ThSV Eisenach hat noch eine Rechnung offen

Mit der HSG Rodgau Nieder-Roden gastiert das einzige Team, das dem Tabellenführer eine Niederlage beibrachte • Vorzeitiger Staffelsieg möglich

Auch wenn es heruntergespielt wird, die 19:23.Niederlage bei der HSG Rodgau Nieder-Roden schmerzt auch noch heute beim ThSV Eisenach. Ganz anders der Blickwinkel der damals siegreichen „Baggerseepriraten“. „Das war für unsere ausschließlich aus Amateuren bestehende Mannschaft, für unseren gesamten Verein ein ganz großer Tag; gegen einen mit Profis bestückten langjährigen Zweit- und Erstbundesligisten das Parkett als Sieger zu verlassen“, schwärmt Jan Redmann, der Coach der HSG Rodgau-Nieder-Roden, von jenem Tag. Am Samstag, 09.03.2019 steigt um 19.30 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle das Rückspiel.

Ich freue mich auf eine sicher wieder gut gefüllte Werner-Aßmann-Halle. Wir genießen es, in solch faszinierender Atmosphäre spielen zu dürfen. Ich verhehle nicht, wir haben noch eine Rechnung offen. Und so werden wir die Partie angehen, lässt ThSV-Kapitän Marcel Schliedermann wissen.

Tickets sind vorab online unter www.thsv-eisenach.de, in der ThSV-Geschäftsstelle, in allen Pressehäusern der Mediengruppe Thüringen, über den QR-Code auf allen Ankündigungsplakaten und natürlich am Spieltag an der Abendkasse (ab 18.00 Uhr) in allen Preiskategorien erhältlich.

Nächste Bewährungschance für Jonas Richardt

Seit jenem besagten 13.10.2018 haben uns in eine gute Richtung entwickelt, unser Spiel stabilisiert. Auch personell gab es ja Veränderungen, mit dem Zugang von drei Spielern. Unser Kader ist breiter, wir können rotieren. Wir sind inzwischen eine seriöse Mannschaft geworden. Niederlagen schmerzen natürlich generell. Bei der Neuauflage des Aufeinandertreffens mit der HSG Rodgau Nieder-Roden werden meine Spieler besonders motiviert sein, erklärt Eisenachs Trainer Sead Hasanefendic.

Er hat zwar nahezu sein komplettes Aufgebot zur Stelle, möchte aber verstärkt seinen jungen Spielern Einsatzzeiten einräumen, „damit diese ihren Leistungsstand zeigen können“, so der ThSV-Coach. Im letzten Heimspiel gefiel der junge Jonas Richardt im rechten Rückraum. Der 22-jährige Linkshänder dürfte über weite Strecken am Ball sein, um den in der Vorwoche verletzt ausgeschieden Rückraumspieler Alexander Saul nicht unnötig zu belasten. Dieser soll sich auskurieren. Im Mai werde Alexander Saul, so die Leseart unter der Wartburg, fit gebraucht. Im Mai steigen die Aufstiegsspiele. Dass der ThSV Eisenach daran teilnimmt, hegt niemand einen Zweifel. Am Samstag könnte auch theoretisch der Titel in der Ost-Staffel vorzeitig klargemacht werden. Bei einem eigenen Erfolg, und mit Schützenhilfe der SG Leutershausen, die fast zeitgleich Eisenachs „ärgsten Verfolger“, die SG Nußloch empfängt.

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Gäste freuen sich auf das Fluidum Werner-Aßmann-Halle
In der heimischen Werner-Aßmann-Halle, vor sicherlich wieder großer Kulisse, ist der ThSV Eisenach am Samstag klarer Favorit, zumal bei den Gästen mit Niklas Geck und Alexander Weber zwei Rückraum-Stammkräfte verletzt fehlen.

Als Sportler wollen wir jedes Spiel gewinnen. Dass wir das auch gegen den ThSV Eisenach können, haben wir ja bewiesen. Wir wollen den Eisenacher und unseren mitreisenden Fans zeigen, wie wir das an jenem 13. Oktober 2018 gemacht haben. Wenn alles passt, wir die Leistung vom Hinspiel noch toppen können, sind wir nicht chancenlos. Wir freuen uns auf das Fluidum Werner-Aßmann-Halle, erklärte „Baggerseepriraten“-Coach Jan Redmann.

Warum Baggerseepriraten? Er rührt daher, weil es im Rodgauer Ortsteil Nieder-Roden einen sehr beliebten und weithin bekannten Badesee gibt, der auch von der Musikband Rodgau Monotones schon besungen wurde.

Ein Blick auf die sich nähernde Aufstiegsrelegation
Die Saison in den 4 Staffeln der 3. Liga neigt sich dem Ende entgegen, der Kampf um die Meisterschaft und den Klassenerhalt läuft dabei ebenso auf Hochtouren wie die Planung für die kommende Saison. Bis zum 1. März mussten die aufstiegswilligen Drittligisten den formellen Antrag bei der Handball-Bundesliga GmbH einreichen, bis 31. März müssen die Unterlagen zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit folgen. Doch welche Vereine aus den Spitzengruppen der vier Staffeln haben überhaupt Interesse an einem Schritt in die höhere Spielklasse?

Sieben Anträge aus der 3. Liga für einen möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga wurden offiziell eingereicht. Zur Verfügung stehen für die vier Staffeln insgesamt drei Aufstiegsplätze, da diese Saison das Übergangsjahr für die Reduzierung der 2. Bundesliga ist. Den drei Aufsteigern stehen fünf Absteiger gegenüber, sodass ab der Saison 2019/2020 mit 18 Zweitligisten gespielt wird. Die Reserveteams von Erst- und Zweitligisten sind grundsätzlich vom Aufstieg ausgenommen. Aufstiegsberechtigt sind zudem nur erst- und zweitplazierte Teams; Drittplatzierte können – auch, wenn sie vorsorglich einen Antrag gestellt hätten – nicht aufsteigen. Die drei Aufsteiger werden gemäß Spielordnung des Deutschen Handballbundes „durch Entscheidungsspiele aller aufstiegsberechtigter Staffelsieger ermittelt.“ Beim Blick auf die sieben aufstiegswilligen Vereine, wird deutlich, dass die Relegation tatsächlich von Bedeutung sein wird – denn anders als im vergangenen Jahr, wo der SV Salamander Kornwestheim als späterer Staffelsieger keinen Antrag gestellt hatte, will aus jeder der vier Ligen mindestens ein Team aufsteigen. Einer von ihnen wird es am Ende nicht schaffen. Im Norden liefern sich der HC Empor Rostock und Eintracht Hildesheim ein heißes Duell, denn beide Vereine wollen erklärtermaßen aufsteigen. Die Entscheidung, wer das Rennen macht, ist noch völlig offen: Rostock ist mit 37:5 Zählern im Moment Tabellenführer, doch Hildesheim liegt mit 35:7 Punkten nur knapp dahinter. Am 18. April treffen die beiden Mannschaften in Hildesheim aufeinander. Im Hinspiel siegte Rostock mit 31:21 deutlich.
Im Osten kann der ThSV Eisenach – bei Schützenhilfe aus Leutershausen – schon am Samstag alles klarmachen.

Wir haben den Antrag fristgerecht eingereicht, bestätigte Manager Rene Witte Außer dem ThSV Eisenach hat kein Team der Ost-Staffel die Unterlagen eingereicht. Wir schauen mit einer großen Vorfreude auf die Entscheidungsspiel und hoffen, dass wir die Relegation erfolgreich bestreiten. Das werde jedoch, betont Rene Witte umgehend, „sehr, sehr hart“.

Im Süden hat sich die ebenfalls aufstiegswillige HSG Konstanz mit 38:6 Zählern ein kleines Punktepolster erarbeitet. Die Rhein-Neckar Löwen II (32:14) dürfen nicht aufsteigen, der Tabellen-Dritte TuS 04 Dansenberg hat 31:13 Zähler. Trotz der sieben Punkte Rückstand, hat der Klub den Antrag eingereicht. „Die Wahrscheinlichkeit liegt zwar nur bei ein, zwei Prozent, aber wir würden den Aufstieg wahrnehmen“, bestätigt Teammanager Alexander Schmitt.
Im Westen gibt es mit der HSG Krefeld ebenfalls einen Tabellenführer, der erklärtermaßen aufsteigen möchte. Auch der Tabellen-Zweite, die SG Schalksmühle-Halver, will jedoch hoch – und der Rückstand beträgt nur vier Punkte. Das direkte Duell in der Rückrunde ist für den 27. April bei den SGHS Dragons angesetzt, das Hinspiel gewann Krefeld 24:22.

Die Relegation um den Aufstieg wird laut Durchführungsbestimmungen der 3. Liga im Mai ausgespielt. Am 11./12. Mai sowie 18./19. Mai treffen zunächst die Vertreter von West und Nord sowie Ost und Süd in Hin- und Rückspiel aufeinander. Die Sieger steigen auf. In einem letzten Duell zwischen den Verlierer wird am 25./26. Mai und 01./02. Juni dann ermittelt, wer sich den letzten Aufstiegsplatz sichert.

Th. Levknecht

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