ThSV Eisenach besiegt den Lemgo-Fluch und verteidigt Tabellenplatz acht! 

Am Montagabend startete Handball-Bundesligist ThSV Eisenach fulminant in die  Rückrunde der laufenden Saison! Mit einem 34:31 (14:14) rangen die Wartburgstädter  den zuvor punktgleichen TBV Lemgo nieder und festigten ihren Platz in der oberen  Tabellenhälfte der „stärksten Liga der Welt“! 

Noch vor Spielbeginn ehrte der ThSV in Person von Geschäftsführer René Witte seinen  Vize-Weltmeister, Torhüter Matija Spikic, der beim Turnier im Januar mit der kroatischen  Nationalmannschaft bis ins Finale vorstieß. Tosender Applaus der 2.800 Eisenach-Fans  beflügelte den 28-Jährigen scheinbar auch im Spiel, insgesamt sollte er 13 Lemgoer  Würfe parieren. Linkshänder Bobby Schagen war der erste, der in Minute fünf an Spikic scheiterte. Kurz darauf eröffnete Marko Grgic das Eisenacher Torkonto bei seinem  energischen 1:1 in der siebten Spielminute. 

Strafwurf-Arie und Verletzungs-Comeback 

Nach einer Viertelstunde zogen die Gäste erstmals auf vier Tore weg, als Schagen von  Rechtsaußen zum 4:8 traf. Mit TBV-Holztreffer, einer Parade von Schlussmann Spikic  und einem Drei-Tore-Lauf, finalisiert durch Italiener Simone Mengon, kam der ThSV  wieder auf ein Tor ran und stellte auf 8:9. Dann drei Strafwürfe in Folge: Lemgos Samuel  Zehnder versenkte gegen Matija Spikic, Marko Grgic gegen Constantin Möstl und  nochmals Zehnder gegen Spikic – 9:11. Eisenachs silberbehangener Torhüter nahm dem  TBV mit zwei Wahnsinns-Paraden in Folge große Chancen ab und ermöglichte so trotz  Unterzahl den ersten Ausgleich zum 11:11, den Marko Grgic mit hohem Satz und sattem  Abschluss besorgte. Zwei Minuten vor der Halbzeitpause besorgte Simone Mengon mit  dem 13:12 die erste Thüringer Führung. Mit 14:14-Gleichstand gingen die Teams in die  Pause.

Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff trug sich mit Moritz Ende einer in die  Torschützenliste ein, der sich im Hinspiel gegen Lemgo Mitte November verletzt hatte  und seither eine Zwangspause einlegen musste. Kurz darauf betrat Handballikone Silvio  Heinevetter für den Siebenmeter Samuel Zehnders erstmals das Feld, und hielt prompt  gegen den Schweizer. 

Rückraumjuwel blitzt auf, junges Eisenach souverän 

Im direkten Gegenzug erzielte ein Eisenacher Rückraumjuwel seinen ersten  Pflichtspieltreffer: Nach überragender Vorbereitung bekam der 20-jährige Kroate  Aleksandar Capric seine Chance und traf direkt mit der ersten Szene zum 17:15. Grgic  stellte auf 19:16, Spikic parierte, Capric legte noch einen nach und traf traumhaft, vom  Holz sprang der Ball zum 20:16 ins Netz. Der ThSV spielte sich in dieser Phase in einen  Rausch, und schnupperte nach der hochgekochten Angstgegner-Frage am ersten Sieg  über Lemgo seit 2003. Beim 22:18 machte Capric nach gut 40 Minuten seinen dritten  Treffer des Abends und veredelte damit seinen enorm vielversprechenden Kurzeinsatz. 

In den entscheidenden Momenten des zweiten Durchgangs zeigte die junge und  hungrige Eisenacher Truppe immer und immer wieder beeindruckende Abgebrühtheit. Fynn Hangstein marschierte in Spielminute 47 über halbrechts zum 25:21-Torerfolg,  sechs Minuten später fand Rechtsaußen Moritz Ende Kapitän Peter Walz, der durch die  Beine von Torwart Urh Kastelic zum 28:25 netzte. Silvio Heinevetter nahm Zehnder noch  einen Strafwurf ab, Ende bekam den Ball beim 31:26 gerade so noch unter Kontrolle und  im gegnerischen Kasten unter. Lemgo konnte den Vorsprung zwar noch etwas  eindampfen, die Auswärtsniederlage aber nicht mehr verhindern. Der ThSV Eisenach  besiegte Lemgo am Montagabend mit 34:31.

„13 Punkte Abstand auf einen Abstiegsplatz, das ist aller Ehren wert“ – Fazit 

Linkshänder Malte Donker bilanzierte bei Dyn: „Wir haben hier zuhause einen kühlen  Kopf bewahrt, uns nicht mit den geworfenen Toren zufriedengegeben, sondern immer  nachgelegt. Unter der Kulisse ist es für uns natürlich auch leichter zu spielen.“ Angesprochen auf Marko Grgic und Simone Mengon (beide zehn Tore): „Sie sind sehr  wichtig für unser Spiel, tragen vorne und hinten schon in jungem Alter viel  Verantwortung. Wir sind alle sehr stolz, dass sie mit ihrer Nationalmannschaft bei der  WM dabei waren.“ 

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„Ich bin heute sehr zufrieden“, so ThSV-Trainer Misha Kaufmann. „Zum Start haben wir  viele freie Bälle verworfen, es in der Abwehr aber gut gemacht. Matija hat heute wichtige Bälle gehalten. Insgesamt haben wir die Aufgabe gut gelöst, ich bin sehr zufrieden mit  den Jungs. Unser Fokus geht jetzt voll aufs nächste Spiel.“ 

Geschäftsführer René Witte: „Ich kann Misha und dem Team zu dieser Leistung nur  gratulieren, es ist nie einfach, in eine Rückrunde hereinzukommen. Wir hatten ja auch  den einen oder anderen Ausfall, Ivan Snajder kam sehr kurzfristig, konnte aber gut  kompensiert werden. Filip Vistorop hat aus dem Trainingslager schon seine Verletzung  mitgebracht, bei ihm hat es leider noch nicht gereicht. Das hat das Team aber super  gelöst.“ Witte betonte: „Wir haben jetzt 13 Punkte Abstand auf einen Abstiegsplatz, das  ist aller Ehren wert.“ 

In der kommenden Woche ist der ThSV Eisenach erneut montags gefordert. Am 17.02.  reist der Kultklub in Blau zu Frisch Auf Göppingen, noch in der gleichen Woche empfängt  die Wartburgstadt dann am Freitagabend Derbyrivale Leipzig. Bis dahin verweilt  Eisenach vorerst auf dem achten Tabellenplatz in der „stärksten Liga der Welt“, mit  einem nun positiven Punktekonto, das mit dem Achtungserfolg über Lemgo auf 18:16  angewachsen ist.  

J. Gante

Statistik: 
ThSV Eisenach – TBV Lemgo Lippe 34:31 (14:14) 

ThSV Eisenach: Spikic (13 Paraden), Heinevetter (2 Paraden, davon 2 Siebenmeter);  Grgic (10/2), Mengon (10), Reichmuth (4), Capric (3), Ende (3), Walz (3), Hangstein (1),  Attenhofer, Meyer, Rokaric, Donker, Kurch, Snajder, Saul 

TBV Lemgo Lippe: Möstl (8 Paraden), Kastelic (2 Paraden); Zehnder (8/5), Suton (6),  Hutecek (4), Simak (4), Wagner (4), Schagen (3), Versteijnen (2), L. Carstensen,  Faust, Herseklioglu, M. Carstensen, Petrovsky 

Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah / Suresh Thiyagarajah 

Strafminuten: 1 x 2 Min. / 3 x 2 Min. 

Zuschauer: 2.800 (ausverkauft)

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