ThSV Eisenach empfängt am 2. Weihnachtsfeiertag den HC Empor Rostock

Die 2. Handballbundesliga der Männer absolviert in diesem Kalenderjahr noch zwei Spieltage der Rückrunde. Der ThSV Eisenach empfängt dadurch im letzten Heimpunktspiel des Kalenderjahres 2014 am 2. Weihnachtsfeiertag, Freitag, 26.12.2014 in der Neuauflage eines alten Derbys den HC Empor Rostock (Anwurf ist um 19.30 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle). An den Saisonstart an der Ostseeküste erinnern sich die Wartburgstädter gern. Sie siegten in der Stadthalle der Ostseemetropole 36:25! „Wer soll uns stoppen“, glaubte mancher mit blau-weißem Herzen. Die Ernüchterung kam mit zwei Heimniederlagen, von denen besonders die gegen TuSEM Essen für Entsetzten sorgte. Das ThSV-Schiff fand nicht zum erhofften Kurs. Im Oktober handelten die Verantwortungsträger. Eine 4 ½-jährige Amtszeit von Adalsteinn Eyjolfsson als Trainer des Traditionsvereins von der Wartburg, mit dem Höhepunkt Aufstieg in die 1. Handballbundesliga nach der Saison 2012/2013 wurde beendet. Mit Velimir Petkovic wurde ein allseits anerkannter und erfahrener Trainer verpflichtet. Die Kritiker verstummten. „Ich bin aber kein Zauberer“, hatte Velimir Petkovic gleich zu Anfang erklärt. Der Haudegen sah, wo der Schuh drückt, welche Hebel zu lösen sind. Das Team glaubt wieder an sich. Doch es gab auch Rückschläge. Eine bärenstarke Leistung beim Ligaprimus SC DHfK Leipzig wurde im Schlussgang nicht mit den greifbaren Punkten beendet. Ein Desaster, der Auftritt in Coburg. Das tat richtig weh! Fortan ging es kontinuierlich aufwärts. Grandios der Pokalauftritt, wenn auch unbelohnt, gegen den SC Magdeburg. Jene Eisenacher Mannschaft, nahezu identisch mit jener, die in der Rückrunde der Vorsaison zur Halbzeit beim SC Magdeburg 4:21 hinten lag, brachte den aktuellen Tabellen-Vierten der 1. Bundesliga an den Rand einer Niederlage. Drei Tage später konnte sie nach Anlaufschwierigkeiten den Schalter zum Ligaalltag umlegen, bezwang die HG Saarlouis mit 39:30 (20:19) und kletterte auf den 7. Tabellenplatz.
Die Erfolgsserie soll fortgesetzt werden. Doch Vorsicht! Das Team von der Waterkant hat inzwischen auch einen neuen Mann auf der Kommandobrücke. Ex-Nationalspieler Aaron Ziercke ist inzwischen verantwortlicher Coach, versucht die Empor-Kogge auf Kurs zu bringen. Am vergangenen Wochenende verfehlte sie eine faustdicke Überraschung haarscharf. Nach einer 18:11-Führung unterlagen die Rostocker noch bei der HSG Nordhorn-Lingen mit 23:25. Sie werden in Eisenach alles versuchen, um sich für die Niederlage vom August zu revanchieren. Die Thüringer werden vermutlich die zuletzt erfolgreiche Formation aufbieten können.
Eintrittskarten sind vorab online unter www.thsv-eisenach.de und am Spieltag ab 18.15 Uhr an der Tageskasse der Werner-Aßmann-Halle erhältlich.

Am Rande der überaus gelungenen Team-Weihnachtsfeier im Gasthaus „Zum Waldbad“ in Wutha-Farnroda (OT Mosbach) sprachen wir mit Velimir Petkovic, dem Coach des ThV Eisenach:

Ihr Team feierte gegen die HG Saarlouis einen 39:30-Erfolg, aber erst nach zähflüssigem Start. War es das erwartet schwere Spiel?
Es war so zu erwarten, drei Tage nach dem Pokal-Kampf gegen den SC Magdeburg, der ganz viel Kraft gekostet hatte. Hinzu kam die emotionale Enttäuschung nach dem Ausscheiden aus dem DHB-Pokal. Wir haben gegen die Saarländer 30 Minuten gebraucht, um uns von dieser Last zu befreien, zu unserem Spiel zu finden. Im zweiten Abschnitt haben wir dann mit viel Leidenschaft den völlig verdienten Sieg verbucht.

Ein Mann, der bisweilen „nur“ als Abwehrspezialist galt, markierte 8 Treffer, wartete auch in den Wochen unmittelbar zuvor mit Offensivqualitäten auf. Die Rede ist von Branimir Koloper. Wie kommt es zu dieser Wandlung?
Ich habe ihm Vertrauen auch für den Angriff geschenkt. Er zahlt dieses Vertrauen Woche für Woche zurück. Ich freue mich auf die Zeit der Fortsetzung der Punktspiele im neuen Kalenderjahr, wenn wir mit drei sehr guten Kreisläufern arbeiten können. Ich brauche Kreisläufer, die in beiden Richtungen arbeiten können, vorn und hinten, im Angriff und in der Abwehr.

Am 2. Weihnachtsfeiertag kommt der HC Empor Rostock in die Werner-Aßmann-Halle. Im letzten Heimspiel des Kalenderjahres erwarten alle im Eisenacher Lager den sechsten Sieg in Serie, doch der wird nicht im Vorbeigehen gelingen…?
Alle Mannschaften in der Liga weisen Qualität auf. Die Partie gegen die Ostseestädter wird eine schwere Aufgabe. Alle Teams reisen nach Eisenach besonders motiviert, wollen es dem Favoriten – und das sind wir – so richtig zeigen, sind hoch motiviert. Der HC Empor Rostock rang im Saisonverlauf um seine Form, kann einen Aufwärtstrend aufweisen. Am vergangenen Spieltag verfehlten die Rostocker bei der HSG Nordhorn-Lingen eine greifbare Überraschung. Sie werden in Eisenach mit Vehemenz ihre Chance suchen. Zusätzliche Brisanz, die Partie zwischen dem ThSV Eisenach und dem HC Empor Rostock ist das Aufeinandertreffen von zwei Traditionsvereinen aus dem Osten, die Neuauflage eines alten Derbys. So dürfte auch Derbyatmosphäre angesagt sein! Klar ist, wir wollen unsere Erfolgsserie fortsetzen, keine Überraschung zulassen!

Es wurde sehr aufmerksam und positiv registriert, Sie verfolgten am vergangenen Wochenende zwei Nachwuchsspiele live in der Halle, waren beim überraschenden 26:25-Sieg der B-Jugend in der Mitteldeutschen Oberliga über den amtierenden Deutschen Meister und Tabellenführer SC DHFK Leipzig sowie ebenso bei der hauchdünnen 32:34-Niederlage der A-Jugend in der Jugendbundesliga gegen die Altersgefährten des souveränen Tabellenführers SC DHfK Leipzig zugegen. Welchen Eindruck haben Sie vom Nachwuchs des ThSV Eisenach?
Ich freue mich, die Zeit gefunden zu haben, mir persönlich einen Eindruck vom Nachwuchs zu verschaffen. Vor zwei Wochen hatte ich schon die C-Jugend gesehen. Der Zweitligaspielplan erlaubt es selten, den Nachwuchs selbst unter die Lupe zu nehmen. Es ist wichtig, dass ich mich persönlich davon überzeuge, was kommt aus den eigenen Nachwuchsreihen nach. Im A-Jugend-Spiel habe ich mindestens zwei bis drei junge hoffnungsvolle Talente gesehen, die bereits im Januar bei der Vorbereitung des Bundesligateams dabei sein sollten. Spieler aus unserem Nachwuchs, aus unserer Jugendabteilung können und sollen den Sprung in die 1. Mannschaft schaffen!

Th. Levknecht

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