ThSV Eisenach II serviert dem neuen Landesmeister keine Geschenke

Schützlinge von Jörn Schläger siegen beim HB Jena klar mit 36:30 (19:12) • Luca Baur markiert 9 Treffer – Keeper Lars Kremmer pariert 25 Bälle

Vor dem Anpfiff gab es vor gerade einmal 120 Zuschauern für den neuen Landesmeister HBV Jena die Medaillen und den Meisterpott. Der ThSV Eisenach II war allerdings nicht in die Werner-Seelenbinder-Halle der Zeissstadt gekommen, um Geschenke zu überreichen. Im Gegenteil, die Schützlinge von Jörn Schläger dominierten beim künftigen MHV-Oberligisten von Beginn, landeten nach einer die Kräfteverhältnisse wiederspiegelnden 19:12-Halbzeit-Führung einen klaren 36:30-Erfolg, dürfen nun auf die Silber- oder Bronzemedaille hoffen. Ein Derbyerfolg am kommenden Samstag, 05.05.2018 im Heimspiel gegen den SV Town & Country Behringen/Sonneborn, ist die Voraussetzung (Anwurf um 19.00 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle).

Zeissstädter hatten auf Eisenacher Deckungsvariante kein Antwort

Kompliment an die Mannschaft, wie sie- trotz der schwachen Trainingsbeteiligung – auftrumpfte. Mit unserer 4:2-Deckung haben wir den Meister überrascht, konstatierte Jörn Schläger.

Für wahr, auf diese Deckungsvariante hatte der HBV Jena keine Antwort. Würfe, die dennoch auf den Eisenacher Kasten kamen, wurden vielfach eine Beute von Lars Kremmer. Der 20-jährige ThSV-Keeper wurde mit 25 abgewehrten Bällen notiert. Maximilian Manys agierte ganz weit vorgezogen, sorgte für helle Aufregung beim Gastgeber, dem unter Druck zahlreiche Fehler unterliefen.

Im Angriff schlossen wir zumeist konsequent ab. Vielfach konnte uns Jena nur auf Kosten von Siebenmetern stoppen, lobte Jörn Schläger auch seine Offensive.

Der einstige Eisenacher Erstbundesliga-Stratege operierte vornehmlich mit Maximilian Manys auf Links- und Luca Baur auf Rechtsaußen, Christian Lämmerhirt, Qendrim Alaj und Armend Alaj im Rückraum, Benjamin Trautvetter am Kreis und Lars Kremmer im Tor. Im ersten Abschnitt notierte ThSV-Mannschaftsleiter Knut Schauer gerade einmal 6 Fehlwürfe und 4 technische Fehler. Eisenachs Rechtsaußen Luca Baur stillte mit insgesamt 9 Treffern (bei 11 Versuchen) seinen Torhunger, war zugleich erfolgreichster Werfer seines Teams. Von Linksaußen stellte Tom Kreutzer (4 Treffer, 5 Würfe) seine Qualitäten unter Beweis. Qendrim Alaj war der Organisator eines kreativen Angriffsspieles. Christian Lämmerhirt, dessen Schulterverletzung noch nicht völlig abgeklungen ist, netzte aus dem Fernwurfbereich 4 Bälle ein.

In einer Partie auf gutem Niveau verbuchten wir einen verdienten Sieg, fasste Jörn Schläger zusammen.

ThSV Eisenach II setzte dem Meister 19 Bälle bis zur Halbzeit ins Netz
Der Thüringenmeister führte kein einziges Mal, erreichte beim 2:2 (5.) letztmalig den Gleichstand. Er war an diesem Tag dem ThSV Eisenach II in sämtlichen handballerischen Dingen unterlegen. Die Eisenacher forcierten ihr kreatives Tempospiel, trafen zum 3:9 (16., Luca Baur). Armend Alaj markierte das 7:14 (23.). Der Meister wurde zum Spielball der Wartburgstädter. Diese hatten sichtlich Freude am gemeinsamen Handball. Die sonstigen Asse der Jenaer, Rückraum-Shooter Sebstian Triller (im Nachwuchs beim ThSV Eisenach) und der hoch gehandelte Shooting-Star Kevin Elsässer, blieben völlig blass. Die Aufstiegsfeierlichkeiten hatten nicht nur bei den beiden ihre Spuren hinterlassen. Alle Hinweise von der Bank, auf der auch der einstige Eisenacher Erstbundesligaspieler (und Teamkollege von Jörn Schläger) Sergio Casanova Platz genommen hatte, wurden vom spielenden Potential nicht verinnerlicht. Eisenachs spielender Co-Trainer Benjamin Trautvetter erhöhte im Doppelpack auf 11:19 (30.).

ThSV Eisenach II ließ nichts anbrennen
Im zweiten Abschnitt ließ, angesichts des satten Polsters, die Konzentration beim ThSV Eisenach II etwas nach. Elf technische Fehler blieben jedoch ohne Folgen. Maximilian Manys traf zum 16:23 (37.), Tom Kreutzer zum 16:24 (39.). Benjamin Trautvetter verwandelte von der Siebenmeterlinie zum 19:27 (43.). Ein Heimdebakel als frisch gekürter Meister, das wollte der HBV Jena nun doch nicht. Ein Zwischenspurt ließ die Hausherren bis auf 4 Treffer verkürzen (28:32, 55.). Das Signal für den ThSV Eisenach II, die Schlagzahl noch einmal zu erhöhen. In Unterzahl wuchtete Christian Lämmerhirt doppelt ein. ThSV-Schlussmann Lars Kremmer kaufte Kevin Elsässer einen Siebenmeter ab (59.). Luca Baur beendete den Trefferreigen sechs Sekunden vor der Sirene mit dem 30:36-Endstand.

Statistik
HBV Jena: Schmidt, Wiersbin, Haugk; Hansemann (3), Elsässer (4/2), Pristas (6), Dejmek (3), Stanek, Triller (3), Kellermann (3), Langer (2), Grau, Le (4), Petko (2)
ThSV Eisenach II: Kremmer, Martin; Trautvetter (4/2), Urbach, Lämmerhirt (4), P. Iffert, Kleint, Manys (2), A. Alaj (8), Kreutzer (4), Bohrt, Baur (9), Q. Alaj (5/2)
Siebenmeter: HBV Jena 4/2 – ThSV II Eisenach 6/4
Zeitstrafen: HBV Jena 5 x 2 Min. – ThSV Eisenach II 2 x 2 Min.
Schiedsrichter: Rudolph/Pfefferkorn
Zuschauer: 120