ThSV Eisenach beendet Testspiele mit 34:32 (14:15) -Erfolg beim Dessau-Roßlauer HV

Durchschnaufen bis zur Vorbereitung auf den Punktspielstart in Bietigheim

Zwischen dem mit 35:31 erfolgreich abgeschlossenen DHB-Pokal-Spiel beim VfL Lübeck-Schwartau und dem ersten Punktspiel am 11.09.2021 bei der SG BBM Bietigheim gastierte Handball-Zweitbundesligist ThSV Eisenach zu einem Benefizspiel zugunsten der Flutopfer beim Ligakonkurrenten Dessau-Roßlauer HV. Die Thüringer verließen die Anhalt-Arena als 34:32 (14:15) -Sieger.

Torwart-Trainer Wieland Schmidt mit ersten Ratschlägen

„Ich bin froh, die Vorbereitungsetappe mit einem Sieg abzuschließen. Erneut haben wir mehr als 30 Tore erzielt. Wir wissen, welche Mission vor uns steht. Wir starten mit gestärktem Selbstbewusstsein und einer Portion Mut in die neue Saison“, konstatierte Eisenachs Cheftrainer Markus Murfuni. Er gönnt seinen Schützlingen drei freie Tage, bevor das erste Punktspiel voll in den Fokus rückt. Im Blickpunkt in der Anhalt-Arena stand der junge Torhüter Johannes Jepsen, vom TuS Nettelstedt-Lübbecke ins Thüringische gekommen. Der 21-Jährige parierte während seines 30-Minuten-Einsatzes 12 Bälle, was einer Fangquote von 41 Prozent entsprach. Wieland Schmidt, der Olympiasieger von 1980 und neue Torwarttrainer des ThSV Eisenach, hatte sich direkt hinter dem Eisenacher Kasten postiert und Johannes Jepsen genau im Auge, gab nach dem Abpfiff erste Ratschläge. „Ich müsse bei Würfen von Außen länger stehen bleiben und insgesamt mehr die Ruhe bewahren“, berichtete Johannes Jepsen von der ersten Analyse des einstigen Weltklasse-Torhüters. Er freue sich riesig auf die Zusammenarbeit mit einer Legende. Wieland Schmidt wird mit den Eisenacher Keepern regelmäßig per Videoschalte die Spiele analysieren und periodisch zum Präsenztraining in der Werner-Aßmann-Halle sein.

DRHV-Coach Uwe Jungandreas hofft auf Lichtung seiner Krankenstation

„Das war Hochgeschwindigkeits-Handball. Bei dem hohen Tempo unterliefen beiden Mannschaften etliche Fehler. Jenes Team, das ein paar weniger Fehler machte, ging als Sieger vom Parkett. Wir fabrizierten 15 technische Fehler, die Angriffseffektivität lag bei 64 Prozent; damit ist kein Spiel zu gewinnen. Uns gelang es zudem nicht, die big Points zu setzen“, bilanzierte Uwe Jungandreas, der Coach des Dessau-Roßlauer HV. Er hat noch immer mit einer großen Liste verletzter und erkrankter Spieler zu kämpfen, hofft bis zum Saisonstart auf die Rückkehr des einen oder anderen Akteurs. „Gegen Eisenach saßen überwiegend Spieler auf der Bank, die noch kein einziges Zweibundesligaspiel absolviert haben“, erklärte Uwe Jungandreas.

Eisenach holt 5-Tore-Rückstand auf

„Auch das letzte Testspiel erfolgreich abgeschlossen zu haben, das lässt uns mit einem guten Gefühl in Richtung der Punktspiele blicken“, so Eisenachs Rückraumspieler Fynn Hangstein. „Wir wollen diese Partie zur Feinabstimmung in verschiedenen personellen Konstellationen nutzen“, hatte Eisenachs Trainer Markus Murfuni im Vorfeld wissen lassen. Da seine Mannschaft in exakt 4 Wochen zum Punktspiel in die Anhalt-Arena kommt, wollten sich die Eisenacher natürlich auch nicht allzu sehr in die Karten schauen lassen. Verschieden personelle und taktische Varianten wurden probiert. Kapitän Peter Walz und Martin Potisk reisten nicht mit nach Dessau. „Der Start in die Partie war nicht gut“, merkte Fynn Hangstein an. Nach zwei durch ihren Kapitän Vincent Sohmann verwandelten Siebenmetern führte der Gastgeber 5:2 (7.), nach von Yannick Pust abgeschlossenen Tempogegenstößen gar 8:3 (15.). „Doch wir kämpften uns zurück“, rekapitulierte Fynn Hangstein. Die Wartburgstädter beorderten neues Personal auf das Parkett. Danil Dicker, Jannis Schneibel und Alexander Saul dirigierten nun das Spiel aus dem Rückraum, Hannes Iffert besetzte die Kreisposition. Die Hausherren bekamen erhebliche Probleme, wussten sich nur auf Kosten von Strafwürfen zu helfen. Adrian Wöhler, im ersten Abschnitt auf Linksaußen, versenkte drei Siebenmeter, Willy Weyhrauch traf per Gegenstoß, Jannis Schneibel stibitzte sich in Unterzahl das Leder und lochte zum 9:9 ein (22.). Mit Yannick Danneberg, Max Scheithauer und Max Emanuel erhöhten die Gastgeber den Angriffsdruck, versenkten zum 13:11 (26.). Beim 14:14, Daniel Dicker hatte Alexander Saul bedient, leuchte wieder ein Gleichstand auf der Anzeigetafel. Ein verwandelter Siebenmeter ließ den Dessau-Roßlauer HV mit einer 15:14-Führung in die Halbzeitpause gehen.

ThSV-Keeper Johannes Jepsen hält und netzt selbst ein

Anzeige

Beide Teams erhöhten mit Wiederanpfiff das Tempo. Hannes Iffert traf im Doppelpack zum 15:16 (32.). Der zur Halbzeitpause eingewechselte ThSV-Keeper Johannes Jepsen wurde mehr und mehr ein Faktor. Nach einer seiner Paraden traf Alexander Saul im Gegenzug zum 18:19, Ante Tokic vollendete einen Konter über Daniel Dicker zum 18:20 (36.). Aber auch der Dessau-Roßlauer HV weiß mit Philip Ambrosis einen starken Keeper als Rückhalt. Jakub Hrstka brachte über Linksaußen die Gastgeber wieder mit 21:20 nach vorn (38.), scheiterte wenig später völlig frei am glänzend reagierenden Johannes Jepsen. Mit Power schloss Daniel Dicker zum 22:24 ab (46.). Von Adrian Wöhler und Ivan Snajder ausgelassene Siebenmeter brachten die Männer von der Wartburg nicht ins Straucheln. Ivan Snajder bewies seine Treffsicherheit von Linksaußen, war mit 8 Treffern Eisenachs erfolgreichster Werfer. Nach dem Ausgleichstreffer von Yannick Pust zum 25:25 schnappte sich Ivan Snajder erneut das Leder und versenkte vom Strich zum 25:26 (50.). Johannes Jepsen zirkelte das Leder aus dem eigenen Kreis in zum 25:27 in den verwaisen Gastgeberkasten (51.). Yannick Pust (insgesamt 9 Treffer) gelang für den Gastgeber der nochmalige Ausgleich (28:28, 54.). Nach Regelwidrigkeit an Fynn Hangstein verwandelte Ivan Snajder vom Strich zum 28:29 (55.), beantworte den erneuten Ausgleichstreffer mit platziertem Wurf von Linksaußen zum 29:30 (56.). erhöhte von der gleichen Position auf 29:31 (57.). Die Würfe der Hausherren wurden eine Beute von Johannes Jepsen. Der ThSV Eisenach gab die Führung nicht mehr aus der Hand. Fynn Hangstein netzte zum 29:32 (58.) und Malte Donker zum 30:33 (59.) ein. Ivan Snajder ließ mit seinem 8. Treffer das 31:34 folgen, ehe Max Emanuel zum Endresultat verwandelte.

Nach dem Abpfiff verabschiedeten sich die Eisenacher Spieler zu drei freien Tage. „Was danach kommt, das zählt“, gab Rene Witte mit auf den Weg. „Wir sind schnell zu einer Einheit zusammengewachsen, müssen an uns glauben, nie aufgeben“, ergänzte der Eisenacher Manager.

Statistik

Dessau-Roßlauer HV: Ambrosius, Malek; Hrstka (2/1), Sohmann (5/3), Bielzer (2), Haeske, Gansau (1), Danneberg (1), Neumann (1), Scheithauer (2), Emanuel (5), Pust (9),

ThSV Eisenach: Eichberger, Voncina, Jepsen (1); Iffert (3), Wöhler (3/3), Hangstein (2), Hideg (2), Tokic (1), Sousa, Dicker (4), Donker (1), Schneibel (3), Snajder (8/2), Weyhrauch (1), Saul (4)

Siebenmeter: Dessau-Roßlauer HV 4/5 – ThSV Eisenach 5/7

Zeitstrafen: Dessau-Roßlauer HV 6 Min. – ThSV Eisenach 10 Min.

Zuschauer: 193

 

Th. Levknecht

Anzeige
Anzeige