ThSV Eisenach mit atemberaubender Entwicklung: Vom Kellerkind zur Bronzemedaille

Atemberaubend, formuliert Linkshänder Alexander Saul die Entwicklung in der Rückrunde treffend.

Seine eigene Formkurve zeigte auch nach oben.

Wir haben jeden Stein umgedreht, so Misha Kaufmann, der die Thüringer nach seiner Amtsübernahme Mitte Oktober aus dem Tabellenkeller nach oben führte.

Ganz entscheidend, die Deckungsumstellung auf ein 5:1-System. Hier glänzte der 22-jährige Fynn Hangstein als Spitze, im Angriff als der Top-Torjäger der Liga (277 Treffer). Der 21-jährige Jannis Schneibel schlüpfte in die Rolle des Spielgestalters. Kapitän Peter Walz überzeugte als der große Kämpfer in der Abwehr und an der Kreismitte. Daniel Dicker mauserte sich zum Abwehrchef. Ivan Snajder (links) sowie Ante Tokic und Willy Weyhrauch (rechts) überzeugten auf den Flügeln. Johannes Jepsen, noch mit Schwankungen, war zumeist ein Rückhalt im Tor.

Viele Faktoren waren entscheidend: die Mentalität, die Lernwilligkeit, Arbeitsmoral, die Gruppendynamik, die Entwicklung in der Abwehr, Taktik und Flexibilität, blickt Misha Kaufmann auf eine Saison, die – wie bei allen anderen Kontrahenten – über weite Strecken von der Corona-Pandemie beeinflusst wurde.

Die Hilfe von Bund und Land trug wesentlich zum wirtschaftlichen Überleben bei.

Die Bilanz von zunächst 2:10 auf 47:29 Punkten am Saisonende und damit auf Platz 3 in dieser starken 2. Bundesliga spricht Bände. Alles deutet darauf hin, dass wir mit dem personellen Umbruch zu Saisonbeginn, und insbesondere mit dem Trainerwechsel im Oktober deutlich mehr richtig als falsch gemacht haben. Die Mannschaft, der Trainer, die medinische Abteilung, der gesamte Staff dürfen stolz auf das Erreichte sein, konstatierte Maik Nowak, der Sportliche Leiter.

Dass unsere personellen Veränderungen binnen kurzer Zeit sich so auszahlten, damit war nicht zu rechnen. Wir alle sind sehr stolz auf unsere Mannschaft, die nun in der Sommerpause ist. In der nächsten Saison wollen wir wieder angreifen, so Manager Rene Witte.

Er musste – wie seine Kollegen bei den anderen Vereinen – erkennen, nach zwei Jahren Corona strömen die Zuschauer nicht wieder automatisch in die Handballhallen. Über 1.700 Zuschauer zum Saisonausklang im Thüringer Handballtempel lassen hoffen.

Wir werden unseren Weg konsequent mit gezielten systemorientierten Neuzugängen und einer nochmaligen Verjüngung der Mannschaft weiter gehen, blickt Maik Nowak nach vorn.

Th. Levknecht

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