ThSV Eisenach empfängt zum Aufsteigerduell HBW Balingen-Weilstetten

Wartburgstädter weiter ohne Jannis Schneibel und Marko Grgic • ThSV-Coach Misha Kaufmann spricht zur Lage vor dem 5. Spieltag

Der HBW Balingen-Weilstetten und der ThSV Eisenach sind im Sommer gemeinsam aufgestiegen. Beide Teams sind mit 4:4 Punkten in die 1. Liga gestartet. Am Freitag, 15.09.2023 treffen sie um 20.00 Uhr im Thüringer Handballtempel, der Werner-Aßmann-Halle aufeinander. In der Vorsaison trennten sich beide Teams jeweils Remis. Bei der Neuauflage haben beide einen Doppelpunktgewinn im Visier.

Tickets sind im Vorverkauf online unter www.thsv-eisenach.de, in der ThSV-Geschäftsstelle und an der Abendkasse erhältlich. Der ThSV Eisenach bittet seine Zuschauer die Parkplätze „Spicke“ in der Adam-Opel-Straße sowie der Dualen Hochschule in der Eberstraße und der Amrasstraße zu nutzen. Die Parkplätze um die Werner-Aßmann-Halle und der „Schotterplatz“ im Sportzentrum Katzenaue sind Parkkarten-Inhabern vorbehalten.

© Frank Arnold • sportfotoseisenach / ThSV Eisenach
Torgefährlicher Regisseur: Eisenachs Manuel Zehnder.

„Galier“ wollen dieses Mal länger bleiben

Das Gastspiel in der stärksten Liga der Welt soll dieses Mal von Dauer sein, so die Ansage der „Gallier“.

Hierzu wurden gezielt erfahrene Verstärkungen aus Zagreb und Leipzig geholt. Bei den Neuverpflichtungen wurde ins „obere Regal“ gegriffen. Neben den championsleagueerfahrenen Csaba Leimeter und Nikola Grahovac (beide aus Zagreb) wechselte vom Ligarivalen SC DHfK Leipzig Keeper Mohamed El-Tayar ins Schwäbische und ist derzeit die Nummer 1 im Tor. Auf Rechtsaußen ersetzt der Südtiroler Leo Prantner (Cuensa/Spanien) den nach Leipzig abgewanderten Moritz Strosack. Einer von vier Abgängen, zu denen auch der Ex-Eisenacher Kristian Beciri gehört.

Unsere Stärke muss die Defensive plus Gegenstoß sein, fordert Jens Bürkle.

Das schnelle Gegenstoßspiel war schon in der Vorsaison das Markenzeichen. Im Positionsangriff setzen die Schwaben auf die Zagreb-Achse mit Regisseur Filip Vistorop, der bereits in der Vorsaison vom kroatischen Topklub zum HBW wechselte, und den beiden Neuzugängen Leimeter (Rückraum rechts) und Grahovac (Kreis). Nach dem dritten Erstligaaufstieg seit 2006 haben die „Gallier“ das Gros der Leistungsträger der Aufstiegssaison gehalten, schicken einen physisch starken Kader ins Rennen, präsentieren sich gereifter. Sie werden am Freitagabend wahrscheinlich mit voller Kapelle auflaufen.

© Frank Arnold • sportfotoseisenach / ThSV Eisenach
Eisenachs Kreisläufer Justin Kurch.

ThSV Eisenach wahrscheinlich mit dem Aufgebot der Vorwoche

Der ThSV Eisenach wurde nach den ersten drei Spieltagen geradezu mit Lob überschüttet. Das ist ihm nicht gut bekommen. In der Schwaben-Metropole, beim TVB Stuttgart, setzte es bei der 22:28-Niederlage einen Dämpfer. ThSV-Coach Misha Kaufmann hat mit seinem Team die Partie ausgewertet. Er wird am Freitagabend vermutlich den Kader der Vorwoche zur Verfügung haben. Jannis Schneibel (langzeitverletzt) und Marko Grgic (erkrankt) fehlen.

ThSV-Coach Misha Kaufmann äußerte sich zur aktuellen Lage:

Beide Aufsteiger sind mit 4:2 Punkten gestartet, stehen vor dem direkten Duell bei 4:4 Zählern. War dieses Ergebnis ein Wunschtraum oder hatten Sie damit gerechnet? 

Wir wären schlecht beraten, wären wir nicht überzeugt, auch in dieser Liga Spiele gewinnen zu können. Ich investiere alles, damit meine Mannschaft erfolgreich ist. Ich habe vorab nichts ausgerechnet, das sollen andere machen. Ich will jedes Spiel gewinnen, mit 100 Prozent Herz, Leidenschaft und Akribie. Egal wie klein die Siegchance ist, wir wollen sie ergreifen.

Was waren die wichtigsten Punkte, an denen Sie nach dem Aufstieg gearbeitet hatten? 

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Es galt, die neuen Spieler schnellstmöglich zu integrieren, die seit 2 ½ Jahren uns prägende Mentalität auszubauen, zu feilen, zu verbessern, damit ein klares taktisches Bild entsteht.

Meist werden die Aufsteiger als erste Kandidaten genannt, die einzig gegen den Abstieg kämpfen. Was setzen Sie für Ihre Mannschaft in dieser Spielzeit dagegen? 

Ich würde das Wort „meist“ streichen. Aufsteiger werden immer als erste Abstiegskandidaten genannt. Ja, wir sind gut gestartet, das heißt aber nicht, dass wir nicht gegen den Abstieg spielen. Die 4 Pluszähler zum Saisonstart sind eine schöne Momentaufnahme. Ich rate dringend davon ab, sie als selbstverständlich einzustufen. Das ist eine gefährliche Situation. Die Medien haben uns hochgejubelt, meine Mannschaft agierte in Stuttgart fahrlässig, setzte vieles nicht um und quittierte das mit einer 22:28-Niederlage. Mein Job ist es, sie wieder auf die richtige Spur zu bringen. Auf was setzen wir? Wir probieren was Neues, sind mutig, arbeiten zugleich sehr detailliert. Wir machen ein paar Sachen anders als die Konkurrenz. Das Team steht ganz oben. Jeder bringt seine Fähigkeiten, sein Optimum ein, um zu punkten.

Werden in dieser Saison mehr Mannschaften um den Klassenerhalt kämpfen als 2022/23? 

Mit diesem Thema beschäftige ich mich nicht.

Was macht Ihre Mannschaft aktuell stark, wo sehen Sie die Stärken von Balingen? 

Unsere Abwehr macht uns stark. Aus ihr ziehen wir viel Kraft. Wir bauen zugleich auf ein diszipliniertes Angriffsspiel. Dass der HBW Balingen-Weilstetten eine Top-Mannschaft ist, hat er in der Vorsaison gezeigt. Wir spielten beide Male Remis. Ihre Qualitäten hat sie auch zum Saisonstart 2023/2024 gezeigt. In ihr stehen Klasse-Spieler. Ich rechne mit einem engen Spiel. Wir müssen die erste und zweite Welle unterbinden, die Gäste nicht ins Tempospiel kommen lassen. Sie bauen, ähnlich wie wir, auf eine starke Abwehr. Doch wir gestalten unsere Abwehr anders.

Beide Duelle in der Vorsaison endeten in der 2. Handballbundesliga Remis, deutet sich nun wieder ein Unentschieden an, oder gibt es einen Favoriten? 

Nein, das glaube ich nicht. Wir sind in dieser Liga in keinem Spiel Favorit.

Welche Rollen spielen in die Fans in dieser Partie? 

Eine entscheidende. Unsere Halle bildet einen gewaltigen Rückhalt. In Eisenach muss man uns als Mannschaft und auch die Halle besiegen. Und das wird keine einfache, sondern eine extrem schwere Aufgabe. 

© Frank Arnold • sportfotoseisenach / ThSV Eisenach
Im rechten Rückraum gefordert: Eisenachs Linkshänder Malte Donker.

Th. Levknecht

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