ThSV Eisenach heiß auf Revanche
Wartburgstädter empfangen am Mittwoch zum thüringisch-hessischen Nachbarschaftsvergleich ohne Zuschauerbegrenzung unter 3 G-Regeln den TV Hüttenberg
Nach der 72. Auflage des Handball-Klassikers beim HC Empor Rostock (mit einem 30:27-Auswärtssieg) empfängt der ThSV Eisenach am Mittwoch, 30.03.2022 um 20.00 Uhr ohne Zuschauerbegrenzung unter 3 G-Regeln zum thüringisch-hessischen Nachbarschaftsvergleich den TV Hüttenberg. Die Wartburgstädter haben bei aktuell 25:25 Punkten erneut die Gelegenheit, die Bilanz in den positiven Sektor aufzustocken. Der erste Versuch hierzu scheiterte im Heimspiel gegen den TV Großwallstadt kläglich (21:29 Niederlage). Der Sieg an der Ostsee eröffnet eine neue Chance.
Der ThSV Eisenach ist zudem heiß auf die Revanche. Das Hinspiel Ende Oktober 2021 (30:28 für den TV Hüttenberg) habe unter „unglücklichen Begleitumständen“ gestanden, erinnert sich Trainer Misha Kaufmann. Eine heiß umstrittene rote Karte für Fynn Hangstein im zweiten Spiel unter Misha Kaufmann gehörte dazu. „Die Neuauflage wird ein völlig anderes Spiel“, sind sich Misha Kaufmann und Stefan Kneer, der Ex-Eisenacher auf Seiten des TV Hüttenberg, sicher. Die Mittelhessen, eine junge Mannschaft mit Spielern überwiegend aus der Region, sehen ihre aktuelle Bilanz mit 29:19 Punkten auf Platz 5 als nahezu optimal an. Ihre 3:2:1-Abwehr stellt für alle Kontrahenten eine sehr hohe Hürde. Im Angriff läuft nahezu alles über Dominik Mappes, der im Sommer zum VfL Gummersbach wechselt. „Im Tausch“ kommt Routinier Timm Schneider zurück.
Der TV Hüttenberg wird vermutlich jene Formation aufbieten, die sich am Wochenende erst durch zwei Treffer in der Schlussminute Ligaprimus VfL Gummersbach 27:30 geschlagen gab. Die „jungen Wilden“ um den 21-jährigen Ian Weber (7 Treffer) heizten den Oberbergischen mächtig ein, am Ende fehlte die Abgezocktheit. Der ThSV Eisenach, mit dem 22-jährigen Top-Torjäger der Liga Fynn Hangstein (184 Treffer in 25 Spielen, 11 davon beim jüngsten Sieg in Rostock), wird wahrscheinlich das gleiche Personal wie beim Trip an die Ostseeküste aufbieten. Trotz des Sieges war Trainer Misha Kaufmann sehr verärgert, ließen seine Mannen eine 12-Tore-Führung bis auf 4 Treffer schrumpfen, versäumten es, das miserable Torverhältnis aufzubessern. Der Schweizer richtet eine klare Ansage an sein Team: „Ich erwarte Leidenschaft in der Abwehr sowie Herz, Kampf und Bereitschaft. Das sind wir unseren Fans einfach schuldig!“
Unter Einhaltung der 3 G-Regel (geimpft, genesen, getestet) können die Freunde des kleinen runden Leders das Spiel live vor Ort verfolgen. Wer keinen gültigen Geimpften- oder keinen gültigen Genesen-Status vorweisen kann, dem reichen ein 24-Stunden-Schnelltest oder ein 48-Stunden alter PCR-Test. Das ist alles in Verbindung mit einem Lichtbildausweis zu belegen. Maskenpflicht herrscht allerdings in der Halle, auch am Sitzplatz. Tickets für diese sicherlich spannungsgeladene Partie sind im Vorfeld online unter www.thsv-eisenach.de und in der ThSV-Geschäftsstelle erhältlich. Eintrittskarten sind auch an der Abendkasse ab 18.45 Uhr erhältlich.
Im Vorfeld der Partie sprachen wir mit Misha Kaufmann, dem Coach des ThSV Eisenach:
Ihre Mannschaft hat in Rostock gewonnen, glich die Saisonbilanz auf 25:25 Punkte aus, doch Sie zeigten sich nicht zufrieden?
Wir boten 45 Minuten eine ganz starke und 15 Minuten eine ganz schlechte Leistung. Das erinnerte an die Spiele gegen denn TV Großwallstadt und bei den Rimpar Wölfen. Wir haben kein Gesicht! Wir ließen eine 12-Tore-Führung bis auf 4 Treffer schrumpfen. Wir hatten die große Möglichkeit, in Rostock ein deutliches Zeichen zu setzen. Vertan! Bis zur 45. Minute hat nahezu alles optimal gepasst. Sehr hohe Leidenschaft in der Abwehr um Daniel Dicker, sowohl beim 6 gegen 6 als auch ab der 20. Minute beim durch die Rostocker praktizierten 7 gegen 6. So viele Treffer in ein leeres Tor, wie uns gelangen, habe ich selten erlebt. Ab der 54. Minute, es stand 30:21, lassen wir 7 Gegentreffer in Folge zu. Es bestand kein Grund für uns, das Spiel zu beschleunigen. Geduldig spielen, auf eine klare Wurfchance warten, wäre das Gebot der Stunde gewesen.
Sie sprechen immer wieder von einer Mentalitätsfrage?
Die letzten 15 Minuten in Rostock hatten wir keine Mentalität. Wir waren 45 Minuten körperlich präsent, mit ganz viel Leidenschaft, haben das Spiel in der Abwehr verlagert. Das hat mir sehr gut gefallen. Doch dann gab es eben die 15 Schlussminuten.
Sie wechselten Mitte der ersten Halbzeit Fran Lucin ins Tor. Ein Wechsel, der sich auszahlte?
Fran Lucin wurde nach seiner Einwechslung mit 5 Paraden bis zur Halbzeit vermerkt, die zugleich eine Fangquote von 60 Prozent bedeuteten. Das heißt, die Abwehr blockte oder ließ Rostock erst gar nicht zum Wurf kommen. Wichtig, wir haben ein Torhüterteam, das gemeinsam erfolgreich sein soll. Wann gewechselt wird, das bestimme ich.
Nun steht der thüringisch-hessische Nachbarschaftsvergleich gegen den TV Hüttenberg an. Beim Hinspiel schlugen die Wellen der Emotionen, auch durch eine heiß diskutierte rote Karte gegen Fynn Hangstein, hoch Was erwarten Sie vom Rückspiel?
Das wird ein völlig anderes. Es war seinerzeit das zweite Spiel unter meiner Leitung. Wir haben uns seitdem deutlich weiterentwickelt, werden uns anders präsentieren, hoffen zudem auf stimmgewaltige Unterstützung von den Rängen. Der TV Hüttenberg agiert mit einer sehr unangenehmen 3:2:1 Abwehr, die sehr schwer zu bespielen ist. Andere Bewegungen sind erforderlich. Dominik Mappes ist der spielbestimmende Akteur in einer weitestgehend jungen Mannschaft. Wir konzentrieren uns auf unser Spiel. Ich erwarte Leidenschaft in der Abwehr sowie Herz, Kampf und Bereitschaft. Das sind wir unseren Fans einfach schuldig!
Wie sieht es am Mittwoch personell aus?
Wir werden voraussichtlich die Formation vom Rostock-Spiel aufbieten.
Auch Sie weilten am Sonntag am ThSV-Stand beim Sommergewinn in Eisenach, dem größten deutschen Frühlingsfest?
Eine tolle Sache. Das Wetter passte ja auch. Vielen Dank den fleißigen Helfern vom Fanprojekt und den Mitarbeitern der Marketing GmbH. Ich habe die Volksfest-Strecke von der Katharinenstraße bis zum Festplatz Spicke abgelaufen. Ich war begeistert! Auch von der Emsigkeit der vielen Leute hinter den Kulissen. Eisenach kann sich stolz schätzen, ein solches Fest in seinen Mauern zu wissen, das nach zweijähriger Corona-Pause wieder stattfinden konnte. Th. Levknecht