ThSV Eisenach mit «auswärtigem Heimspiel»
gegen schier übermächtigen HSV

Der ThSV Eisenach bestreitet am Mittwoch, 09.10.2013 eines der drei von der HBL auferlegten «Heimspiele» außerhalb der heimischen Werner-Aßmann-Halle. Im fränkischen Coburg, in der modernsten Anforderungen erfüllenden im Jahr 2011 gebauten HUK-Coburg arena, trifft der ThSV Eisenach ab 20.15 Uhr auf den HSV Handball.

Zwei Handball-Welten stehen sich gegenüber. Die schillernste Handball-Vereinsmannschaft Europas, der aktuelle Champions-League-Sieger, der Hamburger Sportverein um Trainer Martin Schwalb, «gastiert» beim Aufsteiger in die DKB Handball-Bundesliga, dem Team mit dem geringsten Saisonetat, dem ThSV Eisenach. Die Wartburgstädter müssen zudem mit Girts Lilienfelds, Nicolai Hansen und Branimir Koloper weiter auf drei langzeitverletzte Stammkräfte verzichten.

Es ist keine Tiefstapelei, wenn heute die Rede von David und Goliat ist. Zu eindeutig ist die Rollenverteilung. Da der Champions-League-Sieger, auf der anderen Seite «die graue Maus». Torhüter Johannes Bitter (142 Länderspiele für Deutschland), Rechtsaußen Stefan Schröder (48 LS), die Spielgestalter Duvnjak Domagoj (127 LS für Kroatien) und Joan Canellas Reixach (85 Länderspiele für Spanien), der Rückraum-Linke Blazenko Lackovic (195 Länderpiele für Kroatien) Kreisläufer Henrik Toft Hansen (43 Länderspiele für Dänemark) und natürlich Rechtsaußen Hans Lindberg (173 Länderspiele für Dänemark) sowie die Rückraum-Asse Pascal Hens (199 LS für Deutschland) und Adrian Pfahl (58 LS für Deutschland) – diese unvollständige Namensliste sagt alles über die Klasse des HSV Handball.

Der Motor der Norddeutschen stotterte in den ersten Punktspielen. Davon profitierte Aufsteiger Bergischer HC, der die Schwalb-Schützlinge mit 34:27 bezwang. Inzwischen hat der HSV die richtige Betriebstemperatur und Fahrt aufgenommen. «Der HSV Hamburg ist die personell bestbesetzte Mannschaft der Liga und für mich der heiße Titelanwärter», betont Adalsteinn Eyjolfsson, der Coach des ThSV Eisenach.

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Die Männer von der Wartburg um Kapitän Benjamin Trautvetter können völlig ohne Druck in diese Partie gehen. Eines wollen sie allerdings, sich für den viel Kritik einbringenden Auftritt bei der 24:30-Niederlage in Gummersbach rehabilitieren.

«Das hat den Verantwortlichen und den Spielern selbst überhaupt nicht geschmeckt», berichtet Adalsteinn Eyjolfsson. Im ersten Abschnitt präsentierte sich der ThSV Eisenach ohne die notwenige Aggressivität, brauchte fast eine Halbzeit, um in fremder Umgebung auf Betriebstemperatur zu kommen. Das soll gegen den HSV Handball von Beginn anders sein.

«Gegen eine schier übermächtige Mannschaft wollen wir versuchen, so lange wie möglich mitzuhalten», erklärt Adalsteinn Eyjolfsson. Der Eisenacher Trainer und sein Team hoffen, dass der Funke der per fünf Sonderbusse und unzähliger Privat-Pkw anreisenden Fans aus Thüringen auf die einheimischen Zuschauer überspringt; diese den Underdog unterstützen. «Vielleicht gelingt es, ein Stück Aßmann-Hallen-Flair zu erzeugen», hoffen die Verantwortlichen des ThSV Eisenach.

Einige Eintrittskarten, Sitz- und Stehplätze, sind an der Tageskasse der HUK-Coburg arena ab 18.00 Uhr erhältlich. Zum gleichen Zeitpunkt öffnet die Halle mit allen Versorgungsständen.

Die Verantwortlichen des hier beheimateten Drittligisten HSC Coburg, die den ThSV Eisenach bereits in der Vorbereitung mit großem Engagement unterstützten und die organisatorische Absicherung übernehmen, rechnen mit einer mit 3500 Zuschauern ausverkauften Halle.

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