ThSV Eisenach dieses Mal mit mehr Cleverness

Wartburgstädter feiern 28:25 (14:14)-Sieg über den ASV Hamm-Westfalen • Ivan Snajder mit 100-Prozent-Wurfquote/ Keeper Blaz Voncina pariert 17 Bälle

Zum Abschluss einer englischen Woche bejubelte der ThSV Eisenach Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung am Ostersamstag einen 28:25 (14:14) -Erfolg über den ASV Hamm-Westfalen und bereitete seinem ehemaligen Spieler und langjährigem Physiotherapeuten Martin Münzberg ein vortreffliches Geschenk zum 50. Geburtstag.

Jeder unserer Spieler hat prächtig gekämpft, seinen Anteil an diesem Sieg, strahlte Eisenachs Ante Tokic.

In Ivan Snajder hatten die Wartburgstädter einen 100-Prozent-Mann. Für seine 9 Treffer benötigte er exakt die gleiche Anzahl an Würfen. Er verwandelte auch alle 4 seinem Team zuerkannten Siebenmeter.

Eine sehr gute Deckung in Kombination mit Torhüter Blaz Voncina bildete den Grundstein, stellte Daniel Dicker fest.

Der Österreicher im linken Rückraum netzte aus der Distanz ein, marschierte aber auch resolut zum gegnerischen Kreis und markierte 6 Treffer, sorgte im Deckungs-Innenblock mit für Stabilität.  In Glanzform präsentierte sich Eisenachs Keeper Blaz Voncina, der 17 seinen Kasten erreichende Bälle parierte (Fangquote von insgesamt 39 Prozent!), das Leder teilweise magisch anzog. In der 32. Minute lag der Oldie nach einem abgewehrten Ball schon in der Ecke, der Nachwurf landete genau dort und wurde eine erneute Beute des 38-Jährigen. Die Wartburgstädter kletterten mit nunmehr 23:27 Zählern auf den 9. Tabellenplatz und haben 8 Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Alex Saul und Ivan Snajder machen den Deckel drauf
Im Gegensatz zur Vorwoche im Traditionsderby gegen den EHV Aue (Endstand 24:24) ließen sich die Eisenacher in der Schlussphase nicht die Butter vom Brot nehmen.

Wir haben dieses Mal mehr Cleverness gezeigt, freute sich ThSV-Coach Markus Murfuni. Ein hart erkämpfter Sieg. Bis zur 55. Minute war die Partie offen. Wir behielten dann kühlen Kopf, nutzten die sich uns bietenden Chancen resolut, bilanzierte der kaum zustellende Eisenacher Kreisspieler Peter Walz.

Nach dem 22:22-Zwischenstand (49.) gelangen den Eisenachern mehr und mehr die big points.

Vorn schlossen wir konsequent ab, betonte Daniel Dicker.

Nach Eisenachs 25:22-Führung (53.) trafen die Gäste durch ihren starken Mittelmann Merten Krings (8 Tore) zum Anschlusstreffer (25:24, 55.Min.).  Nach Regelwidrigkeit am eingewechselten Jannis Schneibel („Bei Martin Potisk hatte die Wade zugemacht“, erläuterte Markus Murfuni den Wechsel.) netzte Ivan Snajder den fälligen Strafwurf zum 26:24 ein (56.). ThSV-Kapitän Alexander Saul, mit einer Oberschenkelverletzung in die Partie gegangen, mit vielen klugen Pässen, nahm Maß und ließ das Netz mit seinem 5. Treffer zum 27:24 zappeln (57.). Der 25. Treffer der Westfalen durch Jo Gerrit Genz (57.) und eine Zeitstrafe gegen seinen Innenblock-Mann Andrej Obranovic ließ die Eisenacher nichts ins Wackeln geraten, obwohl sie die letzten zwei Minuten in Unterzahl zu absolvieren hatten. Ein Ball von Marian Orlowski (7 Treffer) ging über das Eisenacher Gehäuse. Auch eine von ASV-Coach Michael Lerscht verordnete 4:2-Abwehr vermochte das Blatt aus Sicht der Gäste nicht mehr zu wenden. Ivan Snajder traf gar von Linksaußen zum 28:25 (60.) und dann war noch einmal Blaz Voncina zur Stelle.

Unsere 3-Tore-Führung in der ersten Halbzeit haben wir zu schnell aus der Hand gegeben. Im zweiten Abschnitt wechselten bei uns gute und schlechte Phasen. Wir brachten keine Konstanz auf das Parkett. Am Ende bekamen wir keinen Zugriff mehr. Letztendlich müssen wir uns an die eigene Nase fassen, bilanzierte Michal Lerscht, der Coach des ASV Hamm-Westfalen.

Beim 8:11 (21.) sah es für seine Schützlinge gut aus. Am Ende strahlten die Eisenacher um die Wette.

Beide Mannschaften waren in einer hochklassigen Partie taktisch super eingestellt. In entscheidenden Phasen waren wir cleverer, brachten unser Spiel auf den Punkt, fasste Eisenachs Manager Rene Witte die 60 Minuten zusammen.

Anfängliche Nervosität abgestreif

Zu Beginn waren wir nervös, gab Ante Tokic zu.

Die Mittwoch-Niederlage in Hüttenberg schien noch in den Eisenacher Köpfen umherzuspuken. Nach Ballgewinnen landete das Leder schnell wieder in den Gästereihen. Felix Storbeck, der Keeper der Westfalen, war zudem zur Stelle. Das 0:2 (Genz, 4. Min.) egalisierten der von Außen zur Mitte eingelaufene Ivan Snajder und der überwiegend die Regierolle einnehmende Martin Potisk mit ganz viel Willenskraft (2:2, 7. Min.).  Merten Krings brillierte bei den Gästen als leichtfüssiger, trickreicher und selbst den direkten Weg zum Tor suchender Spielgestalter. Mit dem 30-Jährigen, der zum Saisonende den ASV Hamm-Westfalen verlässt, hatte Eisenachs Defensive erhebliche Mühe. Er und Rückraum-Kollege Marian Orlowski sorgten für das 8:11 (21.). Eisenachs Daniel Dicker zog aus der Distanz erfolgreich ab. Schlussmann Blaz Voncina blieb nicht nur gegen Fabian Huesmann im Siebenmeterduell Sieger, er lief zu großer Form auf. Daniel Dicker und Peter Walz konnten nur regelwidrig gestoppt werden, Ivan Snajder versenkte die fälligen Siebenmeter. In einem „hitzigen Gefecht“ (Markus Murfuni) ahndeten die Unparteiischen Matthias und Sebastian Klinke Regelwidrigkeiten konsequent mit Siebenmeter-Entscheidungen und Zeitstrafen. Martin Potisk nutzte seine individuellen Qualitäten mit den Ausgleichstreffern zum 11:11 (25.) und 12:12 (26.). Mit Einläufern von den Außenpositionen sorgten die Eisenacher für Verwirrung in der Gästeabwehr. Das 13:14 durch Kreisläufer Jakob Schwabe (auf Zuspiel von Merten Krings) egalisierte Ante Tokic von Rechtsaußen zum 14:14-Pausenstand.

Blaz-Voncina-Gala mit 42%-Fangquote
Nach Wiederanpfiff brachte Mister 100-Prozent an diesem Tag den ThSV Eisenach beim 15:14 erstmals in Führung (31.). Dann folgte die Blaz-Voncina-Gala mit einer 42 % Fangquote im zweiten Abschnitt. Fabian Huesmann, ein sicherer Siebenmeter-Werfer, setzte das Leder gleich über den Voncina-Kasten (35.). Daniel Dicker (aus dem Rückraum) und Ivan Snajder (im Nachsetzen) besorgten Eisenachs erstmalige 2- Tore-Führung (18:16, 38.). Die Westfalen antworteten durch zwei von Marian Orlowski verwandelte Strafwürfe zum 18:18 (41.). Die Eisenacher legten vor, die Gäste glichen aus. Beim Hausherrn konzentrierte sich Peter Walz nun ausschließlich auf den Angriff, Andrej Obranovic löste den Saarländer im ThSV-Trikot für Abwehraufgaben ab. Peter Walz (auf Zuspiel von Alexander Saul) und Alexander Saul (aus dem rechten Rückraum) trafen zum 22:20 (47.). Die Protagonisten des ASV Hamm-Westfalen, Merten Krings und Marian Orlowski, glichen zum 22:22 aus (49.). Wenig später netzte Peter Walz vom Kreis zum 23:22 ein (50.). Diese Führung ließen sich die Thüringer nicht mehr nehmen.

Nach dem Dämpfer in Hüttenberg sind wir heute in der Entwicklung wieder ein Stück vorangekommen. Ein Sieg über den ASV Hamm-Westfalen ist alles andere als Selbstverständlich, konstatierte Markus Murfuni und gönnte seiner Crew zwei freie Ostertage.

Am Sonntag, 11.04.2021 geht es dann zum TV Emsdetten, einem um den Ligaerhalt ringenden Team mit etlichen Ex-Eisenachern….

Statistik
ThSV Eisenach: Voncina (1.-60./ 17 Parden); Eichberger (); Fehr; Volar, Iffert, Wöhler, Potisk (3), Hideg, Tokic (1), Dicker (6), Obranovic, Schneibel, Walz (3), Snajder (9/4, Weyhrauch (1), Saul (5)
ASV Hamm-Westfalen: Storbeck (1.-60./ 9 Paraden), Wesemann (bei 1 Siebenmeter/ 0 Paraden); Genz (4), Huesmann, Fuchs, Spieckermann, Fernandez (2), Schwabe (3), Krause, Krings (8), Pretzewofsky, Orlowski (7/2), Schoesse, Franke, Boenigk (1)
Siebenmeter: ThSV Eisenach: 4/4 (Snajder verwandelt 3 x gegen Storbeck u. 1 x gegen Wesemann) – ASV Hamm-Westfalen; 2/4 (Orlowski verwandelt 2 x gegen Voncina, Huesmann scheitert 1 x an Voncina und wirft 1 x gegen Voncina über das Tor)
Zeitstrafen: ThSV Eisenach: 12 Min. (Tokic, Dicker, Obranovic, Walz, Snajder, Weyhrauch je 2 Min,) – ASV Hamm-Westfalen: 6 Min. (Schwabe 4 Min., Fuchs 2 Min.)
Schiedsrichter: Matthias Klinke/ Sebastian Klinke
Zuschauer: keine

Th. Levknecht

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