ThSV Eisenach gastiert beim Überraschungs-Tabellenführer

DJK Rimpar Wölfe empfangen in Würzburg die Wartburgstädter/Spitzenspiel steht unter einem sozialen Motto

Nach fünf Spieltagen führten zwei Teams mit 10:0 Zählern völlig ohne Makel die Tabelle der 2. Handballbundesliga der Männer an. Konnte dies vom SC DHfK Leipzig erwartet werden, so führt aufgrund des besten Torverhältnisses doch sehr überraschend der DJK (Deutsche Jugendkraft) Rimpar Wölfe gar die Tabelle an. Der Aufsteiger des Vorjahres aus einem 8.000-Seelen-Ort im unterfränkischen Landkreis Würzburg im Norden Bayerns sorgt für Furore. Spätestens nach dem 28:25-Auswärtssieg bei der bis dato ebenfalls verlustpunktfreien HSG Nordhorn-Lingen horcht die Liga auf. «Das ist kein Zufall. Das ist ein Beleg für Qualität», betont Adalsteinn Eyjolfsson, der Coach des ThSV Eisenach. Seine Mannen gastieren am Sonntag, 28.05.2014 beim Überraschungs-Tabellenführer. Die Partie wird in Würzburg, in der über 3.000 Zuschauer fassenden sOliver-Arena (Stettiner Straße 1) ausgetragen. Die Euphorie vor Ort ist groß. Zu Wochenbeginn waren bereits 1.500 Tickets im Vorverkauf abgesetzt. Auf dieser Euphoriewelle wollen die Gastgeber, die noch in der Saison 2010/2011 in der Oberliga Bayern an den Start gingen, auch den Erstligaabsteiger von der Wartburg in die Knie zwingen. «Für diesen Event zieht der Tross des unterfränkischen Tabellenführers zum ersten Mal in dieser Saison in die Würzburger sOliver Arena. Das Zuschauerinteresse für dieses Spiel ist groß“, gibt Wölfe-Geschäftsführer Daniel Sauer im Vorfeld zu verstehen. „Nicht nur wegen des attraktiven Gegners, der im Vorjahr noch in der stärksten Handballliga der Welt um Punkte gekämpft hat, sondern auch weil unsere Jungs richtig stark in die Saison gestartet sind und sich die Möglichkeit geschaffen haben, um sich im Vorderfeld der Tabelle festzubeißen“.

ThSV Eisenach peilt 3. Sieg in Folge an
«Wir wollen diese Euphorie bremsen», lautet die feste Absicht des Eisenacher Trainers. Er hat per Video den Tabellenführer unter die Lupe genommen. «Wir müssen in der Abwehr auf alle taktischen Varianten der Gastgeber Antworten finden. Aus dem Rückraum beeindruckte Steffen Kaufmann. Das Kreisläuferspiel wird stets forciert», hat Adalsteinn Eyjolfsson ausgemacht. Sebastian Kraus, der Mittelmann, rangiert mit 36 Toren auf Platz 2 der Torjägerliste der Liga. Torhüter Max Brustmann erhielt nicht nur beim Coup in Nordhorn Bestnoten. «Wir müssen eine Top-Leistung abrufen, um was Zählbares zu holen», betont Adalsteinn Eyjolfsson. Genau das will der ThSV Eisenach: im dritten Auswärtsspiel der Saison den dritten Auswärtssieg und zugleich den dritten Sieg in Folge. Außerdem, der Kontakt zu den Aufstiegsplätzen soll nicht verloren gehen. Der 26:20-Heimerfolg über den TV Großwallstadt hat allen in Eisenach sehr gut getan. In Würzburg wollen die Thüringer an ihre famosen Auswärtsauftritte beim HC Empor Rostock (36:25) und Eintracht Hildesheim (29:14) anknüpfen. Routinier Hannes Jon Jonsson und der junge vor Saisonbeginn vom VFL Bad Schwartau gekommene Marcel Schliedermann sollen die Rolle des Spielgestalters ausfüllen. «Zwei ganz unterschiedliche Typen, das uns Variieren lässt», erklärt Adalsteinn Eyjolfsson auf seine beiden Regisseure angesprochen. Der Isländer hofft, Kreisspieler Nicolai Hansen (grippaler Infekt) und Rechtsaußen Nick Heinemann (Schulteverletzung) sind bis Sonntag voll einsatzfähig, sodass der komplette Kader der ersten fünf Runden zur Verfügung stehen sollte. Die Eisenacher setzen zugleich auf das sich zuletzt gut ergänzende Torhüterduo Rene Villadsen und Stanislaw Gorobtschuk.
Auf der Langzeitverletztenliste stehen weiterhin Kapitän und Kreisspieler Benjamin Trautvetter sowie die Rückraum-Asse Tomas Sklenak und Dener Jaanimaa. Die Kreuzbandrisse zum Pausieren zwingen. Manager Karsten Wöhler wagte erste Prognosen zur zeitlichen Rückkehr: « Benjamin Trautvetter hat mit leichten Lauftraining begonnen. Wir hoffen, ihn in fünf bis sechs Wochen wieder dabei zu haben. Bei günstig verlaufender Reha könnte Tomas Sklenak eventuell im November auf das Parkett zurückkehren. Dener Jaanimaa wird wohl erst im Februar wieder dabei sein.»

«Hilfe im Kampf gegen den Krebs»
Die Begegnung gegen das sportliche Aushängeschild Thüringens ist für die Rimparer Wölfe nicht alleine wegen der tabellarischen Gegebenheit als Spitzenspiel der 2. Handball Bundesliga etwas Besonderes, sondern auch wegen des sozialen Aspektes, für welchen diese Partie von den Wölfen und dem Verein „Hilfe im Kampf gegen den Krebs“ auserkoren wurde. Die ganze Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Würzburger Oberbürgermeisters Christian Schuchardt und bietet neben Spitzenhandball ein breites Rahmenprogramm. Zusätzlich zur einmaligen Trikotwerbung für den guten Zweck, wird auch ein Teil der Einnahmen verwendet werden, um das neue Projekt zur Entlastung krebskranker Mütter an der Würzburger Universitätsfrauenklinik zu unterstützen.

Tickets noch an der Tageskasse
Tickets auch noch am Spieltag ab 15.30 Uhr an der Tageskasse der s.oliver-Arena in Würzburg (Stettiner Straße1)

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