ThSV Eisenach gegen Kronau/Östringen

Der ThSV Eisenach sucht gegen Kronau/Östringen die richtige Standortbestimmung.

„Immer wenn wir im Verlauf der Saison rechnerisch die Chance hatte, ganz oben mitzumischen, versagte die Mannschaft, stellte sich selbst ein Bein“, orakelt Runar Sigtryggsson, der Spielertrainer des ThSV Eisenach. Jüngster Beweis: Nach drei Siegen in Folge, darunter der 26:25 Coup bei der TSG Friesenheim, ein damit verbundenes Klettern auf Tabellenrang 5, folgte der Absturz, das 23:36 Desaster im hessisch-thüringischen Nachbarschaftsderby bei der HSG Gensungen/Felsberg. „Das war ein Schritt in die Vergangenheit, vergleichbar mit unserem peinlichen Auftritt in Balingen. Eigentlich dachte ich, wir wären ein gehöriges Stück weiter“, stellt Runar Sigtryggsson zerknirscht fest. Wo die Mannschaft momentan leistungsmäßig steht, ist daher ungewiß. „War die klare Pleite in Gensungen nur ein kollektiver Aussetzer“, fragen sich die ThSV-Anhänger.

Zur Standortbestimmung kommt am morgigen Freitag, 18.02.05 um 19.30 Uhr mit der SG Kronau/Östringen ein Leidensgefährte der Vorsaison. Die „Kröstis“ mußten zusammen mit dem ThSV Eisenach in den sauren Apfel des Abstiegs aus der 1. Bundesliga beißen. Beide hatten sich vor der Saison die sofortige Rückkehr auf die Fahnen geschrieben. Die Wartburgstädter verabschiedeten sich frühzeitig von Trainer Zlatko Feric – und auch vom Gedanken an den Wiederaufstieg. Die SG Kronau/Östringen etablierte sich von Beginn im Spitzenfeld, konnte dennoch nicht die eingeplante Rolle spielen. „Mit Trainer Volle durchstarten“, hieß die Devise. Zum Jahreswechsel trennte sich Kronau nach einigen Punkteinbußen von dem Franzosen, holte mit Rolf Bechthold einen (alten) neuen Trainer auf die Kommandobrücke. Mit einer neuen Dynamik soll über Relegationsplatz 2 die Rückkehr ins Oberhaus gelingen. Das Comeback von Rolf Bechthold auf der Bank verlief beim 33:30 am vergangenen Wochenende über Oßweil vielversprechend. Auch der Ex-Eisenacher Steffen Ahrens ist unter Bechthold wieder in den Zweitligakader zurückgekehrt. Mit dem 40-jährigen Gudmundur Hrafrkelsson steht eine lebende Legende im Tor. Er absolvierte seit 1986 über 400 Länderspiele für Island. Ex-Auswahlspieler Holger Löhr, inzwischen im 35. Lebensjahr, läuft zumeist in den Vergleichen mit Eisenach zu großer Form auf. Die Rückraumasse Mariusz Jurasik (mit 146 Treffern auf Platz 3 der aktuellen Torjägerliste) und Uwe Gensheimer (gegen Oßweil 12 Tore) werden der Eisenacher Abwehr gehörig einheizen. Bis Kronau hat es sich zudem herumgesprochen, daß der ThSV Eisenach gegen eine aggressiv zu Werke gehende offensive Abwehrvariante schlecht aussieht. Dieses Eisenacher Dilemma hatte sich auch Gensungen zuletzt zunutze gemacht. „Wir haben uns zusammengesetzt, die Niederlage analysiert, die Fehler angesprochen. Gegen Kronau wollen wir versuchen, diese Fehler zu vermeiden“, hofft Runar Sigtryggsson. „Kronau ist ein attraktiver Gegner, mit den Gebrüdern Methe/Methe kommt eines der Spitzenschiedsrichterteams Deutschlands, ein hochklassiger Handballabend könnte es werden“, betreibt Eisenachs Coach auch Werbung an die Adresse der Anhänger, trotz der Enttäuschung zahlreich in die Werner-Aßmann-Halle zu kommen. Obwohl Kapitän Danjiel Grgic zu Wochenanfang im Training erneut umknickte, hoffen die Eisenacher auf ein Mitwirken des Regisseurs. So dürfte das Aufgebot von Gensungen komplett die Chance der Rehabilitierung bekommen. Der 17-jährige Simon Herold wird wieder mit dem erfahrenen Karsten Lehmann das Torhüterduo bilden. Der Weggang von Keeper Dragan Jerkovic in der Vorwoche nach Schwerin kam für die Mannschaft nicht überraschend, waren die Signale zu einem Wechsel des Kroaten in die 1. Bundesliga spätestens seit Dezember unüberhörbar.

Eintrittskarten sind in den bekannten Vorverkaufstellen erhältlich, können unter Tel. 03691/82800 bzw. 72360 reserviert werden und werden am Spieltag ab 18.15 Uhr an der Tageskasse in allen Preiskategorien angeboten.

TH.LEVKNECHT.

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