ThSV Eisenach bezwingt den EHV Aue – scheidet aber aus dem Turnier aus

Von hohem kämpferischen Einsatz geprägt war das Duell der alten Rivalen, Erstbundesliga-Aufsteiger ThSV Eisenach contra Zweitbundesligist EHV Aue. Nach einem 14:15-Rückstand zur Halbzeitpause drehten die Wartburgstädter im zweiten Abschnitt noch die Partie zum 28:24-Erfolg. Ausschlaggebend für die Wende vor knapp 500 Zuschauern in der Hörselberghalle in Wutha-Farnroda im zweiten Abschnitt waren zwei Einzelleistungen, die von Torhüter Svetislav Verkic (parierte u.a. drei Siebenmeter) und von Rückraum-Recke Azat Valullin, der erneut 8 Bälle einschmetterte. Bei den Erzgebirglern, die nur acht gesunde Feldspieler zur Stelle hatten, schwanden im Schlussgang die Kräfte. Der 18-jährige Sebastian Duschek und Bengt Bornheim wurden mit je 5 Treffern für den EHV Aue notiert.

Der ThSV Eisenach schied mit 4:2 Punkten aus dem Turnier aus. Als Erster der Gruppe 2 qualifizierte sich mit 6:0 Punkten der HSC Coburg für das Halbfinale. Die Franken bezwangen zum Abschluss der Vorrundengruppe 2 Lok Chelyabinsk klar mit 37:26 (20:17). Rückraumspieler Romas Kirveliavicius markierte 9, Kreisspieler Dominik Kelm 7 Treffer. Für den russischen Erstligisten netzte Roman Chychykalo 6 Bälle ein.

Harsche Kritik übte Velimir Petkovic, der Coach des ThSV Eisenach:

So geht`s nicht. Für viele unserer Neuzugänge ist es wohl ein gewaltiger Unterschied, Handball in Deutschland zu spielen. Das erfordert eine große Umstellung in punkto Einstellung und Disziplin, um in der 1. Bundesliga bestehen zu können. Da muss jeder seine Aufgaben erfüllen.

Runar Sigtryggsson, der Trainer des EHV Aue, zeigte sich mit dem Auftritt seines Teams gegen den ThSV Eisenach und bei allen Turnierspielen zufrieden. „Gegen Eisenach hatte ich nur noch acht gesunde Feldspieler und die zeigten sich dem Erstligaaufsteiger ebenbürtig. Am Ende fehlten freilich die Kräfte. Ein Lob an unsere 18-jährigen Eigengewächse Eric Töpfer, Sebastian Paraschiv und Sebastian Duschek. Die Turnierteilnahme, die Spiele unter Wettbewerbsflair, waren für uns eine optimale Standsortbestimmung“, resümierte Runar Sigtryggsson, vor einigen Jahren Spieler und Trainer beim ThSV Eisenach. Er führte in der vergangenen Saison den EHV Aue auf Platz 2, der besten Zweitligaplatzierung der Erzgebirgler seit 25 Jahren.

Nach hitzigem Auftakt auf das Handballspielen konzentriert
Treffen die alten Rivalen ThSV Eisenach und EHV Aue aufeinander, schlagen die Wellen hoch, „brennt die Luft“. Nach nicht einmal fünf Spielminuten kassierten die Erzgebirgler aufgrund ihrer ruppigen Spielweise bereits ihre zweite Zeitstrafe. Der ThSV Eisenach nutzte die Überzahl, um durch Nicolai Hansen, auf Zuspiel von Duskoi Celiuca, zur 4:1-Führung (7.). Der EHV Aue besann sich danach auf das Handballspielen. Und das können sie nämlich recht gut. In kleiner Besetzung, mit Arni Sigrtryggsson auf der mittleren Aufbauposition und dem sonstigen Regisseur Eric Meinhardt im linken Rückraum, gefielen sie mit flüssigem Angriffshandball. Youngster Sebastian Duschek zog erfolgreich aus dem rechten Rückraum ab, traf für seine Farben zum 5:6-Anschlußtreffer (13.). Der ThSV Eisenach hatte im Positionsangriff erhebliche Schwierigkeiten, den Zweitligisten auszumanövrieren. Mit gekonnten Angriffszügen zur Kreismitte hebelte der EHV Aue die Abwehr der Eisenacher aus. ThSV-Coach Velimir Petkovic versuchte mit personellen Wechseln Einfluss zu nehmen. Daniel Luther übernahm von Dusko Celica die Regierolle, musste nach einer Kartambolage fußverletzt vom Parkett. Marcel Schliedermann, ein etatmäßiger Mittelmann, verfolgte die Partie verletzt von der Bank nur in der Zuschauerrolle. Olafur Ragnarsson, der neue Stamm-Regisseur, steht nach einer Verletzung aus der Vorsaison noch nicht zur Verfügung. Mit einer offensiv ausgerichteten Deckungsvariante, Tomas Urban vorgezogen, vermochte der ThSV Eisenach das Angriffsspiel des EHV Aue nicht zu stoppen. Sebastian Paraschiv, der Youngster auf Linksaußen, schloss eine Ballstafette mit dem 10:10-Ausgleichstreffer für den EHV Aue ab. Arni Sigtryggsson und Kevin Roch brachten den EHV Aue gar mit 15:13 in Vorhand (30.). Nach Regelwidrigkeit am von Außen eingelaufenen Adrian Wöhler verwandelte Tomas Urban den fälligen Siebenmeter für den ThSV Eisenach als letzte Spielaktion der ersten Halbzeit.

Keeper Svetislav Verkic leitet die Wende ein
Das Signal zur Wende kam von Schlussmann Svetislav Verkic, der Eric Meinhardt einen Siebenmeter abkaufte (34.). Das animierte auch die knapp 500 Zuschauer, ihre Unterstützung für die Petkovic-Crew zu intensivieren. Azat Valullin traf zum 17:17 (34.). Sevetislav Verkic parierte den zweiten Strafwurf. Adrian Wöhler nutzte eine präzise Steilvorlage zum 20:19 für den ThSV Eisenach (39.). Fortan gaben die Wartburgstädter die Führung nicht aus der Hand, vertrauten den Wurfqualitäten ihres 2,07-Meter-Recken Azat Valullin, der zum 24:20 einschmetterte (45.). Die Thüringer scheiterten am Holz oder am eingewechselten EHV-Keeper Sveinbjörn Petursson. Die Erzgebirgler versenkten zum Anschlusstreffer (53.). Marcel Schäfer, für den EHV Aue gerade auf das Parkett gekommen, stoppte Eisenachs Bogdan Criciotoui sehr rustikal, kassierte eine Zeitstrafe. Tomas Urban verwandelte von der Siebenmeterlinie zum 25:23 für den ThSV Eisenach. Branimr Koloper schloss einen Gegenstoß zum 26:23 ab (55.). Bogdan Criciotoui erhöhte auf 27:23 (57.). Die Partie war zugunsten des ThSV Eisenach entschieden. Freude kam im Lager der Wartburgstädter nicht auf. Viel Arbeit wartet auf Velimir Petkovic und seine Schützlinge…

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ThSV Eisenach – EHV Aue 28:24 (14:15)

Statistik

ThSV Eisenach
Verkic, Redwitz, Römer (n.e.); Wöhler (2), Luther, Celica (4), Schliedermann (n.e.), Hansen (3), Urban (5/1), Holzner, Heinemann (n.e.), Koloper (2), Valullin (8), Criciotoui (4)

EHV Aue
Töpfer, Musil, Petursson; Schäfer, Meinhardt (3/1), Roch (4/1), Bornhorn (5), A. Sigtryggsson (1), Faith (4), Gunnarsson, Duschek (5), Paraschiv (1)

Siebenmeter
ThSV Eisenach 4/4 – EHV Aue 5/2

Zeitstrafen
ThSV Eisenach 3 x 2 Min. – EHV Aue 4 x 2 Min.

Schiedsrichter
Klinke/Klinke

Zuschauer
480

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