ThSV Eisenach II überrollt die HSG Werratal im Sportzentrum Breitungen 

Zwischenzeitliches 10-Tore-Plus/ ThSV Eisenach II klettert auf Platz 3

„Siege im Sportzentrum Breitungen sind was ganz Besonders“, bekannte Julius Brenner, der Rückraumspieler des ThSV Eisenach II. Seine Mannschaft trumpfte am Samstagabend in jenem Sportzentrum Breitungen groß auf, ließ der gastgebenden HSG Werratal von Beginn keine Siegchance, führte nach 50 Minuten beim 32:22 mit einer 10-Tore-Differenz. In den Schlussminuten standen überwiegend die 17/18-jährigen Youngster auf dem Parkett, die Hausherren betrieben noch kräftig Ergebniskosmetik. In die Wertung ging ein 34:31 (16:12) -Erfolg des ThSV Eisenach II. Dieser kletterte auf Tabellenplatz 3, die HSG Werratal rutschte nach der 5. Niederlage in Folge auf den 9. Tabellenplatz. 

„Wir haben über weite Strecken eine starke Abwehr gestellt.  Im Angriff spielten wir die Hausherren schwindlig“, resümierte Julius Brenner. Die HSG Werratal wusste sich nur auf Kosten von 9 Strafwürfen zu helfen, von denen Qendrim Alaj 8 versenkte. Mit 12 Treffern war der Spielertrainer, der nur im Angriff auf das Parkett kam, einmal mehr bester Werfer. Er wurde in der Abwehr von Leonard Tölke abgelöst, der gemeinsam mit Torben Hübke im Deckungsinnenblock abriegelte. Torben Hübke, der 21-jährige Kreisspieler aus dem Bundesligakader, kam erstmals in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. „Wir hatten etliche angeschlagene Spieler im Kader. Alle bissen sich durch, stellten sich in den Dienst der Mannschaft“, betonte Qendrim Alaj. Mit Ardit Ukaj und Leif Katzwinkel fehlten ihm beide Linksaußen. Joel Stegner übernahm mit Bravour die Aufgabe. „Bedanken möchten wir uns bei den vielen uns unterstützenden mitgereisten Fans“, unterstrich Qendrim Alaj. Etliche Erstbundesligaspieler und auch Trainer Misha Kaufmann saßen im blau-weißen Fanblock. (Dank des Entgegenkommens der HSG Werratal konnte das Eisenacher Bundesligateam sein Abschlusstraining vor dem Derby beim SC Magdeburg am Samstagvormittag im Sportzentrum Breitungen absolvieren.)

HSG Werratal in der Abwärtsspirale 

„Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht wieder. Der Eisenacher Sieg hätte höher ausfallen können. Wir haben uns nach den letzten Wochen so viel vorgenommen, aber im Moment gelingt uns einfach nicht viel. Wir sind schnell aus der Ruhe zu bringen, uns unterlaufen individuelle Fehler, die von der Mannschaft nicht aufgefangen werden können. Ich bin sehr enttäuscht und kann mir nicht erklären, was mit den Jungs los ein“, zeigte sich Adrian Wendlandt, der Trainer der HSG Werratal, ziemlich ratlos. „Jeder muss wissen, es geht um die Mannschaft, um unseren Verein. Nur reden und alles besser wissen, das hilft nicht“, fügte Adrian Wendlandt hinzu. Für die Gäste hatte er lobende Worte parat: „Der ThSV Eisenach II hat sein Angriffsspiel bestens gestaltet, mit Ruhe und Übersicht, hoher Intensität in den Zweikämpfen, uns vor erhebliche Probleme gestellt. Qendrim Alaj hat das Angriffsspiel gut organisiert und gelenkt. Glückwunsch an meinen Freund für seine starke Leistung.“ 

ThSV Eisenach II mit schnellem Umschaltspiel 

„Der ThSV Eisenach II setzte von Beginn auf ein hohes Tempo, das uns in der Abwehr vor erhebliche Schwierigkeiten stellte“, gestand Tizian Reum, der verletzt zuschauende Rückraumspieler der HSG Werratal, vor zwei Jahren zu den größten Talenten beim ThSV Eisenach zählend. „Vor großer Kulisse dominierten wir von Beginn, zeigten, dass wir einen Top-Handball spielen können“, erklärte Qendrim Alaj. In der Stammformation mit Joel Stegner auf Links- und Florian Müller auf Rechtsaußen, Julius Brenner, Qendrim Alaj und Armend Alaj im Rückraum, Torben Hübke am Kreis und Bastian Freitag im Tor übernahmen die Eisenacher sofort die Spielkontrolle. Lediglich beim 3:3 durch Felix Cech leuchtete ein Gleichstand auf der Anzeigetafel. Schnelles Umschaltspiel nach Ballgewinnen führte zum 3:6 (Hübke, 8.) und 5:9 (Müller, 14.). Personelle Wechsel auf Seiten der Hausherren fruchteten nicht, so sehr sich Routinier Marko Oluic mühte. Per Kempa netzte Armend Alaj zum 8:13 ein (22.). Die Eisenacher ließen noch gute Torchancen aus. Die Hausherren waren mit einem 12:16-Halbzeitstand noch gut bedient. 

Kempa durften nicht fehlen 

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Ungebremst kamen die Eisenacher aus den Kabinen. Qendrim und Armend Alaj fackelten nicht lange beim Torwurf, versenkten zum 16:22 ein (37.). ThSV-Keeper Bastian Freitag kaufte dem frei vor ihm auftauchenden Sascha Kleint im großen Stil das Leder ab (38.). Während einer Auszeit gab es neue Instruktionen, Max Schlotzhauer löste Armend Alaj in der Deckung ab. Der ThSV Eisenach II erfreute seine Anhängerschar mit weiteren Kempa. Joel Stegner schloss so zum 20:26 ab (43.), legte für Qendrim-Alaj zum 20:29 auf (47.). Die Eisenacher nutzten die gesamte Breite der Spielfläche für ihr kreatives Angriffsspiel. Joel Stegner und Florian Müller vollendeten von den Außenpositionen. „Mit Auge“ lochte Qendrim Alaj zum 22:32 ein (50.). Um ein Debakel in heimischer Halle abzuwenden, griff Adrian Wendlandt zur grünen Karte. Während der Auszeit, der große Wechsel beim ThSV Eisenach II, die jungen Dachse kamen kalt in ein heißes Spiel. „Erst nun gelang es uns, das zu zeigen, was wir uns vorgenommen hatten“, befand Andreas Heyner, der Mannschaftsverantwortliche der HSG Werratal. Die Gastgeber schönten das Ergebnis. Gejubelt haben das Team und die Fans des ThSV Eisenach II, die die Punkte mit in die Werner-Aßmann-Halle nahmen. 

Statistik

SG Werratal: Kremmer, Brand; Panasenko, Greganic (3), Cech (1), Kreutzer (3), Kleint (1), Bilic, Winner (1), Warlich (4/2), Selmeczi (6), Scharfenberg (5), Wendlandt, Oluic (7)

ThSV Eisenach II: Freitag, Trabert, Büchner; Müller (5), Brenner (4), Urbach, Stegner (4), Schlotzhauer, Cürten, Toelke, Hübke (3), A. Alaj (6), Starke, Q. Alaj (12/8), Ruppert, Rehm 

Siebenmeter: HSG Werratal 2/4 – ThSV Eisenach II 8/9

Zeitstrafen: HSG Werratal 5 x 2 Min. – ThSV Eisenach II 4 x 2 Min.

Schiedsrichter: Nottrodt/Rudolph 

Zuschauer: 400

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