwehr, Julian Helm netzte über Linksaußen ein. Beim 13:15 zur Pause waren die Eisenacher auf Tuchfühlung.

ThSV Eisenach lässt 15 Minuten keinen einzigen Gegentreffer zu/ Zweite Halbzeit geht mit 15:3 an die ThSV-Talente
Wie umgewandelt kamen beide Teams aus den Kabinen. Der ThSV Eisenach war plötzlich Chef auf dem Parkett, die Gäste zeigten sich von Minute zu Minute verunsicherter. Eisenachs intensives Laufspiel, Ballstafetten bei hohem Tempo, Ideenreichtum beeindruckten die Altersgefährten der SG Hermsdorf-Waidmannslust Berlin. Elias Wöhler narrte die Gästeabwehr zum 17:16 (29.). Jakob Völksch beantwortete den Ausgleichstreffer mit dem 18:17 (30.). Eisenachs Abwehr hatte längst den Respekt abgelegt, wurde durch ihren in Serie mit Glanzparaden aufwartenden Keeper Bastian Freitag zusätzlich motiviert. Der in der 35. Minute erzielte 18. Treffer zum 20:18 blieb der letzte der Gäste. Diese hatten zudem bei am Holz landenden Bällen Pech. Die ThSV-Talente riegelten hinten ab, kombinierten mit Kreativität und Entschlossenheit im Vorwärtsgang. Die im ersten Abschnitt über weite Strecken dominierenden Handballtalente aus dem Berliner Raum wurden regelrecht überrollt. Elias Wöhler, Julian Helm und Jacob Völksch ließen das Netz im Gästekasten zum 23:18 (42.) und 26:18 (47.) zappeln. Der ins ThSV-Gehäuse eingewechselte erst 13-jährige Jakob Thiele wehrte einen Siebenmeter ab, bekam Sonderbeifall aus den eigenen Reihen und von den Zuschauerplätzen. Kyrill Höllein stellte mit seinem Treffer zum 28:18-Endstand einen im ersten Abschnitt für nicht möglich gehaltenen 10-Tore-Sieg her. Die zweiten 25 Spielminuten gingen mit 15:3 an den ThSV Eisenach!

Auswärtsspiel in der Lausitz
In die Lausitz geht es für die ThSV-B-Jugend zum nächsten Punktspiel in der Regionalliga Nordost. Der Lausitzer HC Cottbus ist am Sonntag, 19.09.2021 um 13.00 Uhr in der Lausitz-Arena Cottbus Gastgeber.

Statistik
ThSV Eisenach: Freitag, Thiele; Höllein (1), Weiß, Rehm, Beyer, E. Wöhler (10/4), Völksch (5), Ruppert, Baldeweg, Gröber (1), Cürten (2), Helm (8), Starke (1)
SG Hermsdorf-Waidmannslust Berlin: Sorg, Tomasik; Kalinowski (6/1), Brandt, Schmeling, Schneider, Bergmann (1), Bayer (3), Rohwetter, Große, Heymen (4), Splichal, Volk, Bader (4/1)
Siebenmeter: ThSV Eisenach 4/5 – SG Hermsd.-Waidm.lust 2/5
Zeitstrafen: ThSV Eisenach 10 Min. – SG Hermsd.-Waidm.lust 4 Min.
Schiedsrichter: Große/Luhn
Zuschauer: 55

Th. Levknecht

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